origami digital


Vom 10. Dezember 2002 bis 10. Februar 2003 zeigt die Abteilung digitalcraft im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt eine weitere Ausstellung zur digitalen Alltagskultur. Unter dem Titel "origami digital" wird die Demo-Szene erstmals im Kontext eines Museums präsentiert. Auf PCs, Palms und Mobiltelefonen demonstriert die Ausstellung eine Auswahl von Meilensteinen aktueller und "historischer" Demos. Parallel werden Fragen der sozialen Interaktion und Organisation der Szene sowie zu den verwendeten Techniken und verschiedenen Plattformen behandelt. Demos sind 3D-Animationen und Grafiken, unterlegt mit technoiden Klängen, deren Ästhetik an Videoclips und Computerspiele erinnert. Sie werden dabei nicht "konventionell" mit Hilfe von Bildbearbeitungs- und Videosoftware erstellt, sondern mit reinem Programmcode. Der wird meist in asm (assembler) oder C/C++ geschrieben. Manche kommen dabei mit dem unglaublichen Speicherplatz von 1Kbit aus.Dabei fordert die künstliche Selbstbeschränkung der gestalterischen Mittel enorme "kunsthandwerkliche" Geschicklichkeit. Darin ähneln die Objekte japanischen Origami: ihr Medium sind Bits statt Papier, die Faltkunst entspricht der Virtuosität im Umgang mit dem Programmcode. Die Ausstellung findet in einem Themenzyklus statt. "I love you" bildete im Mai 2002 zum Thema Computerviren den Anfang, im März 2003 wird sich eine Ausstellung zu mp3/Peer-to-Peer anschließen. Für die Koordination der Ausstellung ist Jochen Leinberger (Student der HfG, Fachbereich Produktgestaltung) verantwortlich, digitalcraft steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Franziska Nori.