»Wir haben uns gefragt: In welchem Designbüro können wir das machen, was wir machen? Die Antwort war klar – in keinem! Also gründeten wir ein eigenes.« Der Mut hat sich gelohnt. Seit etwa zehn Jahren sind Catrin Altenbrandt und Adrian Nießler mit Pixelgarten selbstständig – und erfolgreich. Im April 2016 bespielten sie zum 100. Jubiläum des Porzellanherstellers Rosenthal die Schaufenster am Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin. Rosenthal-Produkte wurden dabei in geometrisch-konstruktiven Kompositionen räumlich inszeniert. Gestaltung im Raum, die Übersetzung von räumlichen Installationen in Fotografie, ist ein frühes Markenzeichen von Pixelgarten. Damit konnten Altenbrandt und Nießler schon während des Studiums an der HfG Offenbach reüssieren.

Die Bandbreite ihrer Projekte ist groß und reicht von klassischer Gestaltung von Drucksachen und Corporate Design für Unternehmen über Art-Direktion bis hin zur Produktfotografie und Illustration. Dabei spielen auch Netzwerke aus dem Studium eine Rolle. Für einen tschechischen Glashersteller entwarf Pixelgarten ein neues Erscheinungsbild – eingeladen wurde das Büro vom Designer Sebastian Herkner, ebenfalls HfG-Absolvent.  Zahlreiche Ausstellungskataloge und Künstlermonografien finden sich im Portfolio von Pixelgarten.

Ihr Studium am Fachbereich Kunst (vormals Visuelle Kommunikation) der HfG begannen Altenbrandt und Nießler 1999. »Die Möglichkeit, sich in allen Bereichen und Lehrgebieten frei zu bewegen« motivierte Nießler, in Offenbach zu studieren. Er schätzt den interdisziplinären Austausch: »Man nimmt aus allen Feldern etwas mit und kann etwas Eigenes daraus machen.« Altenbrandt interessierte sich zunächst für den Fachbereich Design (vormals Produktgestaltung), bevor sie sich für die Kunst entschied. Ihre Abschlussarbeit, die die Bereiche Experimentelle Raumkonzepte und Konzeptionelle Gestaltung umfasste, präsentierten Altenbrandt und Nießler 2007 gemeinsam.

Seit Frühjahr 2015 teilt sich Pixelgarten mit weiteren Kreativen eine Atelieretage im Frankfurter Gallusviertel. Ein fester freier Mitarbeiter ergänzt das Team. Mit Kunden, die zu stark in ihre Gestaltungskonzepte eingreifen möchten, gehen die beiden selbstbewusst um: »Die Auftraggeber müssen die Kompetenzen der Gestalter respektieren.« Nießler sieht bei einigen Kunden einen Wandel. Sie würden mehr Freiheit zulassen, ohne die Gestalter in einem »Corporate-Identity-Rahmen« einzusperren.