Spiegelungen

In der Reihe »Gemischtes Doppel« der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main wird die Ausstellung »Spiegelungen« mit Arbeiten der HfG-Studierenden Zoé Hopf und Lars Schwabe präsentiert.

Zur Ausstellung

Durch den Akt des Flanierens und die genaue Beobachtung der näheren Umgebung, schrieb der französische Dichter Guillaume Apollinaire, ließe sich (künstlerisch) Überraschendes im Alltäglichen entdecken, wenn sich verschiedene Reize sodann in Bilder oder Texte verwandeln. Im Gegensatz zur Beschleunigung und Zweckgerichtetheit unseres heutigen Bewegungstempos können, so der Ansatz, beim bewussten Durchqueren abwechslungsreicher Umgebungen anregende Eindrücke entstehen, die sich ansonsten verflüchtigen würden. 

Der damit gehegte Wunsch, vermeintlich banale Phänomene des Alltags (wieder-)zu entdecken und ins Zentrum der Kunst zu rücken, zielt nicht ausschließlich darauf ab, das Außergewöhnliche einzufangen, sondern das Alltägliche, Unbeachtete und Offensichtliche in den ästhetischen Schaffensprozess einzubinden. Jenes feinsinnige Gespür für die Umgebung lässt sich auch den beiden Künstler_innen Zoé Hopf und Lars Schwabe attestieren. Ausgehend von ihren Streifzügen, die beide in ihrer näheren urbanen und ländlichen Umgebung machen, fließt das Entdeckte in ihre Werke ein. Von städtischen Architekturen über organische Formen lassen sich ebenso optische Lichtphänomene ausmachen, die beide auf unterschiedliche Weise einzufangen wissen. (Text: Maria Sitte)

 

¹ Guillaume Apollinaire: Flaneur in Paris (Orig.: Le flâneur des deux rives, 1918). Aus dem Franz. übers. und hrsg. von Gernot Krämer. 3. Aufl. Berlin: Friedenauer Presse 2018.