Im Bereich Rapid Prototyping sind die verschiedenen generativen Verfahren, ineinandergreifende bzw. kombinierbare Prozessketten und korrekte CAD- Daten Inhalte. Das virtuelle Modell ist – neben einem wasserdichten Aufbau in seiner Geometrie – auf die spätere Aufgabe und die zu wählende Fertigung abzustimmen. Die beim händischen Modellbau und den Materialexperimenten erworbenen Erfahrungen über Festigkeit, Verformbarkeit etc. sind hierbei von Vorteil. Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt auf der rasanten Entwicklung neuer additiver Fertigungsverfahren und deren Auswirkung auf (industrielle) Produktionsprozesse. Ähnlich wie die durch PC und Internet hervorgerufenen Veränderungen vieler Arbeitswelten werden additive Produktionsformen den Arbeitsbereich Produktdesign zunehmend wandeln. Ausgereifte und in Entwicklung befindliche generative Verfahren ermöglichen neue Produktionsstrategien, Varianten und Formen. Werkzeugbedingte formale Einschränkungen an Produkten verschwinden in Teilbereichen zunehmend und öffnen neue Marktsegmente. Insbesondere im Bereich personalisierter individueller Produkte, bei Kleinserien und im Kunsthandwerk, bieten sie eine Vielzahl von Möglichkeiten und ein hohes Maß an Wachstumspotenzial. Der Gestalter als Produzent oder Verleger wäre nur eine Auswirkung, welche im Moment als machbar erscheint. Natürlich ist das bloße zur Verfügung stehen neuer Technologien nicht Rechtfertigung für ihre zwingende Nutzung, jedoch bergen die neuen Verfahren eine Vielfalt an Veränderungskraft. Es wird abzuwarten sein, inwieweit wir diese Entwicklung aus gestalterischer Sicht steuern und positiv beeinflussen können. Sicherlich sind die eigene intensive Auseinandersetzung und der Umgang mit den neuen Technologien hierbei Voraussetzung. Für den Kurs bietet die Kooperation mit einem der großen Prototypenbauer, erstmalig zum WS 2014/15, eine sehr gute Möglichkeit für unsere Studierenden Einblicke in dieses Segment zu bekommen. Sie können so im direkten Kontakt erste Erfahrungen mit den Abläufen und Voraussetzungen dieser Produktionsprozesse erhalten.

Grundstudium, 3. Semester