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Die Luminale als Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung verfolgt das Ziel, ein populäres und gleichzeitig künstlerisch sowie inhaltlich hochwertiges Programm zu gestalten. Ein weiteres Anliegen ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Stadtentwicklung zu leisten – im Dialog mit Künstler_innen, Kreativen, Stadtplaner_innen, Wissenschaftlern und den Bürgern der Stadt. Projekte, die sich mit urbanen Visionen im Spannungsfeld von Licht, Architektur, Technologie, Ökologie, dem sozialen Miteinander in der Stadt oder mit ihrer Geschichte und Kultur auseinandersetzen, machen dies erlebbar – begleitet von einem interdisziplinären Dialog. In diesem Prozess versteht sich die Luminale als Ideen- und Impulsgeber, Koordinator, Kommunikator und Testlabor.

Die HfG-Studierenden Luigi Galbusera und Carina Hinterkircher präsentieren auf der Biennale ihre Arbeit »Costae«. Sie ist entstanden im Fachbereich Design bei Prof. Dr. Markus Holzbach. Außerdem sind die Alumni Kai Linke, Lukas Sünder und Georg Thanner dabei: Kai mit seinem Projekt »KUU - Lichtobjekt zum mitnehmen«, Lukas mit der Videoprojektion »Shedim-Ballett« und Georg als Teilnehmer der Ausstellung »Turned Off« aus dem Curated-Programm der Luminale.

Costae

Die physische Umgebung sowie die Atmosphäre eines Raumes beeinflussen den Menschen, der diesen beansprucht, maßgeblich. Die gleiche Situation kann je nach Raumwirkung anders ver- und bearbeitet werden. Der Grad der Kommunikation oder Interaktion hängt von der Wirkung der Umgebung auf die Akteure ab. Eine Architektur, die auf ihre Umgebung sowie die Menschen darin Bezüge nimmt, reagiert oder sogar aktiv agiert kann somit zum Teil der Kommunikationskette werden. Solch ein Raum lässt sich als Thematische Klammer beschreiben, die unabhängig von dem Medium, mit dem sie interagiert, ein fokussierendes Element hat.

»Costae« ist eine interaktive Leichtbau-Architektur, die in der KunstKulturKirche Allerheiligen verortet ist. Die Konstruktion des Pavillons besteht aus einer Stützstruktur und einer reaktiven Membran, die es den Besucher_innen ermöglicht, mit dem Raum zu kommunizieren. Mit Hilfe von Bewegung, Licht und einer multidimensionalen Projektion wird ein immersives Erlebnis geschaffen. (Text: luminale.de)

Mit freundlicher Unterstützung der freunde der hfg e.v.

KUU - Lichtobjekt zum mitnehmen

Wie kommt der Mond zur Luminale? – KUU ist das finnische Wort für Mond und der Name eines Lichtobjekts, das in einer Zusammenarbeit des Designers Kai Linke mit der frankfurter werkgemeinschaft e.V. (fwg) in limitierter Stückzahl für die Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung entsteht.

KUU ist ein leichtes, atmosphärisches Lichtobjekt. Seine kreisförmige Form, sein Licht und die Struktur seiner Oberfläche erinnern an den Mond. Durch seine gut durchdachte Fertigungsmethode und dem materialgerechten Einsatz ist das Lichtobjekt in seine Verpackung integriert. Der Lampenschirm besteht aus reißfestem, recycelbarem Material und wird von innen mit einem dimmbaren LED-Element erleuchtet. Geladen wird dieses über ein mitgeliefertes USB-Kabel. Dank der integrierten Magneten auf der Unterseite der Lampe haftet das Lichtobjekt an metallischen Flächen.

KUU ist das erste exklusive Lichtobjekt der Luminale, das Besucher_innen mit nach Hause nehmen können. Es wird im Goethe-Haus sowie im Festivalzentrum der Luminale gegen einen Unterstützungsbeitrag zugunsten der fwg erhältlich sein.

Shedim-Ballett

Im Rahmen der Luminale 2020 wird die Glasfassade des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums mit einem Projekt von Lukas Sünder bespielt. Inhaltlich wird auf die jüdischen Märchen, aber auch auf die Zugehörigkeit des Gebäudes zur Identität Frankfurts, als ein seiner Umgebung zugehöriges, gleichberechtigtes und nicht verstecktes Gebäude, hingewiesen. Die Installation zeigt eine düster-bunte, undefinierbare Umgebung, in der menschenähnliche Kreaturen, die Shedim – Geister aus Feuer und Wind geschaffen –, sichtbar werden. Sie sind Protagonist_innen jüdischer Märchen, Folklore und Mythologien. Sowohl gutartig als auch bösartig – in einem unvollkommenen Zustand zwischen Geistern und Engeln – bewegen sie sich gemeinsam zu hypnotischen Reigen. Ihre Erscheinung ist schattenartig, diffus und transparent.

Die fantastischen Geschichten der Wesen können sich Besucher_innen über Kopfhörer vortragen lassen und von unbekannten Sagen und Traditionen, die seit jeher auch in Frankfurt eine Rolle spielen und überliefert wurden, erfahren. Die Faszination für phantastische Geschichten und Motive schafft einen narrativen Zugang zur jüdischen Community in Frankfurt.

Turned Off

Während der Luminale wird die Kirche St. Antonius zum Ort der Kunst gemacht. Die Arbeiten werden in den sonst wenig genutzten oder gar unzugänglichen Nebenräumen der Kirche gezeigt, abgesehen von einer Performance, welche im Kirchenschiff stattfindet. Die Ausstellung rückt explizit »Unorte« ins Licht, der Rest der Kirche bleibt im Dunkeln. Angekündigt wird diese Transformation durch die titelgebende Leuchtschrift »Turned Off«. Paradoxerweise lässt sich Dunkelheit ohne Licht nur schwer darstellen. Das gilt selbst für Malewitschs schwarzes Quadrat, bei dem die schwarze Fläche auch von einem dicken weißen Rand kontrastiert wird. Die Arbeit von Alumnus Georg Thanner wird im Glockenturm direkt hinter der Orgel zu sehen.

Luminale

12.–15. März 2020

Costae

12.–15. März 2020, 19:30–22:30 Uhr

KunstKulturKirche Allerheiligen

Thüringer Straße 31

60316 Frankfurt am Main

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Shedim ballett

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