Gleichstellung
Gleichstellungsbeauftragte
Katja Kupfer, M.A.
T 069. 800 59 156
Dr. Ellen Wagner (Stellvertreterin)
Umsetzung gleichstellungsfördernder Maßnahmen
Dr. Ellen Wagner
Externe Vertrauensperson bei Machtmissbrauch, Gewalt und sexualisierter Diskriminierung
Angelika Gartner
Mehr Informationen hier
Das Selbstverständnis der Hochschule basiert auf den Grundsätzen der Weltoffenheit, Internationalität und Gleichberechtigung – unabhängig von Geschlecht, Abstammung, Sprache, Heimat und Herkunft, Glauben und religiöser oder politischer Anschauung. Systematische bzw. strukturelle und/oder geschlechterspezifische Diskriminierung widersprechen diesem Selbstverständnis der Hochschule. Fairness, Gleichbehandlung und Wertschätzung im Umgang miteinander sollen die Hochschulkultur prägen.
Die HfG Offenbach verfolgt kontinuierlich das Ziel, in allen Bereichen der Hochschule durchgängig Chancengleichheit herzustellen:
- Frauen dort zu fördern, wo sie unterrepräsentiert sind. Grundlage hierfür ist der jeweils geltende Frauenförderplan,
- die Hochschulstrukturen im Sinne einer gender- und diversitätssensiblen Organisationskultur zu verbessern,
- die Vereinbarkeit von Arbeit, Studium, Lehre, Forschung und Lehre zu fördern.
Die Gleichstellungsbeauftragten haben die Aufgabe, die Hochschule bzw. die Hochschulleitung bei der Umsetzung des Gleichstellungsauftrags zu unterstützen. Sie überwachen die Durchführung des Hessischen Gleichberechtigungsgesetzes (HGIG) und des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) soweit es um das Verbot von Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts einschließlich des Verbots von sexueller Diskriminierung geht, und unterstützen die Dienstellenleitung bei der Umsetzung des HGIG.
Sie arbeiten in den Themenfeldern:
- Erhöhung des Frauenanteils bei Professuren und in Führungspositionen
- Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen
- Verankerung von Gender in der Lehre, Umsetzung des gendersensiblen Sprachgebrauchs
- Vereinbarkeit von Beruf/Studium und Familie (in Zusammenarbeit mit der AG Familienfreundliche Hochschule)
Sie bieten Unterstützung und Beratung in Fällen von:
- sexualisierter Gewalt
- Belästigung
- Diskriminierung
- Machtmissbrauch/Mobbing
- Sie zeigen Wege zur Problemlösung auf, informieren über Beschwerdemöglichkeiten und zeigen arbeitsrechtliche und strafrechtliche Möglichkeiten auf.
Richtlinie zur Allgemeinen Gleichbehandlung
Die Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main (HfG) übernimmt innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs die Verantwortung dafür, dass Benachteiligungen aus Gründen der Hautfarbe, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, privater oder persönlicher Kontakte und Zugehörigkeit, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität im Sinn des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes des Bundes (AGG) zu verhindern oder zu beseitigen sind.
HfG - Ein sicherer Raum für Kreativität
Prävention, Hilfestellung, Sensibilisierung bei Vorfällen sexualisierter Belästigung oder Gewalt
Die Hochschule für Gestaltung Offenbach setzt sich dafür ein, ihren Mitgliedern die gleichen Voraussetzungen zu bieten, ihre persönliche Integrität zu wahren und ihre jeweiligen Potentiale frei zu entfalten. Sie duldet daher weder direkte noch indirekte Diskriminierungen ihrer Mitglieder etwa aufgrund von Behinderung, Alter, Herkunft, Religion, persönlicher Kontakte, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Solche Arten von Diskriminierungen können neben Verunsicherung und Leistungsversagen auch schwerwiegende psychische Beeinträchtigungen wie Ängste, Stresserleben und Depressionen zur Folge haben. Diese Broschüre soll dabei helfen, alle Mitglieder der Hochschule für die Wahrnehmung sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt zu sensibilisieren. Sie soll gleichermaßen zur Prävention von, wie als Hilfestellung bei Vorfällen sexualisierter Belästigung oder Gewalt beitragen. Sie soll auch dazu sensibilisieren, die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer Menschen bewusster zu machen. Betroffene finden durch die Broschüre Ansprechpersonen innerhalb wie außerhalb der Hochschule.
Gendergerechte Sprache
Als Hochschule haben wir den gesetzlichen Auftrag zur Verwendung einer gendergerechten Sprache. Der vorliegende Leitfaden dient der Umsetzung des »Hessischen Gesetze über die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und zum Abbau von Diskriminierungen von Frauen in der öffentlichen Verwaltung« (HGlG). Er gibt praktisch Tipps für einen gendergerechten Sprachgebrauch. Denn laut §1 Abs 2 HGlG sollen »Rechts- und Verwaltungsvorschriften die Gleichstellung von Frauen und Männern sprachlich zum Ausdruck bringen. Dies gilt auch für den dienstlichen Schrift verkehr.«
Als Gleichstellungsmaßnahme der HfG Offenbach soll der Leitfaden den Prozess unterstützen, eine gendergerechte Sprache, die alle Geschlechter miteinbezieht, im dienstlichen Schriftverkehr, im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Formulare, Berichte) sowie auf der Website der Hochschule zur Geltung zu bringen und damit in der internen und externen Kommunikation die existierenden Standards nach HGIG umzusetzen.
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Lehraufträge Gender- und Queer-Studies
An der HfG wird, wird finanziert aus Mitteln des Professorinnenprogramms II des Bundes, seit 2016 regelmäßig ein Lehrauftrag im Bereich Gender- und Queer-Studies vergeben.
