Dr  brigitte franzen

Am 4. Juni 2024 hat der erweiterte Senat mit großer Mehrheit Prof. Dr. Brigitte Franzen zur neuen Präsidentin der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach gewählt. Die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin folgt auf Prof. Bernd Kracke, der die HfG 18 Jahre erfolgreich als Präsident geleitet hat und sie im September 2024 nach seiner dritten Amtszeit verlässt. Brigitte Franzen leitet seit 2020 als Direktorin das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt. Voraussichtlich am 1. Oktober 2024 tritt sie ihr Amt als neue Präsidentin der HfG Offenbach an.

»Wir freuen uns sehr über die Wahl von Brigitte Franzen als Nachfolgerin von Bernd Kracke. Frau Franzen bringt alles mit, was wir uns für die HfG Offenbach wünschen: jahrelange Führungserfahrungen in renommierten Häusern, einen künstlerisch-geisteswissenschaftlichen Hintergrund und einen wachen Blick für die Themen unserer Gegenwart. Besonders freut uns auch, dass die HfG nun ihre erste Präsidentin gewählt hat«, so das Präsidium der HfG Offenbach, bestehend aus Prof. Bernd Kracke (Präsident), Dr. Susanne Eickemeier (Kanzlerin), Prof. Kerstin Cmelka (Vizepräsidentin) und Prof. Peter Eckart (Vizepräsident).

Werdegang

Brigitte Franzen wurde in Freiburg im Breisgau geboren. Sie studierte an den Universitäten in Karlsruhe, Wien und Marburg a.d. Lahn die Fächer Kunstgeschichte, Europäische Ethnologie, Germanistik und Soziologie. Anschließend lehrte sie an der Fakultät für Architektur der Bergischen Universität Wuppertal und der Technischen Universität Graz. Weitere Lehraufträge führten sie u.a. an die Akademie der Bildenden Künste München, die Universität zu Köln und die Ruhr-Universität Bochum. Seit 2021 lehrt sie an der Goethe-Universität Frankfurt.

Franzen war im Ausstellungs- und Museumsbetrieb unter anderen im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, im Badischen Landesmuseum Karlsruhe und im Forum Stadtpark Graz tätig. Sie gründete das Skulptur Projekte Archiv in Münster und kuratierte mit Kasper König und Carina Plath 2007 die vierte Ausgabe der Skulptur-Projekte Münster. 2005 bis 2008 arbeitete sie als Kuratorin für Gegenwartskunst am Westfälischen Landesmuseum in Münster.

2009 übernahm Franzen die Direktion des Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen. 2015 wurde sie zum Alleinvorstand und zur Geschäftsführerin der Peter und Irene Ludwig Stiftung berufen. Zuletzt steuerte sie das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt und entwickelte das Haus sehr erfolgreich in die Zukunft. Das Museum konnte 2023 einen Besucherrekord von 460.000 Besuchenden aufstellen und verzeichnete damit als eines der wenigen Museen einen Zuwachs von 13 Prozent im Vergleich zu Vor-Corona-Zeit.

Seit 1993 entwickelte Franzen zahlreiche Ausstellungsprojekte zur Kunst und Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts, 2021 konzipierte sie die Ausstellung »The Cool and the Cold. Malerei aus den USA und der UdSSR 1960-1990« im Martin-Gropius-Bau Berlin. Im Senckenberg Museum sind unter ihrer Ägide seit 2021 19 Ausstellungen realisiert worden, darunter Projekte unter Beteiligung von Künstler_innen wie Maria Loboda, Pinar Yoldaş, der Dresden Frankfurt Dance Company und Ursula Biemann. Ihren kuratorischen Ansatz bezeichnet sie als »forschendes Kuratieren«.

Darüber hinaus veröffentlichte sie als Autorin und Herausgeberin zahlreiche Publikationen zur Kunst des 20 und 21. Jahrhunderts, Architektur, Landschaftstheorie und Kulturgeschichte der Natur, etwa zur Auseinandersetzung mit Gärten und Wäldern in der zeitgenössischen Kunst und deren Grundlagen.

2018 wurde Brigitte Franzen, gemeinsam mit Andreas Beitin und Holger Otten, der Justus-Bier-Preis für Kurator_innen der Helga-Pape-Stiftung verliehen.

Presseanfragen gerne an Katja Kupfer und Jens Balkenborg:

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