
Vortrag von Jonas Deuter
Der Schweizer Künstler und Grafik-Designer Karl Gerstner (1930–2017) zählt zu den prägenden Protagonist_innen des Schweizer Grafikdesigns in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gerstners Werk ist von zeittypischen Ordnungsprinzipien geprägt, nicht zuletzt durch die Verwendung grafischer Raster. Schon Gerstners frühe Arbeiten für die J.R. Geigy AG (1949–1953) sind rasterbasiert, für das Wirtschaftsmagazin Capital schließlich entsteht in den 1960er-Jahren ein »mobiles Raster«, mit dem sich die Grenzen zwischen Variabilität und Uniformität ausloten lassen sollen. Abseits dieser Entwicklungslinie ergeben sich Fragen zu zeithistorischen Kontexten und Gerstners eigener Geschichtsschreibung, die ebenfalls Betrachtung finden sollen.
Jonas Deuter studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Er ist Mitbegründer des interdisziplinären Studios Phyllis Johnson. Deuter promoviert an der HfG Offenbach zum Entwurfsprinzip Karl Gerstners.
Im Rahmen des Seminars »Geschichte der Visuellen Kommunikation« von Nina Sieverding
20. Dezember 2022, 14 Uhr
Raum D-301