2016: Lehrauftrag Vaginal Davis
Der fachbereichsübergreifende Lehrauftrag Gleichstellung und Genderforschung wurde 2016 mit Vaginal Davis besetzt. Sie zeigte zum einen auf, dass das Bewusstsein, dass bestimmte Menschen auf Grund von Geschlecht, Herkunft, Religion, etc. es in der Kunst, Kulturbetrieb, Kreativwirtschaft schwerer haben, mittlerweile latent existiert. Dass also klar ist, dass »etwas« schief läuft. Zum anderen ließ sie die Studierenden durch Diskussionen, Reenactments, Filmvorführungen, Tanz und Rollenspiele diverse Formen der Selbsterfahrung durchleben und zeigt dadurch in der Selbsterfahrung auf, dass das Selbst aus Vielfalt und nicht einer einzigen Identität besteht. In spielerischer Leichtigkeit schaffte sie es, den Studierenden sowohl Selbstbewusstsein für all diese Formen des Selbst als Künstler_in, Denker_in, Frau, Mann, etc. zu vermitteln als auch das latente Bewusstsein um Diskriminierung anhand von verschiedenen Szenen zu benennen und darauf aufmerksam machen zu können.
2017: Lehrauftrag Julia Voss
Der fachbereichsübergreifende Lehrauftrag Gleichstellung und Genderforschung wurde 2017 von der Kunstkritikerin und Wissenschaftshistorikerin Julia Voss ausgeführt. In ihrem Seminar wurden Fragen der erweiterten Wahrnehmung, Vermittlung und Formen in Bezug auf die Kommunikationskanäle der Kunstkritik untersucht. Barrierefreiheit und Gleichstellung wurden hier mit Bezug auf möglichst niedrigschwellige Angebote von Kunst und Kultur in der Gesellschaft als Aufgabe der Kunstkritik verstanden und bearbeitet. Kunstkritik ist dann nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit der bestehenden Kunstwelt und ihren normativen Regeln sondern versucht Angebot und Erweiterung des Kunstfeldes selbst zu sein.
2018: Lehrauftrag Jennifer Ramme
Die meist unhinterfragten alltäglichen Praktiken der Reproduktion von Gesellschaft und die daraus hervorgehenden Formen werden im Rahmen des Seminars von Jennifer Ramme auf ihre Ordnungsdimensionen hin untersucht und Methoden zur Herbeiführung einer queeren Ästhetik bzw. einer Politik der Ästhetik ausprobiert. Das Seminar besteht aus einer Verbindung von Theorie-Seminar, Workshop-Format und künstlerischer Forschung. Das Seminar beschäftigte sich mit der sozial-politischen Bedeutung von Wahrnehmung und Gestaltung, darunter auch theoretischen Ansätzen zur widerständigen Gestaltung, politischer Formgebung und queerer Ästhetik. Darüber hinaus befassen sich die Seminarteilnehmenden mit einer konkreten, zu beobachtenden gesellschaftlichen Praxis bzw. Ordnungsdimension, um diese im Rahmen einer eigenen künstlerischen Forschung zu untersuchen und auf sie einzuwirken. Die Studierenden entwickeln Strategien, die es ermöglichen in diese Prozesse und Ordnungen zu intervenieren, sie temporär aufzuheben, zu transformieren oder neu zu gestalten. Die Arbeiten bzw. Dokumentationen waren Bestandteil des Rundgangs 2018
Awareness Preis
An der HfG wird seit 2016 vom Gleichstellungsreferat des AStA der Awareness-Preis für Awareness und Empowerment ausgeschrieben. Für alle Fachbereiche offen, können Arbeiten eingereicht werden, die sich inhaltlich, strukturell, formal, theoretisch, ästhetisch und/oder politisch mit dem Thema Gleichstellung und Diversität auseinandersetzen. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird finanziert aus Mitteln des Professorinnenprogramms II des Bundes wird stets von einer extern besetzten, unabhängigen Jury vergeben.
Warum der Preis?
Rassismus, Sexismus und sexualisierte Gewalt, Homo- und Transphopie, Antiziganismus, Antisemitismus und Ableismus, sind auch in unserer vermeintlich aufgeklärten Gesellschaft allgegenwärtig. Diskriminierende Machtstrukturen manifestieren sich dabei nicht nur in individuellen Weltanschauungen und Interaktionen, sondern auch auf struktureller Ebene.
Obwohl die Kunsthochschule als Institution den Anspruch erhebt, ein Ort der Selbstreflexion und der kritischen Auseinandersetzung mit Gesellschaft zu sein, ist sie doch kein in sich abgeschlossenes System, das von gesamtgesellschaftlichen Strukturen und Machtverhältnissen unberührt bleiben könnte. Auch an der Hochschule für Gestaltung werden Unterdrückungsmechanismen auf verschiedenen Ebenen reproduziert. Dies äußert sich u.a in nicht barrierefreien Räumlichkeiten, dem ungleichen Verhältnis von weiblichen* und männlichen* Professor_innen und Dozent_innen, familienunfreundlichen Gegebenheiten sowie latent rassistischen Vorurteilen und Zuschreibungen.
Der Awareness Preis stellt die Frage, wie präsent das Thema Gleichstellung an unserer Hochschule ist, wo mögliche Probleme existieren und wie man sie angehen könnte. Die Arbeiten können verschiedenste Positionen aufgreifen und werden damit auch eine Vielfalt persönlicher Erfahrungswelten abbilden. Inwieweit erkennen wir Studierende die Kunst auch als politisches Mittel an, welche Themen sind uns wichtig? Wie gehen wir Studierende sexistischen und rassistischen Klischees um und wo besteht noch Aufklärungsbedarf? Auch in Bezug auf das spätere Arbeitsleben können typische Rollenbilder in Frage gestellt werden, denn auch im Kunst- und Design-Betrieb gibt es traditionell männliche* und weibliche* Berufe und Aufgaben. Wo schleichen sich im Arbeitsalltag Sexismen und Rassismen ein, woher kommen sie und wie kann man diese Diskriminierungen bekämpfen?
