Hannover messe 2014

Der Fachbereich Design der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach ist auch in diesem Jahr wieder auf der internationalen Hannover Messe 2017 vertreten. In Halle 2, Stand B 25 werden am Gemeinschaftsstand der hessischen Hochschulen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 24. bis 28. April 2017 vier neue Produktentwicklungen präsentiert. Alle Projekte wurden von Frank Georg Zebner, Professor für Technische Produkte und Produktsysteme an der HfG, betreut.

Fachbereich Design der HfG Offenbach
Hannover Messe
24. bis 28. April 2017

Gemeinschaftsstand der hessischen Hochschulen
Halle 2, Stand B 25

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B01

Marc Schömann
​B01 ist eine interaktive Schreibtischleuchte, welche als Schnittstelle zwischen der analogen und digitalen Welt dient. Durch Schwerpunktverlagerung ist sie in der Lage, das Licht zu lenken und einfache Kippgesten darzustellen, die eine vielseitige Interaktion ermöglichen. Die Mechanik ist dabei unsichtbar im Inneren des Gehäuses verbaut und besteht aus zwei Servomotoren mit exzentrischem Gewicht. Die Lage wird durch einen Gyroskop- und Beschleunigungssensor sowie einer Steuerung, die sich auf dem Mikrocontroller befindet, aktiv geregelt. Durch die Regelungstechnik balanciert B01 aktiv auf der konvexen Grundfläche und kann dabei jeden Winkel stabil einnehmen. Eine versehentliche Berührung wird unverzüglich ausgeglichen. Wird jedoch die kapazitive Stirnseite berührt, folgt B01 dem vorgegebenen Winkel. Die Gestenschnittstelle signalisiert, wann die Sprachsteuerung aktiv ist, dient als stilles Ruftonsignal und kann den Status der Leuchte anzeigen. Ist der Akku beispielsweise leer, taumelt B01 im Kreis, im Stand-by begibt es sich in eine schräge, hängende Position und kann durch Anstupsen wieder aktiviert werden. Der Sprachassistent erlaubt es, abgesehen von der Lichtsteuerung, die Musik zu steuern, Anrufe über den Lautsprecher entgegen zu nehmen oder Suchanfragen auf Zuruf wiederzugeben. B01 ist dabei wie ein erweitertes Bluetooth Headset an das Smartphone gebunden und nutzt dessen Rechenleistung und Sprachsteuerung

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Cubo

Natalia Echeverri Pinto
​Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Küche, Kochen und Küchengeräte. Sie untersucht die Benutzung und Herstellung von Küchengeräten und stellt Themen wie formale Konzeption, Materialität, Aufbau und Proportion infrage. Es wird die kritische Auseinandersetzung mit vorhandenen Bildern von Backofen und Kühlschrank sowie das Widerlegen von Konventionen gesucht. Beide Geräte sind Grundbestandteile jeder modernen Küche. Wenn die Geräte auf deren Essenz reduziert werden, ist festzustellen, dass es sich bei einem Kühlschrank um eine Kühlbox und bei einem Backofen um eine Heizbox handelt. Beide Objekte benötigen die entsprechenden technischen Elemente – eines zum Kühlen, das andere zum Heizen, einen isolierten Raum und eine Tür. Cubo ist eine Produktplattform für die Herstellung eines Backofens oder Kühlschranks. Das Modul besteht aus zwei Rahmen, die als Chassis des Geräts dienen. Im vorderen Rahmen ist die Tür eingebaut. Sie lässt sich in vier Richtungen öffnen und ermöglicht einen bewussten und energieeffizienten Umgang mit dem Gerät. Im hinteren Rahmen befindet sich die jeweilige Technik. Das Bedienmodul dient als Temperaturregler, als Griff und ist für die Beleuchtung des Geräts im Innenraum zuständig. Cubo ist der Versuch, einen Kühlschrank und einen Backofen auf das Wesentliche zu reduzieren, Flexibilität in deren Benutzung zu fördern und Herstellung und Montage in den Vordergrund zu stellen.

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ToTug

Yves Kaprolat
​ToTug ist ein AUV, eine Unterwasserdrohne, die im Schwarm agiert und kommuniziert. Ihre Aufgabe ist es, Schiffe und Frachter von dem Hafen abzuholen und zu deren Liegeplätzen zu bringen. Der Hafen ist das Drehkreuz zur Welt. Über 90 Prozent unserer Waren werden über die Schifffahrt und daher auch über den Hafen gehandelt. Er ist ein Kosmos mit eigenen Regeln und Gesetzen, sowohl auf dem Wasser als auch zu Land. Der Hafen ist zu Land längst automatisiert worden. Robotergesteuerte Transporter, welche die Container von A nach B befördern, lassen den Menschen in den Hintergrund treten und ihn die Position des Beobachters und Kontrolleurs einnehmen. Dennoch gibt es auch in jedem Organismus Probleme. Die Effizienz, die wir auf dem Land vorfinden, ist leider noch nicht in das Hafenbecken gelangt. Auf den Wasserstraßen hat der Mensch immer noch eine führende Position. Genau an diesem Punkt knüpft das Konzept ToTug an. ToTug ist eine Unterwasserdrohne, die selbstständig oder im Schwarm Entscheidungen trifft. Der Lotse muss nicht mehr an Bord. Er nimmt seinen Platz im Hafentower ein, wo er die Drohnen ausschwärmen lässt und nach Bedarf auch eingreifen kann. ToTug ist in Echtzeit mit dem Hafentower verbunden. Sie empfängt und analysiert die Gegebenheiten im Hafenbecken sowie die des einlaufenden Schiffes. ToTug schafft so eine Brücke zu der Industrie 4.0. Mit ihr können wir den Automatismus im Hafen erweitern und so einen reibungslosen und schnelleren Ablauf ermöglichen.

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