Marc Ulm
»Beim ersten Kundenkontakt kochen und essen wir zusammen«, sagt Marc Ulm, Gründer von buero.us. Auch bei unserem Treffen steht ein gemeinsames Mahl mit dem versammelten Team im Mittelpunkt. Die Stimmung in den Werkstatt- und Büroräumen im Frankfurter Gutleutviertel ist gelöst. Ulms Gestaltungsbüro legt den Fokus auf Ausstellungsgestaltung und -architektur, Rauminstallation und Objektentwurf. Zu den Kunden zählen unter anderem das Gutenberg Museum Mainz, der Club Michel im Bahnhofsviertel, der Plattenladen GOSU sowie der Offenbacher Club Robert Johnson.
Für die Schau »Joan Miró. Wandbilder. Weltenbilder«, die 2016 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt gezeigt wurde, gestaltete buero.us die Ausstellungsarchitektur. Die Realisierung der Entwürfe begleiten Marc Ulm und seine Mitarbeiter_innen. »Damit alles genau so wird, wie wir es uns vorstellen«, erklärt Ulm. Der Schreiner Lewin Fischer und der HfG-Student Karl Becker gehören neben weiteren Kolleg_innen zum Team von buero.us. Die Räume im Gutleutviertel nutzt Ulm seit etwa sieben Jahren.
buero.us arbeitet oft interdisziplinär, kooperiert beispielsweise mit Grafikdesigner_innen. Mit vielen Menschen an einem Projekt zu arbeiten, ist das erklärte Ziel. Unsere Produkte sollen nicht anschmiegsam oder glatt wirken. »Wir sind eher kantig.« Materialien anders zu verwenden als ursprünglich vorgesehen, lernte Ulm während seiner Arbeit beim Frankfurter Künstler Tobias Rehberger, dessen Skulpturen zwischen Kunst und Design changieren.
Entscheidende Anregungen bekam Marc Ulm indes an der HfG Offenbach. 2007 bis 2015 studierte er am Fachbereich Design (vormals: Produktgestaltung). Der Professor für Integrierendes Design und Produktsprache »war für mich sehr wichtig«, sagt Ulm. Von ihm habe er gelernt, Dinge zu hinterfragen und mit dieser Haltung zu arbeiten. Schon in der Studienzeit kooperierten Ulm und Eckart. So realisierten sie zusammen mit anderen Studierenden die Ausstellungsarchitektur für die Wanderausstellung »100 beste Plakate« (2010), einen Messestand für Traces (2010) sowie die Ausstellungsarchitektur für den »Designpreis Deutschland Kommunikationsdesign« (2011).
Nach einem Wunsch für die Zukunft gefragt, sagt Ulm: »Immer neue Grenzen überwinden.« Es sei wichtig, in seinem Tun nicht in der Komfortzone zu bleiben. Aber auch etwas Anderes sei für die tägliche Arbeit von Bedeutung, ergänzt er: »Hauptsache, wir haben Spaß.«