Der Awareness Preis möchte eine stetige Diskussion über den Themenkomplex »Gleichstellung« anregen, der zu einem strukturellen Umdenken unserer Hochschule führen soll. Die Dotierung mit einem Geldpreis soll die Anerkennung für entsprechende Ansätze ausdrücken, sowie die ideelle Relevanz des Themas unterstreichen
Awareness Talks
Die Awareness Talks haben zum Ziel, auf aktuelle Debatten, Begrifflichkeiten und Perspektiven aus dem Diskurs um Gleichstellung und Diversität in Form von Vorträgen und Workshops aus der künstlerischen, theoretischen, ästhetischen, politischen und pädagogischen Praxis aufmerksam zu machen, diese aufzugreifen, vorzustellen und auszuprobieren. Die Aktualität von Gleichstellung und Diversität im Kunst- und Design-Betrieb soll dabei ebenso behandelt werden wie die Frage nach kritischen Interventionen durch Künstler_innen und Kollaborationen zwischen künstlerischen, wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Akteur_innen und der Frage nach ästhetischer Bildung als komplexe Erweiterung des Denkens und Wahrnehmens. Die eingeladenen Referent_innen zeigen, dass Gleichstellung und Diversität weiterhin nicht »einfach« stattfinden, sondern inter- und transdisziplinäres Denken und Schaffen (heraus-)fordern. Die Awareness Talks sind so angelegt, dass sie sich sowohl an ästhetisch, politisch, theoretisch Interessierte als auch an künstlerisch schaffende Studierende und Mitarbeiter_innen der Universität richten.
Die einzelnen Veranstaltungen werden zu Semesterbeginn bzw. einige Wochen vor Veranstaltungsbeginn über die Digitalen Netzwerke bekanntgegeben. Die Awareness Talks werden kuratiert von Anne Gräfe.
2019: Lehrauftrag Yana Eva Thönnes
Yana Eva Thönnes, Regisseurin und künstlerische Leiterin der Performance Company THE AGENCY, bot im das Blockseminar »Wa(h)re Gefühle« an. Es beschäftigte sich mit der Produktionen von Emotionen und deren ökonomischer Verwertung in verschiedenen Framings der Real World, aber auch in Performance und bildender Kunst. Zunächst stand die Lektüre von Eva Illouz titelgebenden Buch im Vordergrund, in dem sie die These aufstellt, Gefühle entwickelten sich unter dem Druck der Verwertbarkeit zu Waren, sogenannten strategisch einsetzbaren „Emodities”. Diese Annahme wirft die Frage auf, inwiefern emotionale Authentizität noch denk- und erlebbar ist oder sich die Unterscheidung von real versus fake gegenwärtig auflöst. Die Produktion von Gefühlen wurde aber auch als künstlerische Strategie diskutiert: Wie wären subversive künstlerische Praktiken zu denken, die Illouz' These als Voraussetzung annehmen? Wie ließe sich eine post-authentische Emotionalität adressieren oder herstellen? Das Seminar verband Lektüre, Rechercheausflüge in atmosphärische Dienstleistungswelten und die Diskussion verschiedener künstlerischer Arbeiten bzw. Strategien.
»Women in Pop«, Vortrag von Simon Reynolds
17. November 2019
Eine klassische Situation: Die Männer stehen auf der Bühne, die Frauen im Publikum. Betrachtet man das Line-up vieler aktueller Festivals, so hat sich an dieser Arbeitsteilung nicht viel geändert: Headliner sind Männer, Machos mit Gitarren. Das Genre der Rockmusik scheint nach wie vor von Verachtung für das Weibliche genährt und gilt nur dann als aufregend, wenn es sich möglichst frauenfeindlich und machohaft verhält.
Der Musikkritiker Simon Reynolds, gemeinsam mit Joy Press Autor des Buches »Sex Revolts: Gender, Rock und Rebellion«, legte in seinem Vortrag »Women in Pop« materialreich dar, wie das Genre der Rockmusik noch immer von einer Verachtung für das Weibliche befeuert wird, und sprach über die Verkultung des Männlichen und Frauenbilder männlicher Bands ebenso wie über das Aneignen von Rollen durch weibliche, häufig marginalisierte Künstlerinnen. Das Buch »Sex Revolts« untersucht Frauenbilder von wütenden jungen Männern (einschließlich Rolling Stones und Sex Pistols), Kriegern und Kreuzrittern (einschließlich The Clash und Public Enemy), Möchtegern-Supermännern (einschließlich Led Zeppelin, Jim Morrison und Nick Cave) und psychedelischen Träumern von Pink Floyd bis Van Morrison und My Bloody Valentine. Und es erkämpft den Raum der Revolutionärinnen der Musikgeschichte zurück: »Sex Revolts« erzählt von Kate Bush, Siouxsie und Grace Jones, stellt Feministinnen von The Slits bis zu den Riot Grrrls vor und porträtiert Rock-Hochpriester wie PJ Harvey, Janis Joplin, Joni Mitchell und Courtney Love. Simon Reynolds präsentierte das Buch an der HfG und lädt das Publikum zur Diskussion dieses komplexen Themenfelds ein.
In Kooperation mit Heiner Blum, Patrick Raddatz & Robert Johnson Theorie.
A classic situation: men on stage, women in the audience. Looking at the line-up of many current festivals, not much has changed in this division of labour: Headliners are men, machos with guitars. Rock still seems to be fuelled by contempt for the feminine and is only considered exciting when it behaves as misogynous and macho as possible.
Together with Joy Press, Simon Reynolds poses the urgently needed counter-question in the book "Sex Revolts", which has meanwhile become a classic, in view of the cultisation of the masculine in rock and the marginalisation of female artists: Does that have to be the case? "Sex-Revolten" unites the personal fan perspective of the authors with an analytical view of the object. It examines women's images of angry young men (including Rolling Stones and Sex Pistols), warriors and crusaders (including The Clash and Public Enemy), wannabe supermen (including Led Zeppelin, Jim Morrison and Nick Cave), and psychedelic dreamers from Pink Floyd to Van Morrison and My Bloody Valentine. And they reclaim the space of those who would otherwise be ignored: the revolutionaries of music history. "Sex Revolts" tells of performers like Kate Bush, Siouxsie and Grace Jones, presents feminists from The Slits to the Riot Grrrls and portrays rock high priests like PJ Harvey, Janis Joplin, Joni Mitchell and Courtney Love. Simon Reynolds presented the book at the HfG and invited the audience to discuss the complex topic.
