Lab30 Award 2012

Die HfG-Studierenden Carolin Liebl und Nikolas Schmid-Pfähler haben mit dem Projekt »Vincent und Emily« am Lab Festival 2012 in Augsburg teilgenommen und wurden ausgezeichnet. Die Arbeit ist bei Prof. Alexander Oppermann, Interactive Design/Motion Graphics an der HfG Offenbach, und der ehemaligen Professorin für Elektronische Medien, Ulrike Gabriel, entstanden. Vincent und Emily, so die Namen der Roboter, können sowohl miteinander als auch mit ihrer Umwelt kommunizieren. Über Sensoren erfassen sie Geräusche und Bewegungen von ihrem jeweiligen Roboter-Partner sowie Betrachtern und reagieren auf diese Signale wiederum durch Tonausgabe und motorengesteuerte Bewegung. Wie in einer menschlichen Beziehung können sich die Roboter verstehen, aber auch missverstehen. Will beispielsweise Vincent durch seine Auf- Abbewegung positive Signale senden, die Emily jedoch als negativ interpretiert, so ist Streit praktisch programmiert.
Der Lab30 Award zeichnet jedes Jahr außergewöhnliche künstlerische Leistungen aus. Der Preis soll interdisziplinäre, genreübergreifende Arbeiten, Grenzüberschreitungen und Experimente fördern. In diesem Jahr fand er vom
25. bis 27. Oktober 2012 im Kulturhaus abraxas in Augsburg statt.

Jurybegründung
"Vincent & Emily - Zwei technische Kreaturen stehen in einem bizarren Spannungsfeld zueinander und zu ihrer Umgebung. Die eigenwilligen Geschöpfe zeigen dem Betrachter die Abgeschiedenheit einer Paarbeziehung und gleichzeitig die Eingebundenheit in die Gesellschaft und deren Impulse. »Vincent und Emily« sind ein treffendes Bild für die Tatsache, dass jeder für sich steht und sich gleichzeitig immer wieder nach Außen abgrenzen muss. Scheinbar nicht nachvollziehbar sind die Wechselwirkungen und Haltungen, die sich daraus ergeben. Carolin Liebl und Nikolas Schmid-Pfähler benutzen hierfür keine menschlichen Stereotypen oder zwischenmenschlichen Klischees und kommen ganz ohne ein vordergründiges Kindchenschema aus. Und dennoch erliegt der Betrachter sofort dem Geheimnis der liebevollen Konstruktion und ihrem überraschenden Bewegungsrepertoire. Und dies vielleicht gerade, weil man nicht weiß, wodurch die eigenen Projektionen im Endeffekt ausgelöst werden."