Franz Dittrich
»Ich habe gelernt, den Apparat Theater zu verstehen«, sagt Franz Dittrich über seine Zeit als Bühnenbild- und Bildhauereistudent an der HfG Offenbach. Die Umsetzung eigener Bühnenbildentwürfe an hessischen Staatstheatern sei Teil der Ausbildung gewesen. Seit 2013 arbeitet er als Bühnenbildner und Bühnenbildassistent am Schauspielhaus Hamburg, dem größten Sprechtheater Deutschlands. Als Assistent muss Franz Dittrich die Werkstätten des Dekorationsbaus, die Requisiteure und die Bühnentechnik koordinieren. »Probebühnen müssen geplant und die Proben betreut werden«, erzählt Dittrich. »Der Bühnenbildassistent macht das Qualitätsmanagement. Er prüft im Entstehungsprozess, ob die Absprachen eingehalten werden, kommuniziert die Prioritäten und unterrichtet alle am Entstehungsprozess beteiligten Abteilungen über Änderungen und Neuigkeiten, die sich aus dem Probeprozess ergeben.«
Franz Dittrich ist nach dem Studium zunächst als Bühnenbildner durch das Land gereist. Dabei war seine nördlichste Station Kiel, die südlichste Wiesbaden, in Richtung Westen ging es bis nach Neuss und im Osten bis Stralsund. So lernte Dittrich die ganze Republik kennen, bevor er das Angebot bekam, mit dem Intendantenwechsel nach Hamburg zu gehen. Seitdem arbeitet er dort eng mit der Intendantin Karin Beier und ihrem Bühnenbildner Johannes Schütz zusammen. Dittrich ist für die Organisation der komplexen »Chefproduktionen« zuständig. »Ihre Strahlkraft entfalten sie nicht nur bis zum Berliner Theatertreffen, sondern sie sind auch auf Gastspielen in den Niederlanden, der Schweiz, in Österreich, Russland und China gefragt«, sagt Franz Dittrich. Das praxisnahe Studium in Offenbach war hilfreich: »Deswegen bin ich auch so ein guter Assistent.« Neben zahlreichen Bühnenbildern entwirft Dittrich für das Deutsche Schauspielhaus neue Spielstätten und Architekturen für die Foyerräumlichkeiten.
Sein Studium an der HfG begann Franz Dittrich im Jahr 2003. »Als kleine Kunsthochschule schafft die HfG ein freundliches Umfeld«, erzählt er. Unter den Studierenden habe es – Dittrich studierte bis 2010 – einen sozialen Zusammenhalt gegeben. Die Möglichkeit, in Offenbach Bühnenbild und Bildhauerei parallel zu studieren, war für ihn wichtig: »Als Künstler argumentiert man wissenschaftlich fundierter.« Das habe ihm im Diskurs mit den Kolleg_innen geholfen.