Cooperation with Heiner Blum / Patrick Raddatz & Robert Johnson Theory.
»OFF Borders – Summer Edition«, Workshop mit Elise Rigollet & Alice Wietzel
20.–23. Juni 2019
Élise Rigollet, Illustratorin in Paris, und Alice Wietzel,Grafikdesignerin in Glasgow, boten mit »OFF Borders – Summer Edition« einen offenen Workshop für Illustration, Siebdruck-Workshop und Buchbinderei an, der in einer die Arbeiten der Studierenden zusammenfassenden Publikation mündete. Vier Tage lang wurde das Thema »Sommer« auf individuelle und doch gemeinsame Art und Weise diskutiert und interpretiert, um in einen Dialog mit bestimmten Verfügbaren Gestaltungswerkzeugen sowie den gestalterischen Entwürfen der jeweils anderen zu treten.
Organisiert von Anna Richter.
»Queerying Design«, Vortrag von Ece Canli
26. Juni 2019
Warum muss es Ü-Eier ‘nur für Jungs’ und »nur für Mädchen« geben? In unsere materielle, gestaltete Umwelt sind unausweichlich dichotome Vorstellungen von Gender verwoben, die von der Marktforschung und dem Design reproduziert und naturalisiert werden. Ece Canli stellte in ihrem Vortrag diese dichotomen Strukturen und Geschlechterbeziehungen zur Diskussion und entwickelte Vorschläge, wie sich diese aufbrechen, queeren, lassen. Queerying Design (query/queer) lautet der Titel ihrer Promotion, die sie 2017 an der Universität in Porto abschloss. Sie ist Design Researcherin, Künstlerin, Musikerin und außerdem Gründungsmitglied der Decolonising Design Group, welche die Moderne Gestaltungspraxis aus einer postkolonialen, feministischen und queeren Perspektive hinterfragt.
Veranstaltung in Kooperation mit der Freien Klasse.
»Pulp«, Workshop mit Carolina Mendonca
19.–21. Juni 2019
Der dreitägig zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten stattfindende Workshop »Pulp« von Carolina Mendonca erforschte verschiedene Formen der Widmung von Aufmerksamkeit, der Körper-, Zeit- und Raumerfahrung. Im Fokus des Workshops stand die Auseinandersetzung mit der »hässlichen« Seite (oder der »B-Seite«) populären Fiktion, um diese als Mittel zum Erzählen alternativer Geschichten auszuprobieren. Indem alle Realitäten als halbfertig betrachtet wurden, wurde die Idee der Zeit »zusammengedrückt«. In einem weichen, saftigen und feuchten Raum für Diskussionen und Experimente wurden im Rahmen des Workshops nicht-hegemoniale Praktiken wie telepathische Bewegung, Fernwahrnehmung, tiefes Zuhören, Hypnosen, Nickerchen u. a. geteilt. Durch Tanz, Mittagsschlaf, Lesen und Zuhören wurden verschiedene Vorstellungen vom Körper erforscht.
Eingeladen von Arootin Mirzakhani und Esther Poppe
»Curating, Staging, Performing« und »(e)valuate yourselves!«mit Natalie Keppler
24.–25. Mai 2019
Die Kuratorin Nathalie Keppler bot mit dem Workshop »Curating, Staging, Performing« eine Plattform für den Austausch über den Wert der eigenen Arbeit und damit verbundene Fragen nach (künstlerischen) Identitäten und körperlichem Ausdruck. Die gemeinsam konzipierte performative Präsentation »(e)valuate yourselves!« war öffentlich im Rahmen der Offenbacher Kunstansichten 2019 zu sehen.
Mit Performances von: Damla Ar, Pia von Strelow, Yaching Cheung, Ronja Gerstadt, Weronika Jolanta Ląd, Maral Müdok, Esther Poppe, Alla Popp, Fanyu Bu.
Tanz: Kenny Sang, Nikolas Etzel, Amparo Lippek, Cara Schmitz; Soundtrack: Alex Damboianu; Kostüm: Suska Bastian; Video: Matthias Lawetzky.
Kuratiert von allen Teilnehmenden in Kollaboration mit Natalie Keppler, mit freundlicher Unterstützung der Kunstansichten 2019 – Das Festival der Kunst in Offenbach.
»May I Sit? * a symposium_workshop on art education, current politics and the institution of art«
1. Februar 2019
Während des Workshops »May I Sit« wurden auf unkonventionelle und experimentelle Weise übliche Denkweisen und der Gebrauch von (Körper-)Sprache herausgefordert. Die Methoden, die in uns eingeschrieben scheinen, trafen auf ein gemeinsames Lernen, kontinuierlich umgelagert in ungewöhnliche Positionen und Settings. Wie lernt man (mit) Kunst? Was bedeutet es Verantwortung und selbstbestimmtes Handeln in einer Gruppe von unterschiedlichen Charakteren umzusetzen? Als einziger »Leitfaden« wurde unter den Teilnehmenden ein Memorandum geteilt, um kollaborativ und selbstverantwortlich mit Diskussionskultur und Kommunikationsgewohnheiten umzugehen und diese zu hinterfragen. Das Resultat: Kollaborative Praxis im Sitzen, Stehen, Liegen, beim Tanzen, im Flüsterton. Ideenaustausch über Briefe, ein offener Umgang mit Versagen und Frustration, gemeinsames Flexibilisieren und Ausdehnen eigener Grenzen. Testen, wo andere anfangen und man selbst weitermacht, statt aufzuhören – Care Work für den Kulturkörper.
