Xenia Lesniewski
Xenia Lesniewski produziert Bilder, Texte und Videos, arbeitet installativ, ist Mitgründerin einer Edition für experimentelle Buchprojekte, Mitglied des Kollektivs »Club Fortuna« sowie Teil des Künstlerduos »Strand«. „Ich mache, was ich will. Ich möchte mich weder festlegen noch zu einer Marke werden“, sagt sie. Ihre Ensembles aus Malerei, Installation und Video zeigte Lesniewski unter anderem bei Einzelausstellungen im Dortmunder Kunstverein, der Galerie Oel Früh in Hamburg sowie im Ausstellungsraum Vordere Zollamtstraße in Wien. Ihre Videoarbeiten präsentierte Lesniewski auf der Berlinale, beim International Film Festival Rotterdam und schon mehrfach bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen.
Lesniewski ist fast immer unterwegs. Momentan lebt und arbeitet sie in Berlin. Unser Treffen fand während einer Zwischenstation im Frankfurter Bahnhofsviertel statt.
Mit dem 2012 gegründeten Künstlerinnenkollektiv »Club Fortuna« nahm Xenia Lesniewski im Sommer 2016 an der Shiryaevo Biennale in Russland teil. Die vier Künstlerinnen verbrachten mehrere Wochen in dem Dorf an der Wolga und arbeiteten vor Ort. »Club Fortuna« gestaltete schon »Episoden« in der Wiener Secession und im Rahmen der Eröffnung des österreichischen Pavillons auf der Venedig-Biennale 2015. Im Oktober 2016 zierte das Kollektiv das Cover des Kulturmagazins der österreichischen Tageszeitung »Die Presse«.
Zusammen mit Julia Rublow veröffentlichte Lesniewski im Dezember 2016 unter dem Namen STRAND die zweite von sechs konzeptuell angelegten EP's mit dem Titel »Baccala«. Zuvor veranstaltete sie im Sommer 2016 mit Rublow einen Empfang im Österreichischen Kulturforum in Moskau.
Ebenfalls mit Rublow hatte sie bereits 2012 die »Edition Furor« gegründet. Aktuell soll ein mit ca. 90 unterschiedlichen Künstlerbeiträgen bestücktes Hautklebe-Tattooalbum erscheinen.
»Rückblickend bin ich froh, dass ich dort anfangen konnte«, erzählt Lesniewski von ihrem Studium an der HfG Offenbach, das sie 2005 begann. Sie nutzte schon früh die offene Studienstruktur des Fachbereichs Kunst (vormals Visuelle Kommunikation) und war in den Lehrgebieten Malerei, Bildhauerei, Experimentelle Raumkonzepte sowie Zeichnen aktiv. Ihr Diplom betreuten 2013 die Professor_innen für Malerei sowie Philosophie und Ästhetik. 2010 nahm Lesniewski ein Studium der Malerei und des experimentellen Animationsfilms in Wien auf. »Die HfG ist ein utopisch motivierter Möglichkeitsraum«, sagt sie. Das interdisziplinäre Studium an der HfG Offenbach hat sie stark geprägt: »Es war eigentlich genau so, wie ich jetzt auch arbeite.«