DYSTOPIA: Zum 200. Geburtstag von Karl Marx
DYSTOPIA: Zum 200. Geburtstag von Karl Marx
Installationen, Zeichnungen, Fotografien und Videos
İnci Eviner, Felix M. Furtwängler, Susann Maria Hempel, Sven Johne, Sebastian Jung, Tilman Knop, Christin Lahr,
Elodie Pong, Gunter Reski (Professor für Malerei an der HfG), Julian Röder, Henrik Schrat und Nasan Tur (HfG-Alumnus).
Ausstellung
Am 15. April 1841 wurde Karl Marx an der Universität Jena mit einer Arbeit zur Differenz der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie zum Doktor der Philosophie promoviert. Dieses wissenschaftshistorische Ereignis ist uns Anlass, um mit zwölf künstlerischen Positionen an den 200. Geburtstag von Karl Marx zu erinnern. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen jedoch keine faktischen, historischen Verortungen, sondern künstlerische Interventionen, die sich am Zustand unserer Gesellschaft reiben und auf diesen reagieren.
Anhand verschiedener künstlerischer Interventionen zeigt die Ausstellung Arbeiten von Künstler_innen, die sich kritisch mit unserer ökonomischen und sozialen Gegenwart und deren ideellen Hintergründen auseinandersetzen. Dabei koexistieren Optimismus und Pessimismus in einem ähnlich fragilen Zusammenhang, wie das für das Gleichgewicht zwischen Utopie und Dystopie der Fall ist. Krisen und Kriege, Armut und Migration, technologische Entwicklungen und ökologische Veränderungen sind nur einige jener Faktoren, die das Gleichgewicht vergangener Jahrzehnte, die Verheißungen der Moderne bedrohen und Veränderungen ankündigen, die uns alle betreffen werden. Utopische und dystopische Erzählungen sind typisch für Zeiten des Umbruchs, und die Reflexionen der KünstlerInnen dieser Ausstellung können dazu beitragen, Widersprüche aufzuzeigen und Wege zu neuen Sichtweisen zu öffnen.
In diesem Jahr wäre Karl Marx 200 Jahre alt geworden und – anders als noch vor einigen Jahren – wird wieder viel über den bedeutenden Ökonomen und Philosophen und seine Ideen gesprochen. Es scheint, dass die Analyse von Marx’ Hauptwerk »Das Kapital« keineswegs abgeschlossen ist, beschreibt Marx doch die Ungleichheit zwischen arm und reich als ein von Menschen gemachtes Verhältnis, welches in den letzten Jahrzehnten – im Zeitalter der Globalisierung – dramatisch zugenommen hat. Dabei bestimmt das »Kapital« nicht nur die Wege in Wirtschaft und Politik, sondern beeinflusst auch soziale, kulturelle, wissenschaftliche und ökologische Entwicklungen. Die Möglichkeiten, sich diesem grenzüberschreitenden Modus zu entziehen, scheinen gering und fristen – angesichts der hieraus resultierenden Verwerfungen – in den aktuellen Diskursen noch immer ein Schattendasein.
Vernissage
4. Mai 2018, 18 Uhr, Rathaus
Öffnungszeiten
Di, Mi, Fr 10–17 Uhr, Do 15–22 Uhr, Sa, So 11–18 Uhr
Kunstsammlung Jena
Markt 7
Jens