10 Juli 2019

Dinge von eigener Wirklichkeit. Phänomenologie und spekulatives Denken

Isenburger Schloss, linke Kapelle
Sandra lehmann  1

Dinge von eigener Wirklichkeit. Phänomenologie und spekulatives Denken

Sandra Lehmann vertritt im Sommersemester das Lehrgebiet Wahrnehmungstheorie. Sie hat 2002 über den tschechischen Phänomenologen Jan Patočka an der Universität Wien dissertiert, Patočka wurde von ihr auch ins Deutsche übersetzt, z.B. Ketzerische Essays zur Philosophie der Geschichte, Frankfurt/Main: Suhrkamp 2010. Von  2006-2009 war sie APART-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am Franz Rosenzweig Center Jerusalem und am Institut für die Wissenschaften vom Menschen Wien. Forschungs- und Lehrtätigkeiten in Österreich (Wien, Linz), Spanien (Sevilla) und der Tschechischen Republik (Prag, Olmütz), von 2019-2021 Gastprofessorin für Phänomenologie an der Universität Kassel. Arbeitsschwerpunkte sind Phänomenologie, Religionsphilosophie, neues spekulatives Denken. 

Buchpublikationen 

  • Die metaphysische Bewegung. Das Verhältnis von Philosophie und Politik: Rancière, Platon, Wien: Turia + Kant 2014.
  • Wirklichkeitsglaube und Überschreitung. Entwurf einer Metaphysik, Wien: Turia + Kant 2011.
  • Der Horizont der Freiheit. Zum Existenzdenken von Jan Patočka, Würzbug: Königshausen & Neumann 2004.
  • Hg. gemeinsam mit Sophie Loidolt: Eine Diskussion mit Markus Gabriel. Phänomenologische Positionen zum Neuen Realismus. Co-Editor: Peter Gaitsch and Philipp Schmidt, Wien: Turia + Kant 2017.

Zum Vortrag

Viele der neueren spekulativen Denkansätze (Spekulativer Realismus, Neuer Materialismus u.a.) werfen der Phänomenologie vor, das Sein eindimensional darauf zu reduzieren, wie es für menschliche Subjekte zugänglich ist. Demgegenüber wird von phänomenologischer Seite der dogmatische Zug des neueren spekulativen Denkens moniert, das den Ausweis an der Erfahrung überspringe, um oft phantastisch anmutende Theoriegebäude zu konstruieren. Dieser Vortrag versucht, beide Kritiken ernst zu nehmen und vor diesem Hintergrund zu skizzieren, wie sich phänomenologisches Denken spekulativ erweitern ließe.

10. Juli 2019, 20:15 Uhr

Isenburger Schloss, linke Kapelle