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Dieter Daniels, Frederike Moormann, Angelika Waniek

Von lokaler zu globaler Kommunikation und zurück. Königs Wusterhausen, Eberswalde, Nauen, Kamina, Windhoek und Dar es Salaam

Die Telekommunikations-Infrastruktur, insbesondere der Funk, die Vorläufer-Technologie der heutigen Echtzeit-Kommunikation durch Internet und Telefon, hat die Polyphonie, das Zusammenspiel unterschiedlicher Stimmen und Wege der Kommunikation in ihrer Pluralität verstummen lassen. Schon Ende des 19. Jahrhunderts konnten Nachrichten über mehrere tausend Kilometer in Echtzeit übermittelt werden. Und Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich die weltweite Telegrafie-Infrastruktur in einem Umbruch von Kabel- zu drahtloser Telegrafie. Der Zeitrahmen der deutschen Kolonialzeit fällt mit dem Zeitrahmen der Entwicklung der elektrischen Telegrafie zusammen. Codierte Nachrichtenübermittlung über akustische Instrumente (Hörner, Glocken, Trommeln etc.), sowie über Licht (Heliographie) gibt es aber bereits mehrere tausend Jahre zuvor.

Der Vortrag widmet sich zwei künstlerisch-wissenschaftlichen Projekten: Zum einen dem Hörstück ONE TO MANY (2021) über die Frage, wann das Radio 100 Jahre alt wird. Und zum anderem dem aktuellen Forschungsvorhaben über die Telegrafie- und Funkverbindungen in die ehemaligen deutschen Kolonien, sowie den Infrastrukturen von Telekommunikation, deren kolonialer Vergangenheit, kolonialer Gegenwart, den Parallelen zwischen der Infrastruktur der deutschen Kolonialzeit und heutiger Internet Infrastruktur.

»Brot & Butter« ist eine lehrgebietsübergreifende Vortragsreihe, die jeden zweiten Dienstag in der linken Kapelle stattfindet. Im Anschluss an den Vortrag ist die Bar der rechten Kapelle geöffnet. »Brot & Butter« wurde initiiert von Mike Bouchet, Martin Liebscher und Heike Schuppelius.

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6. Juni 2023 19:30 Uhr

Isenburger Schloss, linke Kapelle