Vortrag Christian Janecke
Autonomie: geschüttelt, nicht gerührt. Eine Bestandsaufnahme
Vortrag Prof. Dr. Christian Janecke im Rahmen des Symposiums »Politik der Kunst – Über Möglichkeiten, das Ästhetische politisch zu denken«
13. Juni 2015, 13:30 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, Plenarsaal
Autonomie der Kunst meint ihr Freisein von vormaligen Indienstnahmen als Freisein zur politischen Positionierung, oder neuidealistischer: ihre Freiheit als ihr Politisches. Ob dieses Mantra der Autonomie (ohnehin lädiert durch einschlägige Einflussnahmen anderer Sphären auf die Kunst) noch verfängt, ist fraglich auch im Hinblick auf weitere Neuerungen, zu denen ich kuratorische Leitbildausrufungen, kommunikozentrische Vor- und Nachbereitung, digital entfesselte Um- bzw. Reformatierbarkeit aller künstlerischen Äußerungen, schließlich das Begehren nach Bildteilnehmerschaft zählen würde. Kunst agiert heute längst unter diesen und in Reaktion auf diese Auspizien.
Das vom 11. bis 13. Juni 2015 stattfindende Symposium wird organisiert vom Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste Berlin. Es befasst sich mit dem Spannungsfeld zwischen »Instrumentalisierung der Kunst« und »Eigenwert des Ästhetischen“, welches insbesondere angesichts der Entwicklung partizipatorischer Kunstpraxen danach drängt, im aktuellen Kontext beleuchtet zu werden. Philosophinnen und Philosophen, Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker und Kulturschaffende laden ein zu einem Dialog, die Thematik aus unterschiedlichen gegenwärtigen, philosophischen Perspektiven zu erörtern.