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Olga Tokarczuk liest aus ihren Romanen: »Der Gesang der Fledermäuse« und »Die Jakobsbücher«

Olga Tokarczuk wurde 1962 in Sulechów bei Zielona Góra (Grünberg) geboren. 1985 beendete sie ihr Psychologiestudium an der Universität Warschau. Im Verlauf ihres Studiums arbeitete sie in einem Therapiezentrum für schwer erziehbare Jugendliche sowie in einer psychiatrischen Klinik. Olga Tokarczuk gehört zu den wichtigsten Autorinnen ihrer Generation in Polen und erregte mit ihren Romanen und Erzählungen bei der Kritik großes Aufsehen. Ihre Bücher wurden bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit vielen bedeutenden Literatur- und Leserpreisen, darunter zweimal mit Polens wichtigster Literaturauszeichnung, dem Nike-Preis, ausgezeichnet. »Der Gesang der Fledermäuse« ist ein spannender moralischer Thriller und gleichzeitig ein großer Tierschützer-Roman. Die renommierte Regisseurin Agnieszka Holland drehte anhand dieses Romans den Thriller »Pokot« (Die Spur), der bei der Berlinale 2017 ausgezeichnet wurde und für den Oscar 2018 nominiert ist.

Ihr neuer Roman »Jakobsbücher« erzählt vom religösen Anführer Jakob Frank und ist in Polen ein Beststeller, der ihr 2015 den zweiten Nike-Preis bescherte. In diesem Buch nimmt uns Tokarczuk mit auf eine Reise »zu Schauplätzen, Zeiten und Religionen, von der man am liebsten gar nicht mehr zurückkehren möchte und die dem Leser noch lange in Erinnerung bleibt. Sie haucht Frank wieder Leben ein, für Polen, die Juden, Europa und all jene, die bei der Lektüre des Romans denken, all das müsse doch wohl der Fantasie entsprungen sein. Aber es ist unsere Geschichte, auf andere Art erzählt; darin ist Platz für Juden, für Frauen, für metaphysische Sehnsüchte und Wünsche, denen es in traditionellen Abhandlungen zu eng wird. Und Platz für viele großartige Geschichten, geschaffen von der außergewöhnliche Vorstellungskraft der Autorin.« (Kinga Dunin)

Die Veranstaltung findet in der linken Kapelle des Isenburger Schlosses statt, dort, wo Jakub Frank zusammen mit ca. 400 Anhänger_innen seine letzten Lebensjahre (1787–1791) verbrachte. 

Moderation: Manfred Mack (Deutsches Polen-Institut). In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach

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