Förderpreis des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst

Im Rahmen des Cynetart-Festivals Dresden ist die HfG-Absolventin Verena Friedrich dem Förderpreis des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, dotiert mit 10.000 Euro, ausgezeichnet wordem. Der Förderpreis wurde auf Basis der Arbeit "TRANSDUCERS" verliehen und dient der Realisation einer neuen Arbeit. Die Verleihung fand am 11.11.2010 im Festspielhaus Hellerau, Dresden statt.
Bild: links Verena Friedrich, rechts Sabine von Schorlemer, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
Statement des Jury-Mitglieds und Laudators Werner Jauck:
„Durch das Transzendieren des semiotischen Modells, dass Wirklichkeiten aus Zeichen entstehen, die jeweils Aspekte der Realität repräsentieren, hat die Digitalkultur als erste eine Stufe erreicht, auf der die Möglichkeit existiert, jegliche Wirklichkeit aus immateriellen Codes zu erschaffen, ohne dass ein Bezug zu bestimmten Aspekten der Wirklichkeit zu bestehen hat ... trotz der Verwendung von technischen Instrumenten und Daten zur Erschaffung von Wirklichkeiten. TRANSDUCERS spiegelt eine vorrangig technologisch basierte Vorstellung von Wirklichkeit wider: Einzigartige Klänge werden lediglich als die technische Darstellung von Identität verstanden, die auf einigen auswertbaren Charakteristika des Menschen oder des menschlichen Lebens basiert ... obwohl TRANSDUCERS sensorisch wahrzunehmen ist, macht es bewusst, dass sich die Installation lediglich mit einer Darstellung von Daten des Lebens auseinandersetzt ... trotz der hierdurch erschaffenen Illusion, (menschliche) Realitäten präsent zu machen, zeigt TRANSDUCERS die eingeschränkte Wirklichkeit auf, die darin besteht, dass man höchstens ihre Konstruktion in einem gewissen Maße verstehen kann. TRANSDUCERS dekonstruiert den weit verbreiteten Glauben an die Machbarkeit ... die Illusion, dass das Zusammensetzen von verschiedenen analytisch erhobenen Werten von Codes zu miteinander vergleichbaren Wirklichkeiten führt ...
Auf diese Weise ist »Transducers« ein bemerkenswertes kritisches Gegenstück zu aktuellen Bio-Code-Medienkünsten ...“
09.10.10