Markus Däsch
Automobildesign ist eine hochemotionale Aufgabe »Das Gefühl für das, was Audi repräsentiert, spürbar machen« – so beschreibt Markus Däsch seinen Auftrag als Interior Designer bei Audi in Ingolstadt. Seit 2014 arbeitet der HfG-Absolvent in der Abteilung Interior Design Architektur, die für die Gesamtstruktur des Automobilinterieurs zuständig ist. »Durch die Nähe zu Entscheidern, technischer Entwicklung und Fertigung, stehe in Ingolstadt die Serienentwicklung der Fahrzeuge im Vordergrund«, erzählt Däsch. Gleichwohl arbeite man dort auch an Konzeptfahrzeugen und Innovationen für die Mobilität von Morgen. Den Nutzer und zukünftigen Kunden in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen und daraus Designanforderungen abzuleiten, sei ebenfalls ein Teil seiner Arbeit.
Das Interieur sieht Markus Däsch als »einen wichtigen Anschluss zum Nutzer und somit auch zur Identität der Marke Audi. Wir haben die Möglichkeit, ein intensives Erlebnis zu schaffen«, sagt er. In der Konzeptionsphase wird das Fahrzeug als Ganzes gedacht. Die Arbeitsteilung im Team kommt erst mit dem zunehmenden Reifegrad im Projekt hinzu. Zu Beginn entstehen Skizzen. Es folgen 3D-Modelle und 1:1-Tape-Modelle, die die Proportionen des Entwurfs spürbar werden lassen. Es gehe darum, »die Form körperlich auszuloten«, erläutert Däsch. Zudem entstehen 1:1-Modelle aus Industrieplastilin: »Wir arbeiten ganz eng mit den Modelleuren zusammen«. Dass manche Konzepte nicht umgesetzt würden, gehöre dabei zum Alltag.
Sein Studium im Fachbereich Produktgestaltung (Design) an der HfG Offenbach, begann Däsch im Jahr 2008. In den ersten Jahren habe er vor allem an Projekten im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion gearbeitet, erinnert er sich. Sein späterer Schwerpunkt auf Automobildesign kristallisierte sich während eines Gastsemesters an der FH Joanneum in Graz heraus. Dort setzte er ein Kooperationsprojekt mit Audi um. Auch sein Diplomprojekt an der HfG entstand in Zusammenarbeit mit dem Designbereich von Audi. Er entwickelte ein Elektrofahrzeug für zwei Personen. Sein Ziel dabei war, die Mobilität zu einem besonderen Erlebnis zu machen. »Ich habe den Wert, den das Automobil für den Menschen hat, herausgearbeitet und in eine Vision für die Zukunft übersetzt«. Rückblickend schätzt er den Freiraum und die Zeit, den die Hochschule ihm bot, um den eigenen Schwerpunkt herauszufinden. »Man muss hier Eigeninitiative und ein fast schon unternehmerisches Denken entwickeln«, resümiert er.