Wiebke Grösch & Frank Metzger
»Wir wollten uns nie nur als Künstler sehen.« – Wiebke Grösch und Frank Metzger arbeiten interdisziplinär. Als Künstlerduo hatten sie neben zahlreichen internationalen Ausstellungen auch schon eine Einzelausstellung im Frankfurter Kunstverein. Ihre Arbeiten finden sich unter anderem in einer renommierten Pariser Privatsammlung und im Museum Wiesbaden. Auf dem ehemaligen Offenbacher Hafengelände ist die 2008 entstandene Leuchtschriftinstallation »Universum« ein weithin sichtbares Erkennungszeichen. Neben ihrer künstlerischen Praxis arbeitet Wiebke Grösch auch in der Lehre und in den Bereichen Grafikdesign und Fotografie. Für die documenta 14 ist sie Printproduktionerin. Frank Metzger verantwortet zudem die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit an den Architekturfakultäten der TU Darmstadt und des Karlsruher Instituts für Technologie.
Die Themen des bei Darmstadt lebenden Künstlerduos sind Urbanität, Architektur und öffentlicher Raum. Oft arbeiten sie mit Archiven. »Aus dem Inhalt heraus wird die Form entwickelt«, umschreibt Metzger die Arbeitsweise. Als Bildhauer_in sind Grösch und Metzger auch an Materialien und deren Ästhetik interessiert. Für ein langjähriges Projekt untersuchten sie das Schicksal der Dörfer, die für die Olympischen Sommerspiele entstanden sind. Dabei gingen sie der Frage nach, wer in den ehemaligen Siedlungen lebt und wie sie heute genutzt werden. Die Recherche führte Grösch und Metzger unter anderem nach Los Angeles, wo 1932 das erste Olympische Dorf gebaut wurde, nach Südkorea und Australien. Sie entwickelten daraus eine Installation mit eigenen Fotografien, Text und Archivbildern.
Für ihre Ausstellung im Frankfurter Kunstverein (»To the People of the City«, 2012) haben Grösch und Metzger im Ausstellungsarchiv der seit 1962 im Steinernen Haus untergebrachten Kunstinstitution recherchiert. Die entstandene Installation ist sinnlich und erzählerisch, voller Bezüge zum Frankfurter Stadtraum und zur Kunst der Nachkriegszeit. Ihre künstlerische Eigenständigkeit mussten sie dabei nicht aufgeben: »Auftragskunst finden wir schwierig.«
An der HfG Offenbach waren Wiebke Grösch und Frank Metzger 1991 bis 1997. »Wir haben sehr breit studiert«, sagen sie. Kunst, Design und Theorie zählten zu ihren Interessen. Ihr Diplom machten sie im Bereich Bildhauerei. Einen Teil ihres Erfolgs haben sie auch der Hochschule zu verdanken. »Wir haben wohlwollende Unterstützung von den Professor_innen bekommen«, sagt Grösch. »Der Rundgang war sehr wichtig«, ergänzt Metzger. Dort konnten sie, als er 1997 zum ersten Mal stattfand, Kontakte in die Kunstwelt knüpfen.