Performance im erweiterten Feld
-
Prof. Kerstin Cmelka
T +49 69 800 59-173
Geleitsstraße, Raum 2.OG
-
Bernhard Schreiner
Funktion
Künstlerischer Mitarbeiter
T +49 (0)69.800 59-173
Geleitsstraße
Doktorandin
Julia Hainz
Ästhetik der Fluidität
Über performative Differenz im Jenseits kapitalistischer Flexibilisierungen
Betreuerinnen: Prof. Kerstin Cmelka, Prof. Dr. Juliane Rebentisch
Annie Kurz
Offline, unplugged, disconnected… A postphenomenological inquiry into absence relations to technologies.
Betreuer_innen: Prof. Kerstin Cmelka, Prof. Dr. Marc Ries
Promotionen
Performance zählt aktuell zu den beliebten Kunstformen und ist ein noch relativ junges Studienfeld. Wie die meisten anderen künstlerischen Medien auch wird die Performance jedoch von jeher von Menschen sowohl inner- als auch außerhalb der Kunst, bewusst wie unbewusst, ausgeübt und untereinander weitergegeben und verbreitet.
Das Lehrgebiet Performance im erweiterten Feld richtet sich an Studierende, die sich mit Performance als eigenständigem künstlerischen Medium auseinandersetzen wollen. Performance im erweiterten Feld umfasst die Erschließung und selbständige Produktion von performativen Handlungen sowie die Beschäftigung mit den Räumen und Kontexten, in denen diese stattfinden können.
Die künstlerische Performance steht in generischer Verbindung, in lebendiger Verwandtschaft und im fortwährenden Austausch mit den Bereichen Schauspiel, Aktionismus, Tanz, Musik, Installation, Skulptur, Soundarbeit, mit der Arbeit mit Stimme und Körper, mit (virtuellen) Spielszenarien, mit Choreografie, Inszenierung und Regiearbeit. Stets kommen neue Bereiche hinzu. Denn die Performance ist ein expansives Medium, das interdisziplinär arbeitet, ständig andere Medien inkorporiert und für sich in Anspruch nimmt.
Zwischen der Performance selbst und ihrer Rezeption und Dokumentation agieren wieder zeitbasierte Medien, die einerseits als audiovisuelle Aufnahme- und Aufbewahrungsmittel (Film/Video/Audio/Fotografie), andererseits zu Forschungszwecken dienen sowie selbst eine autonome Performance werden können.
Innerhalb des Studiums Performance im erweiterten Feld werden diese miteinander kooperierenden, zeitbasierten Medien und Bereiche, genauso wie rein Performance-inhärente Qualitäten und Techniken in den Mittelpunkt gestellt und um das Angebot von Körperarbeit und Körpertraining, praktischen Workshops, Improvisationen, Übungen und Arbeitsbesprechungen mit externen Künstler_innen und Kurator_innen und Künstler_innen-Vorträgen erweitert.
Das Gestalten von Zeit und das Formen von technischen und medialen Handlungsräumen wird gefördert und weiterentwickelt. Das Arbeiten mit und Nachvollziehen von praktischen und theoretischen Ansätzen inner- und außerhalb der eigenen Komfortzonen führt dazu, die Grenzen des Performens sowie auch die der Performer_innen zu dehnen und zu expandieren.
Weiterführende Informationen
Projekte
Rundgang 2023
Rundgang 2022
Festival der Jungen Talente 2022
Körpertraining mit Mario Mentrup
Rundgang 2021
Die Zweckgemeinschaft Hölderlin
Die Zweckgemeinschaft Hölderlin ist eine moderne Lebensgemeinschaft, die sich aus der Außenseiterposition heraus mit Ideen der Lebensführung, -reform und -optimierung sowohl praktisch als auch theoretisch auseinandersetzt.
An raren öffentlichen Ereignissen, wie beispielsweise dem Offenbacher Fastnachstumzug, ist sie bereits – aus Zwecken der Selbstpromotion und des Gemeinschaftserlebnisses – in Erscheinung getreten.
Aufgrund der Biographie ihres Zentrums, Friedrich Hölderlin, sowie des Nischencharakters einer Remise am Rande des illustren Parks in Bad Homburg, beging sie schließlich im Frühjahr 2021, nach langem Getrennt-Sein, einen Umzug nach Bad Homburg und lud zu einer »Tag-Der-Offenen-Tür-Performance« in die Abgeschiedenheit der Remise im Gustavsgarten ein, um ihre Ideen, Riten und Heilsversprechen innerhalb der Ausstellung »O! Johannd Christian Friedrich Hölderlin« zu demonstrieren und verbreiten, ihre Außenrepräsentanz zu stärken sowie auch ihre partielle Zersplitterung zu diskutieren und endgültig zu lösen.
Weiterführende Informationen, Filme und Bilder zur Zweckgemeinschaft Hölderlin
Teilnehmende
Sarah Melz, Max Barthel, Dagmawi Negussie, Nelly Gomez-Baumert, Luca Ganz, Yannick Brenden, Sulamith Bereither, Katharina Hantke, Lejla Kadic, Nora Schön, Balduin Mund, Tee Ly, Nikolaus Kockel, Lana Bub, Ardesia Calderan, Deniz Kilicarlsan u.v.a.m.
