Zielvereinbarung 2021 bis 2025
zwischen der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst hier.
Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn und die Leitungen der 14 Hochschulen des Landes haben individuelle Zielvereinbarungen für die kommenden Jahre unterzeichnet. Sie legen für jede Hochschule konkrete Ziele fest, deren Erfüllung zum Teil für die Finanzierung durch das Land relevant ist. Vorangegangen war ein Strategieprozess, in dem die Hochschulen festgelegt haben, auf welche Ziele sie sich besonders konzentrieren wollen. Zentrale Elemente für alle sind dabei unter anderem eine bessere Betreuungsrelation, der Ausbau der dauerhaften Beschäftigung, die Erhöhung des Studienerfolgs und eine Stärkung der Nachhaltigkeit in allen Handlungsbereichen.
»Unsere Hessische Hochschulstrategie setzt auf Verlässlichkeit, Chancengerechtigkeit und Mut: Mit dem Rekordvolumen des Hessischen Hochschulpakts von 11,5 Milliarden Euro und einer verlässlich jedes Jahr um vier Prozent wachsenden Sockelfinanzierung erhalten die Hochschulen echte Gestaltungsräume. Und wir haben konkrete Ziele ver-lässlich vereinbart, darunter eine bessere Lehre mit guten Beschäftigungsbedingungen, einer besseren Betreuungsrelation und gerechteren Bildungschancen«, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. »Zugleich haben wir mit den Hochschulen einen Strategieprozess aufgesetzt und auch finanziell unterstützt, in dem sie mit Hilfe bundesweit anerkannter Expertinnen und Experten offen ihre Stärken und Schwächen analysiert haben, um daraus mutige Konsequenzen für ein schärferes Profil abzuleiten. Ich freue mich sehr, dass die Hochschulen diesen Mut bewiesen und auf Basis der Empfehlungen entschieden haben, welche Stärken sie besonders stärken und welche Herausforderungen sie wie angehen wollen. Dies spiegelt sich nun in den Zielvereinbarungen, die für jede Hochschule individuelle Ziele und Meilensteine festlegen.«
»Wir haben den Systemwechsel geschafft hin zu überprüfbaren Zielen«, erläutert Ministerin Dorn. »Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat diesen Weg in seiner Stellungnahme zum Hessischen Hochschulgesetz als wissenschaftspolitischen Quantensprung bezeichnet, weil diese ergebnisorientierte Konzentration auf hochschulspezifische Strategien und Profile die Eigenverantwortung der Hochschulen stärke.«
Für jeweils sechs Ziele sind jährliche Meilensteine definiert, deren Erreichen finanziell honoriert wird; bestimmte Geldbeträge aus dem Hochschulpakt fließen also nur, wenn sie erreicht sind. Dabei konnte jede Hochschule zwei besonders profilbildende Ziele individuell wählen, je zwei quantitative und zwei qualitative Ziele haben alle gemeinsam: den Ausbau der dauerhaften Beschäftigungsverhältnisse des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals, die Verbesserung der Betreuungsrelation, die Stärkung der Durchlässigkeit im Bildungssystem und die Förderung der Nachhaltigkeit. Alle 14 Hochschulen verpflichten sich, die Anzahl des dauerhaftbeschäftigten wissenschaftlich-künstlerischen Personals insgesamt um 30 Prozent gegenüber 2018 zu steigern und zugleich den prozentualen Anteil am gesamten wissenschaftlich-künstlerischen Personals innerhalb ihrer jeweiligen Hochschulgruppe anzugleichen. Die Betreuungsquote soll sich von insgesamt 72 Studierende pro Professur im Jahr 2017 auf 61 Studierende pro Professur steigern.
Aus dem Strategieprozess sind viele weitere Ziele hervorgegangen, auf allen Tätigkeitsfelder der Hochschulen, Studium und Lehre, Forschung, Transfer, Internationalisierung, Personalentwicklung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und bauliche Entwicklungsplanung. »Auch für die gute Lehre und den Studienerfolg haben wir konkrete Ziele vereinbart, denn hier liegt der Schlüssel für Bildungsgerechtigkeit, besonders für Studierende, deren Eltern nicht studiert haben, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die nicht aus der Schule, sondern aus dem Beruf in das Studium kommen – sie alle sollen sich nach ihren Möglichkeiten entwickeln und so dazu beitragen können, Lösungen für die Herausforderungen zu entwickeln, vor denen unsere Welt steht«, so Ministerin Dorn.
