Nils Fock
Abjekte Natur. Eine Theorie der Gegenwartskunst nach Georges Bataille.
Fachbereich Kunst
Das Promotionsvorhaben untersucht, wie das kapitalistische Verhältnis von Geist und Natur in der Gegenwartskunst erfahrbar gemacht wird. In der Kunsttheorie wird eine solche Untersuchung gewöhnlich auf die ökologische Frage nach Flora und Fauna reduziert, die auf eine Versöhnung von Geist und Natur abzielt. Aber auch Geschlecht, Körper, Race und Sexualität werden durch dieses Verhältnis als Natur moduliert. Natur ist daher nicht nur Voraussetzung, sondern auch eine Bestimmung des kapitalistischen Geistes selbst, aus der dieses historische Verhältnis zur Natur resultiert. Und was der Reproduktion des kapitalistischen Geistes nicht dienlich ist, wird als widernatürlich von dieser Bestimmung ausgegrenzt, die Modulationen des Naturverhältnisses konstituieren also entsprechende Ausgrenzungen von abjekter Natur. Mit Bezug auf die Kunsttheorie Georges Batailles wird die Untersuchung deshalb von Werken der Gegenwartskunst ausgehen, die durch die jeweilige Wendung der abjekten Naturen gegen den sie ausgrenzenden Geist selbst die grundsätzliche Unversöhnlichkeit des kapitalistischen Verhältnisses von Geist und Natur erfahrbar machen. Ziel der Dissertation ist es, solche Umkehrungen von abjekter Natur in der Gegenwartskunst zu erschließen und in einer übergreifenden Theorie zusammenzuführen.
Betreuer:innen
- Prof. Dr. Juliane Rebentisch
- Prof. Dr. Christoph Menke