Konzept und Organisation: Arootin Mirzakhani & Sarah Reva Mohr
Produktion und Umsetzung durch: Verena Kuni, Esther Poppe, Ana Carolina Minozzo, Anastasia Chaguidouline, school in common (Rosa Pardenkooper & Aleks Ksoll), Jennifer Ramme, Zehra Aslan, Sanja Grozdanic und alle Teilnehmenden
Workshops und Vorträge zum After School Club 2018 »Frauen in Kunst und Design«
30. Juli – 4. August 2018
Der diesjährige ASC an der HfG Offenbach hat unter dem Titel »Frauen in Kunst und Design« ein Zeichen für Gleichstellung gesetzt. Konferenzen und Festivals sind allzu oft männlich dominiert, um hier eine Zäsur zu setzen, hat sich der ASC entschieden, ausschließlich Frauen sowie engagierte gemischte Teams für die Workshops und Vorträge einzuladen, die in ihren jeweiligen Bereichen, wie etwa Kunst, Fotografie, Illustration, Performance oder Typographie international führende Künstlerpersönlichkeiten darstellen. Mit den Workshopleiter_innen gab es nach der kreativen Workshoparbeit ein abschließendes Podiumsgespräch zu Fragen wie geschlechtliche Vielfalt, Equal pay, oder die Repräsentation von weiblichem und männlichem Lehrpersonal an Kunst- und Designhochschulen.
Die Awareness Talks kooperierten mit dem ASC und unterstützten Workshops und Vorträge. Siehe www.afterschoolclub.online
Mapping Discomfort – Pop-Up-Ausstellung im Rahmen der Ganzjahresausstellung »Feminismus und Klassenbewusstsein« der Sprechsaal Galerie in der Marienstraße in Berlin Mitte
09. – 11. September 2018
Seit dem 02. März 2018 zeigt der Sprechsaal seine Ganzjahressausstellung »Feminismus und Klassenbewusstsein«: eine Ausstellung nur mit Frauen und die, die sich dafür halten. Die Ganzjahresausstellung, kuratiert von Jana Ritchie und Lars Dreiucker, stellt sich anhand von Konzerten, Performances, Dokumentarfilmen, Lesungen, Tanz und Bildender Kunst den Fragen rund um »Feminismus und Klassenbwusstsein« (#feminismandclass). Das Interesse an diesen Themen wächst quer durch alle politischen und sozialen Lager und ist auch selbstverständlicher Teil der künstlerischen Beschäftigung der Gegenwartskunst. Acht Künstler_innen der HfG Offenbach (Jascha Bernhard / Ksti Hu / Sarah Reva Mohr / Arootin Mirzakhani / Sriram Srivigneswaramoorthy / Agata Pietrzik / Wagehe Raufi / Yana Tsegay) haben sich in der Gruppenausstellung »Mapping Discomfort« mit der Frage auseinandergesetzt, welche Bedeutung es hat, sich im 21. Jahrhundert mit Themen wie Identität, Zugehörigkeit und Subjektivität zu beschäftigen. Im Rahmen der Künstler_innen-kuratierten Ausstellung erschien eine kleine Begleitpublikation zu den Arbeiten, mit Texten von Malina Lauterbach und Dierk Höhne Studierende des Masterstudiengangs Curatorial Studies, gestaltet von Kathrin Baumgartner. www.mappingdiscomfort.com, sprechsaal/veranstaltung/discomfort-map
In Kooperation mit Jascha Bernhard / Ksti Hu / Sarah Reva Mohr / Arootin Mirzakhani / Sriram Srivigneswaramoorthy / Agata Pietrzik / Wagehe Raufi / Yana Tsegay und #feminismandclass von Jana Ritchie und Lars Dreiucker
Lecture Performance Marisa Olson: »Speculative Files«
07. Mai 2018
Noch vor dem eigentlichen Beginn der Lecture-Performance von Marisa Olson, einer in New York lebenden Künstlerin, Kuratorin, Dozentin und Herausgeberin, nahm ihre blinkende Website auf der Leinwand die volle Aufmerksamkeit der Zuschauer_innen ein. Die Symbole, Zeichen und Animationen erinnerten an eine Old-School-Version des Internets, in der alles glitzert, blinkt und sich bewegt: Ob bunte Herzen und Tieranimationen, Video-Spiel-Controller oder Texte in WordArt, alles flimmert hektisch über den Bildschirm. Während ihres Vortrag an der HfG gab sie einen Überblick zu ihren verschiedensten Arbeiten der letzten 20 Jahre und zeigte im Anschluss Ausschnitte aus ihre neueste Performance-Lecture »WellWellWell: Digital Breathing«, mit der sie gerade in Berlin, Oberhausen, Köln und andernorts auf Tour ist. In »WellWellWell« schlüpft sie in die Guru-Rolle und führt Atemübungen vor, die sie pink bubble meditation technique nennt und erklärt auf eindringlich, guru-hafte, Weise die Notwendigkeit von mindfulness und digital detox. Olson versteht sich selbst als Begründerin der sogenannten Post-Internet-Art und dem dazugehörigen Diskurs. Und so liegt der Fokus ihrer Arbeiten, die Performance, Video, Sound, Malerei und Installation kombinieren, auf der Sichtbarmachung der Überschneidungen von Popkultur und Technikgeschichte sowie den alltäglichen Machtstrukturen von Rollenzuschreibungen, aber auch möglichen Partizipationspraktiken in der Pop-Kultur und einer Ästhetik des Scheiterns.
In Kooperation mit Marc Ries, Professor für das Lehrgebiet Soziologie / Medientheorie, und Susanne Winterling, Professorin für Bildhauerei.
»UNseen deviant / show / exhibition« in der Sprechsaal-Galerie in Berlin Mitte
12. Februar 2018
Eine Gruppen/Ausstellung -/Show -/Performance und Kurzfilmvorführungen von Studierenden der HfG in der Galerie Sprechsaal in Berlin Mitte. Experimentelle Arbeit ist oft queere Arbeit. Definitionen, Ziele und Erfahrungen der Traditionen sollen, können und müssen vergessen werden, um die vermeintlich klassischen Erzählungen zu verändern und neu, gleich und stets doch wieder anders zu erzählen.
Die in dieser eintägigen Pop-Up-Ausstellung gezeigten Arbeiten sind Ergebnisse aus der Zusammenarbeit mit Yony Leyser sowie sehr persönliche Auseinandersetzungen mit Fragen nach Identität, Verortung und Zugehörigkeit der jeweiligen Künstler_innen. Von und mit: Lena Bakonalim; Jascha Bernhard; Janina Castellano; Dominik Keggenhof; Jelly Luise; Arootin Mirzakhani; Lejla Kadic; Agata Pietrzik; Eric Reh; Marco Russo; Deike Schwarz; Sriram Srivigneswaramoorthy; Yana Tsegay.