Body Sound Performance
»Body Sound Performance« ist eine experimentelle Performance-Anordnung, in der Körperarbeit mit Geräten und Gewichten sowie Live-Musik generisch in Zusammenhang gebracht wird. Bewegungsabläufe aus dem Training mit freien Gewichten, der Selbstverteidigung und dem Kampfsport, Mobility, Movement- und Tanzchoreographien sowie Abhärtungstechniken verbinden sich mit analoger Musikproduktion (Bass, Gitarre, Schlagzeug, Gesang) zu einem Perpetuum mobile, das Konzentration und Durchsetzungsvermögen, Empathie und Teamfähigkeit neu ordnet. Oft kooperiert die Body Sound Performance auch mit Zeichner_innen, die die Grenzen der Performance weiter dehnen.
Aufführungen: »Ceci n´est pas un Rungang«, 2020 und B3 Biennale 2020 »Hello Truths! Extravaganza Virtuale«
Dokumentationen
Ceci n´est pas un Rundgang
Im Juli 2020 öffneten Studierende des Lehrgebiets Performance im erweiterten Feld die Tore der HfG und boten unter dem Titel »Ceci n´est pas un Rundgang« einen exklusiven, immersiven Rundgang durch das Gebäude der HfG Offenbach an. Der 30-minütige Erlebnis-Gang beinhaltete thematische Führungen, Performances, Fitnessparcours, eine Ausstellung, offene Klassen, Individual-Workshops, echte Menschen und Musik.
Videodokumentationen mit interaktiver Karte
Recording Room
»Recording Room« ist ein interdisziplinäres Projekt der Lehrgebiete Performance im erweiterten Feld und Elektronische Medien, das 2021 zunächst im Rahmen der Jubiläumsausstellung »Aus heutiger Sicht. Diskurse über Zukunft« im Museum Angewandte Kunst Frankfurt/Main von Prof. Kerstin Cmelka Prof. und Alex Oppermann initiiert und organisiert wurde.
Über die Dauer von zwei Monaten wurden wöchentlich eigens für die Räume des Museums entwickelte Konzerte, Performances, Installationen und Shows live inszeniert und übertragen. Dabei handelte es sich um echte »live events«, die Aufzeichnungen waren nicht direkt in Mediatheken abrufbar, kein Fehlstart und keine Wiederholung waren möglich. Ein Publikum geringer Personenanzahl konnte die Verfertigung der Streams teilweise per Anmeldung besuchen.
Der mobile »Recording Room« wird nun nach der Ausstellung »Aus der heutiger Sicht« fixer Bestandteil der HfG Offenbach und eröffnet den Studierenden Möglichkeiten, das Format des Live-Streamings zu analysieren, zu hinterfragen, auszuprobieren und zu expandieren.
Live-Streams Recording Room
Beteiligte Künstler_innen waren:
Fan-Yu Pu, Julia Heinz, Veronika Haller, Tieu Anh Ly, Katharina Hantke, Lisa Nürnberger, Barnabas Vollmar, Max Barthel, Ekaterina Sacharova, Luca Ganz, DER BAND IN DER HECKE, Marta Yankovska, Maral Mudok, Veve Vega, Negoucé & Ocelot und viele Gäste
Technisches Team
Luca Ganz, Elisa Deutloff, Jakob Dieckmann, Jonas Koroschetz
Workshop mit Filmemacher Rouzbeh Rashidi
Vordiplom Sarah Melz
»Überlebensnotwendige Mobilitätskonzepte im Wendekreis des manisch depressiven Rebhuhns zu den poetischen Gesängen meiner Pendelhubstichsäge«, 2021
Vordiplom Joelle Pidoux
»Future Correspondences«, 2021
Vordiplom Deniz Kilicarslan
»Die WG der einsamen Charaktere«
Diplom Nikolaus Kockel
»Abramovic Diorama«
Lehrbeauftragte
Mario Mentrup
Körperarbeit im Lehrgebiet Performance im erweiterten Feld:
Körperliche Techniken und Übungen werden mit dem Lehrbeauftragen für Performance im erweiterten Feld, Mario Mentrup, in Kleingruppen vorgestellt, trainiert und angewandt: Flexibilität, Mobilität, explosive Kraft, Eigengewichtstraining sowie das Training mit Gewichten (Steelmace und Kettlebell), Funktionen von Bewegungsabläufen und Körper-Raum-Verhältnissen.
Die Geräte im Lehrgebiet Performance im erweiterten Feld und die damit einhergehenden Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten, die die Studierenden benutzen können, bilden eine Erweiterung zum Unterricht im Lehrgebiet, genauso wie einen Motor für die Erschließung und Erarbeitung von eigenen, künstlerischen Performances. Erweitert wird die Körperarbeit und das gemeinsame Training durch aktuelle Diskurse über Performance und Mobility, Körper- und Krafttraining sowie Fitnesstrends, das Training von physischer und mentaler Stärke und dessen Expansionsmöglichkeiten in Choreographien, Kampfkunst und deren Derivate in Performance und Schauspiel.