
Für ihr Projekt »Harry’s Bude as Cuisine Commune, Cuisine Commune as Architecture« wurden Fanti Baum, Künstlerische Mitarbeiterin im Lehrgebiet Bühnenbild/Szenischer Raum an der HfG Offenbach und Sebastian Klawitter mit dem ersten Preis des Ideenwettbewerbs für Architektur des »Perspektive«-Fonds ausgezeichnet.
Die Jury beeindruckte die Idee des Projekts, den bestehenden Raum einer Kirche umzugestalten, um zu kochen und das Essen an Menschen in prekären Verhältnissen zu verteilen. Gelobt wurde, wie das Projekt die frühere Funktion des Kulturerbes und seine symbolische Bedeutung berücksichtigte. Die Jury lobte das Projekt außerdem dafür, dass es nicht nur einen Ort zur Essensausgabe schaffe, sondern auch eine echte Gemeinschaftsküche, in der einmal pro Woche Mahlzeiten zubereitet werden können, wodurch soziale Bindungen geknüpft und der Raum der Kirche so weit wie möglich für die Stadt und seine Bewohner_innen geöffnet würde.
Fanti Baum und Sebastian Klawiter arbeiten an der Schnittstelle von Architektur, Kunst und öffentlichem Raum. Sie realisieren ortsspezifische Architekturen, Installationen, Performances und kollektive Prozesse. Im Jahr 2020/21 waren sie künstlerische Stipendiat_innen der Akademie Schloss Solitude. Darüber hinaus lehren sie seit 2015 an verschiedenen Kunsthochschulen Architektur, Stadtplanung, Bühnenbild und Performance in Theorie und Praxis. 2022 gewannen sie den Preis der Landeshauptstadt München für Kunst im öffentlichen Raum.
»Perspektive« ist ein deutsch-französischer Fonds für zeitgenössische Kunst und Architektur, der 2014 vom Bureau des arts plastiques des Institut français d’Allemagne und der Französischen Botschaft in Deutschland initiiert wurde. Der Fonds basiert auf dem Wunsch, die künstlerische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu intensivieren. Er wird auf der gemeinsamen Basis von finanziellen Mitteln des Institut français, des französischen Kulturministeriums, des Goethe-Instituts und des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau gebildet. Der Ideenwettbewerb für Architektur richtet sich an Architekt_innen, Stadtplaner_innen, Landschaftsarchitekt_innen, Designer_innen und Künstler_innen mit Sitz in Frankreich oder Deutschland.
13.11.24