In Kooperation mit Yony Leyser, Lars Dreiucker und Rotraut Pape, Professorin für das Lehrgebiet Film/Video an der HfG.
Künstler_innengespräch und Besprechung der Studierendenarbeiten mit K.R.M. Mooney
2.+3. Dezember 2017
Vom zweiten Dezember bis zum 11. Februar ist unter dem Titel »Carrier« im Kunstverein Braunschweig die erste Einzelausstellung in Europa von k.r.m. Mooney zu sehen. Dort, in der Beschäftigung mit dem Ausstellungraum der Remise, deren Architektur, den Lichtverhältnissen, Gerüchen und der Geschichte des ehemaligen Wirtschaftsraums, entwickelte K.r.m. Mooney filigrane Skulpturen und architektonische Interventionen. Auf dem Boden liegend oder hoch oben über den Köpfen der Betrachter montiert, thematisieren K.r.m. Mooneys Arbeiten die Beziehung zwischen Material, Körper und Raum. Von Bodenschwellen über Türrahmen bis hin zu Fensterbänken – Mooneys Objekte besetzten Zwischenräume und markieren sie als unsichere Zonen des Übergangs. Grenzgänge und die Überwindung dualistischer Differenzierungen – zwischen Objekt und Umgebung, ebenso wie zwischen Mann und Frau oder Mensch und Maschine – prägen Mooneys Werk, welches theoretische Bezüge zu Donna Haraways »Cyborg Manifesto« oder Karen Bareds relativistischen Objektbegriff aufweist. Die monochrome Anmutung der Arbeiten täuscht über die hohe Anzahl verwendeter Materialien hinweg: Auf engstem Raum kombiniert Mooney organische und synthetische Stoffe, fossile Schulpe treffen auf Stahl und Lavendelblüten verbinden sich mit Fluorcarbonen. Am zweite Dezember berichtete K.r.m. Mooney, in den Räumen der Bildhauerei in der Geleitstraße bei Prof. Susanne Winterling, über ihre aktuelle Ausstellung, aber auch allgemein über Herangehensweisen, Einstellungen und Selbstverständnis beim Arbeiten. Am dritten Dezember widmete sich k.r.m. Mooney den Arbeiten der Studierenden und deren jeweiligen individuellen Werkprozessen.
K.r.m. Mooney (*1990 in Seattle, USA) lebt und arbeitet in Oakland, USA. Nach einem Studium am Central Saint Martins, London und am California College of the Arts, San Francisco wurden Mooneys Arbeiten in Einzelausstellungen im Rahmen der SECA Art Awards im San Francisco Museum of Modern Art (2017), im Pied-à-terre, Ottsville oder auch im Wattis Institute for Contemporary Art, San Francisco (beides 2015) vorgestellt.
In Kooperation mit Susanne Winterling, Professorin für Bildhauerei an der HfG.
Filmvorführung »Desire Will Set You Free« und Workshop »Queer Interrogation//Integration« mit Yony Leyser
8.+9. November 2017
Today the word queer appears in TV shows, at universities and as a topic for contemporary discourse and discovery. Only 48 percent of people (in Europe and the US) under the age of 34 define themselves as heterosexual. The word queer has moved from received slur to self-identified mark of pride. In queering our practice we will work to appropriate and subvert definitions, goals and perceived experiences of traditional story telling practices. The history of avant-garde and experimental media is rooted in sexual dissidence and non-conformity. In challenging prevailing sexual norms, we will also seek to undermine the very categories of gender and sex that our culture perpetuates. Our work in this workshop will be thematic personal investigations in relation to documentation and abstraction of identity with an emphasis on low-cost, high impact work that can be self-referential, self-critical and a social commentary.
In his workshop together with the participants he will explore and implement a Queer sensibility in the art making process. He will go into deep and personal explorations, research Queer zines and create a short film or performance piece based on our discoveries. Who comes into this workshop is ready to cross boundaries and willing to take risks.
Yony Leyser *1984 grew up in Chicago and Tel-Aviv. He studied writing, filmmaking and the dramatic arts. His work deals with race, gender identity, pop-culture and deviant social histories. He finished his first feature-length film William S. Burroughs: A Man Within by the age of 24. Traveling with just a camera and backpack he managed to include personalities like Iggy Pop, Patti Smith, John Waters and Sonic Youth. It was released to huge international acclaim in 2010. Leyser relocated to Berlin in 2010. For his most recent film Queercore, he builds on the foundations and ethos of his first two films with a focus on the rebellious gay punk phenomenon.
In Kooperation mit Rotraut Pape, Professorin im Lehrgebiet Film/Video an der HfG.
Workshop und Vortrag von und mit Mykki Blanco: »Autobiography & Narrative Performance Work«
8. November 2017
Mykki Blanco ist ein_e Rapper_in, Performance-Künstler_in, Poet_in und Aktivist_in. Am Tag der Anerkennung des dritten Geschlechts durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wurden die Fragen nach Ordnung per sé an der HfG Offenbach am Main neu gestellt. Um Mykki Blanco zu beschreiben, benötigte es eines Beschreibungssystems, dass letztlich wieder nur neue Ein- / Un- / Ver- Vor- / Ordnungen schafft und damit ins Leere führt. Denn hinter Mykki Blanco versteckt sich eben das, das Verunsichern der sprachlichen, sozialen, ökonomischen, symbolischen oder aber kulturellen Ordnungen, ob jenen selbsterwählten, oder den politisch gewollten, den gesellschaftlich anerkannten oder den individuell erschaffenen – für Mykki gilt: Ordnung ist, was Du draus machst. Unter dem Titel, »Autobiography & narrative Performance Work« gab es am 8.11. ab 10 Uhr einen Workshop zusammen mit Britta Thie und um 16 Uhr einen Vortrag von Mykki Blanco an der HfG.
In Kooperation mit Britta Thie, Friederichs-Stiftungsprofessorin für Performance an der HfG Offenbach.
