Stars and Topsoil

Gruppenausstellung der HfG-Studentinnen Anna Penn, Daniela Sonnabend, Carla Vollmers, Lena Stewens, Evelyn Roh, Lara Finkenstädt
Warum verwenden wir das Wort Zuhause so selten, obwohl es für viele von uns gleichzusetzen ist mit Zugehörigkeit, Geborgenheit oder auch einfach nur Geschichte? Auf welche Weise können wir uns der Bedeutung von jenen Orten nähern, die prägend waren für den Beginn einer Identitätsfindung? Das Haus, in einem Vorort feststeckend, kann vielleicht nicht nur Ding sein. Es ist nicht an lebendige Straßen und Städte gebunden, es wird im Laufe der Zeit Teil einer Vergangenheit und so zu einem emotionalen Raum, der imaginär begehbar wird, sei es innerhalb der eigenen Erinnerung oder durch die der Anderen. Auch wenn die zeitgenössische Architektur-Planung mit ihrer minimalistischen Ästhetik der neuen Viertel versucht, die Kräfte des Zuhause zu domestizieren, zu kontrollieren und vor allem zu kommerzialisieren, bleibt das Haus in unserer Vorstellungskraft im Kern lebendig, in stetiger Veränderung mit den Jahreszeiten und mit dem Potential, sich aus seiner Dinghaftigkeit zu befreien. Jede Einzelne ist in der Lage, die Welt um sich herum wahrzunehmen und zu strukturieren, während sie sich von dem Zufluchtsort immer weiter entfernt und durch die Erinnerung etwas Neues schafft. Ich erinnere mich nicht an viel. Vielleicht gibt es eine andere Art von Erinnerung, eine Erinnerung nicht an ein Ding oder ein Ereignis, sondern an eine Art von Nicht-Ereignis. U-Bahnen als Treffpunkte, Betonbänke, Felder und die Abwesenheit kommerzieller Galerien: ein Prototyp einer Kindheit, die so vielleicht nie stattgefunden hat, geformt durch emotionale Erinnerung. Eine Erinnerung an nichts und an alles, zeitlos und historisch, ein Ort der Phantasmen.
Eröffnung
05. Oktober 2023, 18 Uhr
Öffnungszeiten
Fr+Sa 15–18 Uhr, So 13–16 Uhr
Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
Ludwig-Dörfler-Allee 9, 65428 Rüsselsheim am Main