Seit 2013 befindet sich das Designstudio speziell in den historischen Räumen der Offenbacher Heyne Fabrik. Bereits 2002 starteten die drei HfG-Absolventen Sybille Fleckenstein, Jens Pohlmann und Dr. Thilo Schwer unter diesem Namen ihre Selbständigkeit. Kurz vor dem Diplom fanden sie durch ein Innenarchitekturprojekt für ein Pharmaunternehmen zueinander. Die Zusammenarbeit hatte gut funktioniert: »Wir haben viel miteinander diskutiert und uns dann auch bei den hochschulischen Projekten gegenseitig betreut.« Bis heute tritt speziell als Team auf: »Wir haben keinen Leadsänger.«

Das Designbüro begann mit Initiativprojekten. Das Konzept, Tassen mit einer hitzeisolierenden Flockbeschichtung zu versehen, stellten Fleckenstein, Pohlmann und Schwer dem Porzellanhersteller Kahla vor – mit Erfolg. Das Produkt ging in die Serienfertigung und wurde 2005 mit dem »Red Dot Best of the Best«-Preis ausgezeichnet. »Das war ein Wahnsinnsglück für uns, aber auch eine Bürde«, sagt Jens Pohlmann. Denn nun wurde speziell am Beflockungsprojekt gemessen und zuweilen auch darauf reduziert. »Wir wollten danach bewusst etwas Anderes machen«, sagt Thilo Schwer.

Das Büro konzipiert und gestaltet Objekte und Produktserien im Konsumgüterbereich. Für die Stuttgarter Firma Steng Licht entwarf es im Jahr 2008 modulare Porzellanleuchten. Ein Schlaufenstuhl entstand 2014 für den Schweizer Möbelhersteller Girsberger. Für den Küchenmöbelhersteller SieMatic realisierte speziell mehrere Projekte, beispielsweise eine Innenausstattung für Küchenschränke. Sybille Fleckenstein sieht das Designbüro breit aufgestellt. »Querdenken zwischen Disziplinen und Fertigungsmethoden« sei eine ihrer zentralen Arbeitsmethoden.

Für das Studium an der HfG Offenbach entschieden sich Fleckenstein, Pohlmann und Schwer bewusst. Alle drei hatten vorher eine Ausbildung absolviert. »Man ist dadurch fokussierter«, sagt Schwer. Fleckenstein lernte Goldschmiedin, Pohlmann war Schreiner und Schwer absolvierte in Basel den Vorkurs Grafikdesign. Das Studium an der HfG habe einen selbstständig werden lassen. »Jeder hat sich ein Spezialgebiet gesucht und sich intensiv damit auseinandergesetzt«, erinnert sich Pohlmann und Fleckenstein betont, dass jeder auch versucht habe, während des Studiums Praktika zu absolvieren und für Firmen zu arbeiten. Thilo Schwer promovierte 2013 an der Folkwang Universität in Essen. Mittlerweile unterrichtet er Produktsprache an der HfG Offenbach. »Das offene und freie Modell der Hochschule hat uns zu dem gebracht, was wir heute machen«, resümiert er.