12.07.2017 Workshop und Vortrag von und mit Jeanne-Salomé Rochat: »Novembre: Art Practives, Beauty and Innovation«
12. + 13. Juli 2017
Jeanne-Salomé Rochat ist freiberufliche Publishing-Spezialistin und Image-Beraterin. Sie absolvierte eine Ausbildung als klassische Tänzerin, einen Bachelor in Visueller Kunst und einen Master in Medienanthropologie. Am 12.07. berichtete Sie als Creative Director des Kulturmagazins „Sange Bleu“ und Herausgeberin des Mode- und Kunstmagazins »Novembre Magazin« von ihrer künstlerischen Arbeit zwischen Kommerz und Kunst, Print und Internet, Text und Performance, Subkultur und Mainstream. In gemeinsamer Arbeit mit den Studierenden der HfG wurde das Material des bereits existierenden Performance-Gruppen-Projekts Sentiment Solutions grafisch für einen Online-Beitrag im Novembre Magazin aufbereitet und diskutiert: novembremagazine.com/sentiment-solutions-by-hfg-offenbach. Die Studierenden hatten darüber hinaus die Möglichkeit, in Einzelgesprächen ihre Portfolios mit Jeanne-Salomé Rochat zu besprechen.
In Kooperation mit Britta Thie, Friederichs-Stiftungsprofessorin für Performance an der HfG Offenbach.
Werkstattgespräch Övül Durmusoglu: »When the world needs togetherness«
16. Juni 2017
Solidarity is a political recognition that our futures are tied together rather than accepting diversities. It can be possible only with a politics of everybody, standing on not only feminist but also queer and marxist grounds. The first public manifesto by Ankara based LGBTI organisation Kaos GL addressed the oppression of the homosexual workers in their workplaces on 1st May 2001. The LGBTI struggle in Turkey has to be more versatile from the beginning in close collaboration with struggle of nationalism, class and militarism as well. During Gezi uprisings in 2013, the LGBTI community was not surprisingly among the first to form solidarity with other groups in the face of police violence. 2013 is also the year when the new discipline of »jineolojî« (the science or sociology of women) spearheaded by new educational structures founded in the Kurdish cantons became more publicly known in the Middle Eastern Women Conference that took place in Diyarbakir.
In Kooperation mit Susanne Winterling, Professorin für Bildhauerei an der HfG.
Artist talk Holly Herndon: »Platform politics«
14. Juni 2017
Zum 50. Jubiläum der Robert Johnson Theorie Veranstaltungen gratulierte Holly Herndon, Musikerin, Komponistin und Doktorandin am Stanford Center for Computer Research in Music and Accoustics, mit einem musikalischen Kommentar über unsere Gegenwart. In einem Künstler_innengespräch mit Britta Thie, der Friederichs-Stiftungsprofessorin für Performance, präsentierte sie die Spannbreite ihrer künstlerischen Arbeiten zwischen Songwriting und elektronischer experimenteller Musik. Im gespräch wurde deutlich, es geht ihr in ihren musikalischen Experimenten nicht allein um die dabei entstehende Musik, sondern stets auch um die Kollaboration mit anderen Künstler_innen, mit denen sie Fragen wie Ungleichheit, die Praktiken und Auswirkungen des Überwachungsstaats oder auch des Neofeudalismus innerhalb des Arbeitsprozesses thematisiert.
Holly Herndon, ist in Tennessee geboren und lebt heute in San Francisco. Hier arbeitet sie an der Stanford University am Stanford Center for Computer Research in Music and Accoustics an ihrer Doktorarbeit. Ihr Debütalbum »Movement« erschien 2012, dem jedoch ein Independent-Album »Car« auf Kassette vorausging, die Nachfolger »Chorus« und »Platform« erschienen 2014 und 2015. Ihre Musik besteht aus Einflüssen aus Trance, Dance, sowie disjunktiven Sampling-Techniken der Avantgarde. Darüber hinaus ist ihr Stil durch ihre Berliner Zeit geprägt, in der sie zur Minimal Techno Szene gerechnet wird.
In Kooperation mit Britta Thie, Friederichs-Stiftungsprofessorin für Performance an der HfG Offenbach, Heiner Blum und Robert Johnson Theorie.
Artist talk Colin Self: »Troubled assemblies«
27. MAI 2017
Im Rahmen der 49. Robert Johnson Theorie Veranstaltung präsentierte Colin Self, Komponist, Drag-Performer und Choreograph, in einem lockeren Künstlergespräch mit der Friederichs-Stiftungsprofessorin für Performance, Britta Thie, seine unterschiedlichen community-based Musik- und Performanceprojekte rund um die Möglichkeiten von Kommunikation, Kollaboration und Sichtbarkeit.
Colin Self is a composer and choreographer based in Brooklyn and Berlin. He creates music, performance, and environments for expanding consciousness, troubling binaries and boundaries of perception and communication. His recent work, »The Elation Series«, is a six-part sequential opera about queer family and global transfiguration. Last year he released his debut solo record »Elation« and recently toured with Radiohead as 1/3 part of the Holly Herndon trio. Colin has presented work at DonauFestival, The Dutch National Opera, The Hammer Museum, The Kitchen NYC, and HAU2 Berlin, and many other festivals and venues. He's currently an MFA candidate at the Bard Milton-Avery Program and runs a non-utilitarian choir in NYC called Xhoir. Colin is currently writing his second record to be released on RVNG International in 2018.
In Kooperation mit Britta Thie, Friederichs-Stiftungsprofessorin für Performance an der HfG Offenbach, Heiner Blum und Robert Johnson Theorie.
Vortrag Lotte Meret Effinger: »POWERLESSNESSES«
18. Mai 2017
Zur Einstimmung auf den 2. AWARENESS PREIS des AStA-Gleichstellungsreferats der HfG stellte Lotte Meret Effinger Fragestellungen, Dilemmata, Erfolgsversprechen, Versagensängste, Kollektivauflösungen, Identitäts-Konstruktionen und -Krisen zum Themenkomplex Diversität und Empowerment vor. Als Vorfilm wurde der Gewinnerfilm des 1. Awareness Preises 2016, »(to) conceive« von Arootin Mirzakhani, gezeigt. Im Anschluss an den Vortrag gab es ein Screening ihrer beiden letzten Filme »Surface Glaze« und »Supernature« sowie wie immer ein Q&A.
