
Einzelausstellung von HfG-Studentin Pei-Chin Lee
Schalett ist ein traditionelles Kartoffelgericht aus der Schwalm, wie es viele gibt, die hier von Generation zu Generation weitergegeben werden. Doch die Kartoffel ist in der Schwalm keineswegs seit so vielen Generationen heimisch. Sie kam im 16. Jahrhundert mit den spanischen Eroberern nach Europa und verbreitete sich nur langsam über Spanien, Italien und die Niederlande nach Deutschland. Als das Hirtenhaus 1562 errichtet wurde, war die Kartoffel in dieser Region noch völlig unbekannt. Als Gerhard von Reutern 1824 mit Ludwig Emil Grimm in Willingshausen die Künstlerkolonie begründete, etablierte sie sich gerade erst als Hauptnahrungsmittel der Region. Kurz zuvor hatte Friedrich der Große ihr Potenzial zur Bekämpfung von Hungersnöten erkannt und so wurde sie nach anfänglicher Ablehnung zu einer deutschen Kulturpflanze.
Pei-Chin Lee nutzt die Kartoffel als Metapher, um das Wechselspiel zwischen Fremdheit und Integration zu thematisieren. Mit ihrer künstlerischen Arbeit lädt Pei-Chin Lee dazu ein, über Migration, Identität und kulturellen Austausch nachzudenken. Ihre Werke erzählen von Menschen, die – wie Pflanzen – in neuen Umgebungen Wurzeln schlagen und dadurch Gesellschaften bereichern. Die Ausstellung in Willingshausen setzt ein Zeichen für Offenheit und Dialog in einer Welt im Wandel. Pei-Chin Lee, geboren 1988 in Taipei, Taiwan, lebt und arbeitet in Offenbach. Nach ihrem Studium im Bereich Werbung in Taipeh setzt sie ihre künstlerische Ausbildung seit 2018 an der Hochschule für Gestaltung Offenbach fort. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Film und Fotografie, wobei sie sich intensiv mit der Erfahrbarkeit von Zeit sowie mit Erinnerungen an Menschen und Orte auseinandersetzt.
Pei-Chin Lee, geboren 1988 in Taipei, Taiwan, lebt und arbeitet in Offenbach. Nach ihrem Studium im Bereich Werbung in Taipeh setzt sie ihre künstlerische Ausbildung seit 2018 an der Hochschule für Gestaltung Offenbach fort. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Film und Fotografie, wobei sie sich intensiv mit der Erfahrbarkeit von Zeit sowie mit Erinnerungen an Menschen und Orte auseinandersetzt.
Eröffnung
3. Mai 2025, 16 Uhr
Kunsthalle Willingshausen
Merzhäuser Straße 1
34628 Willingshausen