Für die Kunsthochschulen stehen, neben dem Aufwuchs des Mittelbaus und der Weiterentwicklung ihrer spezifischen Forschungsprofile, die Einführung neuer Schwerpunktsetzungen der Lehre im Fokus, etwa im Bereich der Zukunftsthemen wie Gegenwartsorientierung, gesellschaftlicher Verantwortung und Nachhaltigkeit in der Kunst. »Für die Kunsthochschulen ist die Unterzeichnung der Zielvereinbarungen ein Meilenstein, sich für die Zukunft aufzustellen. Insbesondere durch das neu aufgelegte Profilbudget können wir uns spezifischer weiterentwickeln: Die Möglichkeit, neue Professuren einzurichten, stärkt unser künstlerisches Lehr- und Forschungsspektrum«, erläutert Prof. Bernd Kracke, Präsident der HfG Offenbach und Sprecher der Hessischen Kunsthochschulen. »Zudem erweitern die neuen künstlerisch-gestalterischen Mittelbaustellen die Bandbreite der Hochschulen mit Blick auf die Nachwuchsförderung und die Verbesserung des Betreuungsschlüssels in der Lehre – und sie tragen dazu bei, dass die künstlerische Forschung und ihre Sichtbarkeit in der Gesellschaft intensiviert werden. Es wird eine Herausforderung des nächsten Hochschulpaktes sein, diese zum Teil befristeten Stellen zu verstetigen.«
Im Verbund mit Kooperationspartnerinnen und -partnern werden die Universitäten ihre zentralen Forschungsfelder weiter profilieren. Auch zur zukunftsorientieren Gestaltung guter Lehre haben sie mit dem Land Ziele vereinbart. »Als Universitäten werden wir auch in Zukunft innovative Lehr-Lernkonzepte weiterentwickeln und allen Studierenden gute Angebote machen. Angebote, die sie für die Gestaltung der Zukunft in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vorbereiten«, erklärt Prof. Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der Technischen Universität Darmstadt und Sprecherin der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU). »Wir werden durch die Gewinnung ausgezeichneter Kolleginnen und Kollegen aller wissenschaftlicher Karrierestufen und den gezielten Ausbau der Verbundforschung die Attraktivität des Forschungsstandorts Hessen weiter stärken. So kann exzellente Forschung die Herausforderungen von heute und morgen adressieren. Zukunft gestalten bedeutet für uns auch, Nachhaltigkeit an den Universitäten zu leben – auch dazu haben wir Ziele vereinbart. Wir freuen uns, dass die nun unterzeichneten Zielvereinbarungen zum Hessischen Hochschulpakt uns dazu einen verlässlichen Rahmen bis 2025 bieten.«
Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften werden ihre Aktivitäten im Bereich Forschung weiter ausbauen und ihre Forschungsprofile stärken. Dazu gehört auch der Ausbau des wissenschaftlichen Mittelbaus, zu dem die Hochschulen als Teil der Zielvereinbarungen ihre Konzepte vorgelegt haben. »Dank der Zusagen für neue Professuren und der Schaffung eines wissenschaftlichen Mittelbaus sind wir in der Lage, bei gleichbleibenden Studierendenzahlen das Betreuungsverhältnis deutlich zu verbessern und die Qualität von Studium und Lehre weiter zu steigern. Das bedeutet auch, das Promotionsrecht der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften weiter auszubauen«, bekräftigt Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Vorsitzender der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Hessen (HAW Hessen) und Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). »Und zwar nicht nur, weil es uns als HAWs in Hessen für den wissenschaftlichen Nachwuchs besonders attraktiv macht, sondern auch, weil wir durch angewandte Forschung Lösungen für dringende Probleme wie den Klimawandel, die Digitalisierung und eine älter werdende Gesell-schaft anbieten können. Wir werden durch diesen Hochschulpakt eine weitere, deutliche Steigerung der Drittmittel in Forschung, Entwicklung und Transfer erzielen. Zudem werden die HAWs ihre Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie – Stichwort Digitalisierung – nutzen, um die Lehre noch individueller zu gestalten.«
18.03.22