Lotte Meret Effinger (*1985) arbeitet multi- & interdisziplinär. In ihren Videoproduktionen, Zeichnungen, Installationen und Publikationen beschäftigt sie sich mit politischen, sozialen und feministischen Themenfeldern. Dementsprechend hinterfragt ihre künstlerische Praxis das Verhältnis zwischen vermeintlich festgelegten Identitäten & unseren sozialen, wirtschaftlichen Gefügen.
In Kooperation mit dem Gleichstellungsreferat des AStA der HfG
Vorträge und Workshops
Vortrag Amalia Ulman: »AGENDA«
16. Januar 2017
In AGENDA Ulman uses poetic language to narrate self-experimentation with female hormones and the effects of excess estrogen in a body trapped between the carpeted floors and ceiling tiles of her DTLA office -a tight structure of vertical structures, linearity and clocks. This dreamlike storyline later develops into a series of cons and scams, economies of appearances and the rise and fall of Bob The Pigeon, an ode to a working class hero which finishes with pessimistic spiritual notes that the author recognizes as selfish, recognizing the entitlement of her nihilism, escapism and ability to complain to carry its own privilege—a position of criticality not accessible to all.
In Kooperation mit Britta Thie, Friederichs-Stiftungsprofessorin für Performance an der HfG Offenbach.
Workshop Vaginal Davis: »FRAMING THE FREAKAZOID: Doing-By-Doing (DBD)«
27. Oktober 2016
A rigorous and intense all day akshunist bootcamp/salon style workshop: Through various akshuns, film viewings, mini lecturinas, exercises and quirky discussions, the lure and lore of the freak will be harnessed for its outsider power and mined for rich territories of creativity to rock the world of the freakazoid, from musicians Superfreak Rick James, George Clinton, Josephine Baker, and Grace Jones to Trespass Cinema greats like John AesNihil of Aesthetic Nihilism Productions, Piano Pjorn King of Ohio, The Goddess Bunny, and NYC deity Kembra Pfahler of the Voluptuous Horror of Karen Black, the godmother of availabism and anti-naturalism.
In Kooperation mit dem Gleichstellungsreferat des AStA der HfG.
Vortrag Vaginal Davis: »Sassafras, Cypress & Indigo Black Screen Images and the (e)motive Notion of Freakiness«
26.10.2016
Die Queer-Ikone, Performance-Künstlerin, Autorin, Kuratorin und Komponistin spricht über ihre Arbeit und stellt ihre Kunst vor.
In Kooperation mit dem Gleichstellungsreferat des AStA der HfG.
»The Making OFF – Frauenkarriere im Kreativbereich« – Vortrag von Cornelia Dollacker im Rahmen des Awareness Preis
28. Juni 2016
Designerinnen nehmen oft einen Werdegang, für den der feinsinnige Begriff „frauen-spezifisch“ geprägt wurde. Die HfG-Alumna und Designerin Cornelia Dollacker erläutert in ihrem Vortrag ein typisches Flechtwerk einer Frauenkarriere im Kreativbereich. In jungen Jahren im Gesundheitswesen tätig, hat sie später Produktgestaltung und interdisziplinär Elektronische Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main studiert. Die Designerin und zweifache Mutter gründete nach freiberuflicher Erfahrung eine Filmproduktionsfirma, initiierte die Frankfurter Veranstaltungsreihe „come closer / sustainable design“ und lehrt seit 2008 Film, Design und Kunst am Gymnasium der August-Bebel-Schule. Als Sprecherin des Designerinnen forum e.V. der Regionalgruppe Hessen und als Geschäftsführerin und Fachliche Leiterin von Hessen Design kuratiert sie Ausstellungen, berät Designer und Designerinnen in jeder Lebenslage und engagiert sich um die Designwirtschaft in Hessen. Cornelia Dollacker ist Mitglied in der Jury des 1. Awareness Preis des HfG-Gleichstellungsreferat.
In Kooperation mit dem Gleichstellungsreferat des AStA der HfG.
»From Reel to Real« – Vortrag von Sophie Charlotte Rieger im Rahmen des Awareness Preis
20. Juni 2016
Film durch die feministische Brille - Willst Du wissen was die Matrix ist? In ihrem Vortrag stellt die Journalistin und Filmkritikerin Sophie Charlotte Rieger eine Auswahl der Werkzeuge vor, mit denen sie für ihr feministisches Online-Filmmagazin Filmlöwin Kino- und Fernsehfilme analysiert. Was macht eine starke Frauenfigur aus? Wann ist ein Film „emanzipatorisch wertvoll“? Und warum sind diese Fragen überhaupt von Bedeutung? Achtung vor Risiken und Nebenwirkungen: Die „feministische Brille“ kann unsere Sicht auf Film und Fernsehen, ja sogar die Welt maßgeblich verändern. Es ist wie mit der „Matrix“ der Wachowski-Schwestern: Nach der roten Pille der Erkenntnis gibt es kein Zurück mehr in die heile Welt des Unterhaltungskinos.
Sophie Charlotte Rieger ist Mitglied in der Jury des 1. Awareness Preis des HfG-Gleichstellungsreferat. Die Veranstaltung findet als Begleitprogramm statt. Sophie Charlotte Rieger lebt und arbeitet in Berlin als freie Journalistin und Filmkritikerin für verschiedene Online- und Printmedien wie z.B. das Missy Magazine und die Kölner Stadtrevue. Ihre Webseite FILMLÖWIN ist im deutschsprachigen Raum eines der wenigen, wenn nicht das einzige Blog, das sich ausschließlich Frauen in der Filmindustrie und einer feministischen Filmkritik widmet. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit bietet sie feministische Skript-Beratung und Drehbuchlektorat an.
In Kooperation mit dem Gleichstellungsreferat des AStA der HfG.