Nachhaltiges Grafikdesignbüro
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Nachhaltiges Grafikdesignbüro
50 Jahre | 50 Alumni: pict
«20 Jahre pict!« steht es rot/blau auf weiß auf der Homepage des Grafikdesignbüros von Andrea Eicke, Uta Sturm und Sven Bastian. Das ist natürlich wirklich ein Grund zum Feiern, aber durch Corona mußte die Jubiläumsparty – die Einladungen waren schon verschickt – auf nächstes Jahr verschoben werden. Aber 2020 ist halt einfach kein »normales« Jahr, für niemanden, ganz besonders auch nicht für den Kultur- und Kreativsektor. Bei ihnen sei es aktuell »viel ruhiger als gewöhnlich«, viele Projekte, wie z.B. Messen und Veranstaltungen, würden nicht wie geplant realisiert, erklären die Drei im Videointerview.
Das Büro pict behauptet sich schon lange in der immer schnelllebiger werdenden Kommunikationsbranche. Das Team konzipiert, entwickelt und realisiert ganzheitliche Kommunikationsmaßnahmen für Unternehmen und Marken, im print ebenso wie digital. Auseinander dividiert werden können die Medien ja ohnehin schon lange nicht mehr. »Wir mussten uns nie festlegen auf einen konkreten Bereich«, erklärt Andrea.
Das in einer hellen, großzügigen Altbauetage in der Uhlandstraße im Frankfurter Ostend beheimatete Gestaltungsbüro betreut Kunden aus ganz unterschiedlichen Brachen: aus dem kulturellen und sozialen Bereich ebenso wie aus dem Immobiliensektor oder der Industrie. Viele Geschäftsbeziehungen sind über Empfehlungen und Kontakte zustande gekommen, »wir haben Kunden, mit denen wir lange Jahre zusammenarbeiten« erklärt Sven. Zum Beispiel die Crespo-Foundation, die sich unter dem Motto »Menschen stark machen« mit ästhetischen, künstlerischen und sozialen Projekten für junge Menschen engagiert. »Das fliegende Künstlerzimmer«, ein mobiles Wohnatelier, das Kunst und Kultur auf den Schulhof bringt, ist eines der Projekte, das pict kommunikativ betreut. Weitere Kunden sind und waren unter anderem halm Electronik GmbH, die Kulturregion Rhein Main, Degussa, Lafarge Zement, der hessische Brillenfilialist Neusehland, Journal Frankfurt, Entwicklungswerk, die Behindertenhilfe Offenbach und die Stiftung Lebensräume. Ein breites Referenz-Spektrum von langjährigen Kunden hat sich über die Zeit entwickelt, mit denen pict persönlich und engmaschig zusammenarbeitet.
Dass das funktioniert, beweist die nachhaltige Zusammenarbeit. Kennengelernt haben die Drei sich schon während ihres Studiums an der HfG Offenbach. Sven studierte Produktgestaltung (heute Design), Andrea und Uta Visuelle Kommunikation (heute Kunst). »Irgendwann haben wir als Team zusammengefunden «, erklärt Uta. Ausschlaggebend war ein interdisziplinäres Ausstellungsprojekt zusammen mit Chiarina Fazio und Jan Opgenoorth, das wegweisend war (Betreuung durch Prof. Friedrich Friedl und Prof. Dieter Mankau): Für das Museum der Weltkulturen in Frankfurt sollte eine Ausstellung realisiert werden (»Talofa. Samoa. Südsee.«). »Das Schöne war, dass wir die Ausstellung nicht nur konzipiert, sondern auch komplett umgesetzt haben, mit den gesamten Einbauten, Vitrinen, interaktiven Installationen, Beschriftungssystemen sowie den Kommunikationsmedien wie Ausstellungskatalog, Plakat und Einladung. Die letzten zwei Monate vor Eröffnung haben wir quasi im Museum gewohnt« erinnern sich die Drei.
Im Jahr 2000 machten die Drei ihr Diplom: Andrea bei Prof. Klaus Hesse (Konzeptionelle Gestaltung), Uta bei Prof. Friedrich Friedl (Typografie/Grafikdesign) und Sven bei Prof. Dieter Mankau (Technische Produkte und Produktsysteme) und konzentrierten sich von da an auf die Projekte und die Zusammenarbeit im Büro. Angefangen hat pict in einem kleinen Souterrain-Raum im tiefen Bornheim, später arbeiteten sie, immer zusammen mit anderen Mitgestalter_innen, in einem selbst umgebauten, ehemaligen Bäckereiladen und jetzt eben im Frankfurter Ostend. Seit dem hat sich viel getan, Familien wurden gegründet, zahlreiche Mittagessen zusammen gekocht, verschiedenste Aufträge gemeinsam abgewickelt und zwei Red Dots gewonnen.
Im heutigen Büro arbeiten sieben Kreative projektbezogen zusammen. Auch die weitergefassten Netzwerke funktionieren: »Es setzt sich aus den unterschiedlichsten Leuten zusammen, hauptsächlich aus Ex-HfGler_innen, die auch selbständig arbeiten. Auch nach Jahren fühlt man sich der HfG-Familie noch immer sehr verbunden.«