KI-Abend: KI & Komprimierung Ästhetik des Hyperdurchschnitts

Plakat: Felix Hofmann-Wissner
Was haben Claude Shannon's Entropie-Gedanken gemeinsam mit der überwiegend banalen Kultur der Computer-Interaktion? In der Untersuchung der Ästhetik des Hyperdurchschnitts wird die Produktion der heutigen Template Culture durch die Linse von Komprimierung und Generativer KI beleuchtet. KI-Sprachmodelle sind Komprimierungsmaschinen, die systematisch Entropie reduzieren und dadurch eine "Template Culture" des Hyperdurchschnitts produzieren. Die Interaktion selbst wird in diesem Prozess zur Low-Entropy-Performance. Das System optimiert für »Engagement«, wobei die Ästhetik der Interaktion zur Erscheinungsform der Verwertungslogik wird. Die Metriken belohnen das Erwartbare, das reibungslos Funktionierende. Die Ästhetik des Hyperdurschnitts ist eine ritualisierte Kultur von rekursiven Interaktionstemplates, in denen der nächste Output versucht, einen möglichst reibungslosen weiteren Input zu erzeugen. Was darauf folgt, ist ein systematischer Informationsverlust entlang aller Dimensionen, die für die Metrik irrelevant sind.
Kjell Wistoff und Conrad Weise behandeln in ihrem Vortrag diese Aspekte der Komprimierung von Interaktionen, wenn wir mit Systemen wie ChatGPT interagieren. Anhand des experimentellen Forschungsprojekts »I Apologize for the Confusion« werden sie demonstrieren, wie sich die Ästhetik des Hyperdurchschnitts in der Interaktion mit diesen Systemen manifestiert.
Die Veranstaltung wird unterstützt von hessian.AI — The Hessian Center for Artificial Intelligence.
29. Oktober 2025, 18 Uhr