Design-Wettbewerb »Translations in Tupperware«
Den Alltagsgegenstand Tupperware in ein Kunstobjekt übersetzen – vor dieser herausfordernden Aufgabe standen die Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Visuelle Kommunikation der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach. Viele beteiligten sich am internationalen Design-Wettbewerb, den die Tupperware Brands Corporation (Orlando) unter dem Titel »Translations in Tupperware« auch in 2006 wieder ausgeschrieben hatte. Unter Verwendung von über 240 verschiedenen Tupperware-Produkten entwarfen und bauten die Studenten Kunstobjekte. In der Ausgestaltung des Themas waren die Studenten völlig frei. Tupperware Deutschland hat in diesem Jahr den deutschen Beitrag zusammen mit der Hochschule für Gestaltung in Offenbach ermittelt.


Den 1. Platz belegt Naomi Werner mit »tupperisland«. Sie kehrte das Prinzip der absolut luft- und wasserdicht schließenden Tupperware-Schüssel um und verwendet sie als Pontons für eine schwimmende Insel. Durch Motive der frühen Firmengeschichte inspiriert, wählte sie den „Urtyp“ des Tupperware-Behälters, die legendäre »Wunderschüssel«, für ihr Vorhaben.
Naoim Werner zur Entstehungsgeschichte von »tupperisland«:
„Im Zuge meiner Recherche stieß ich auf zwei Fotos aus den Anfangsjahren der Firma Tupperware. Eines zeigt Brownie Wise, wie sie auf einer Tupperparty eine mit Wasser gefüllte Schüssel Ihren Gästen zuwirft, um die Dichtigkeit zu demonstrieren. Eine Tupperparty am Strand ist auf dem anderen Bild zu sehen. Hieraus entstand die Idee das Prinzip der dichten Schüsseln umzukehren und sie als Pontons für eine schwimmende Insel zu verwenden. Wo kein Wasser austreten kann, kann auch keines eindringen.“
Die für ihre Beiträge ausgezeichneten Studierenden können sich über einen Geldpreis freuen: der erste Platz ist mit 3.000 Euro, der zweite mit 2.000 Euro und der dritte mit 1.000 Euro dotiert. Der Sieger »tupperisland« befindet sich zurzeit auf Reisen. Die Arbeit vertritt Tupperware Deutschland in der internationalen Endausscheidung in New York. Wir wünschen Naomi Werner hierzu viel Erfolg.


Den 2. Platz erreichte Hariet El Akrut mit ihren Objekten unter dem Titel »creepy creatures«. Aus den unterschiedlichsten Tupperware-Produkten baute sie kleine und große insektenartige Monster, die fliegen, kriechen oder krabbeln können. Jedes einzelne Monster ist ein Individuum mit eigenem Charakter.

Auf dem 3. Platz landete Valentin Beinroth mit seinem »Tupperseufzer/Tupper-Burp/Tupper-Whisper«. Seine Arbeit zeigt die dreidimensionale Darstellung der Schallwellenkurve eines „Tupperseufzers“ – das typische Geräusch beim luftdichten Verschließen eines Tupperware-Behälters.
„Tupperware ist seit seiner Gründung Trendsetter in Farben und Formen und hat mit vielen Produkten Designgeschichte geschrieben. Einer der Gründe hierfür ist, dass neben der Praktikabilität immer auch ästhetische und gestalterische Momente im Vordergrund der Produktentwicklung stehen. Diesen Grundsatz haben auch die jungen Künstler in ihre Arbeiten mit aufgenommen: Sie inszenieren unsere Produkte in einem völlig neuen, anspruchsvollen, überraschenden Kontext und mit einem großen Gespür für Ästhetik und Gestaltung“, kommentiert Martin Eckert, Geschäftsführer Tupperware Deutschland.
Professor Bernd Kracke, der den Wettbewerb an der HfG betreut hat und unlängst das Amt des Präsidenten angetreten hat, legt dar, dass Kunst und Gestaltung mit unterschiedlichsten Medien im Mittelpunkt von Forschung und Lehre in der HfG stehen. „Wir kooperieren deshalb gerne mit Unternehmen wie Tupperware, um die Arbeit in praxisorientierten Kontexten zu ermöglichen. Die besondere Herausforderung für unsere Studierenden bestand dabei in der künstlerisch-gestalterischen Übersetzung der Tupperware-Produkte und ihrer charakteristischen Merkmale in eine neue Formensprache jenseits von den vorgegebenen Nutzungszusammenhängen.“
pm,
12.10.2006