Window Shopping
Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach beteiligt sich in Kooperation mit der Stadt Offenbach mit der Schaufenster-Ausstellung »Window Shopping« an dem Schwerpunkt »Kleidung, Freiheit, Identität – gestern und heute« des Projektes »Geist der Freiheit – Freiheit des Geistes« der KulturRegion FrankfurtRheinMain. Die Ausstellung ist Teil der HfG-Interventionen, die vom 1. bis 12. Juli 2020 im Offenbacher Stadtraum und digital stattfinden. Anfang September wird es einen weiteren Zeitraum mit HfG-Interventionen geben.
Angelehnt an eine Ausstellung von Martin Kippenberger aus dem Jahr 1997, setzen sich die Studierenden des Lehrgebiets Bühnenbild/Szenischer Raum von Prof. Heike Schuppelius, Nina Zoller und Michaela Kraft in »Window Shopping« mit Fragen zu Produktion, Material, Lesbarkeit, Bedeutung und Entwicklung der Kleidung als Kommunikationsmittel auseinander und untersuchen unseren täglichen Umgang mit diesen Themen.
Zu sehen sein wird die Ausstellung in den Schaufenstern verschiedener Offenbacher Geschäfte zwischen Marktplatz, Frankfurter Straße und KOMM Center. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Kleidung, Freiheit, Identität im öffentlichen Raum ist zugleich eine Intervention in bestehende Zusammenhänge, denn: Das Schaufenster wird zur Projektionsfläche für künstlerische Inszenierungen in Beziehung zur Wirklichkeit. Gerade in Zeiten des sogenannten »Social Distancing« kommt der räumlichen Trennung von Subjekt und Objekt eine besondere Bedeutung zu.
Die entstandenen künstlerischen Arbeiten setzen sich divers mit dem Thema Kleidung, Freiheit, Identität auseinander. Zur Vorbereitung fanden im Wintersemester 2019/20 ein Seminar und eine öffentliche Vortragsreihe zum Thema »Kleidung, Freiheit, Identität« statt. Diskutiert wurden darin verschiedene Schwerpunkte, wie Kleidung als religiöses oder politisches Statement, gesellschaftliche Dress Codes und deren Überwindung, Crossdressing und transkulturelle Moden. In Vorträgen eingeladener Gäste ging es um Fragen des historischen Wandels von Kleidung, um Demokratisierungsprozesse innerhalb der Mode und um Kleidung als Mittel für das Spiel mit der eigenen Identität.
Zur Ausstellung erscheint ein Flyer in Form einer Sammelmappe, die zu den einzelnen Schaufenstern führt. Vor Ort sind Postkarten zu den einzelnen Stationen erhältlich. Die Sammelmappen liegen vor den teilnehmenden Geschäften, im Rathausfoyer sowie im Stadthaus aus.
Eine Veranstaltung des Lehrgebiets Bühnenbild/Szenischer Raum der HfG Offenbach. Unterstützt durch die Kulturstiftung der Sparkasse Offenbach, die freunde der hfg e.v., das Professorinnenprogramm und das Büro für Wissenstransfer der HfG. Kooperationspartner: KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH, Amt für Kultur- und Sportmanagement und Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach, Offenbach offensiv e.V. und die teilnehmenden Einzelhändler_innen, Dr. Rudolf Walter, Hessische Theaterakademie
Teilnehmer_innen
Viviane Niebling, Sabrina Bock, Chengtian Luo, Kathrin Baumgartner, Jihyun Choi, Zarah Annabelle Scheiderer, Nadine Wagner, Hannah von Eiff, Emerson Martus, Tessa Bode, Michael Schmidtmann
Vortrag: Die Jeans
Vortrag von Marc Ries, Professor für Soziologie und Medientheorie an der HfG Offenbach
Die Jeans
Kleidung, Freiheit, Identität. Jedoch lese ich die Freiheit weniger im Zusammenhang mit Kunst oder Pop und ihren Stars oder Subkulturen, als vielmehr im Zusammenhang mit Alltag und, wie sollte es anders sein, mit »Massenkleidung«, herausragendes Beispiel: die JEANS! Mit welchem Kleidungsartefakt ist vergleichbar Freiheit codiert? Der Vortrag von Marc Ries richtet sich als performatives Experiment aus der Walter Passage direkt an die Öffentlichkeit der Passant_innen in der Frankfurter Straße.
10. Juli 2020, 18 Uhr
Walter Passage Offenbach
Projekte
Interviews
Nadine Wagner
Geschäftsführende und Mitarbeitende wurden interviewt und gefilmt. Die Porträts einzelner Personen werden in den Schaufensterflächen sichtbar gemacht.
Ort
Komm Center
Hotel Home III
Zarah Scheiderer
Inspizierung des Selbst im Kontext des Umgebenden. Diverse Umstände des Schaffens und des Nichtschaffens. Räumliche Rahmenbedingungen als Erweiterung oder Einschränkung? Privater Raum trifft nicht privaten Raum. Eine Annäherung an die Realität durch eine Inszenierung der Suche, durch eine Suche nach Inszenierung.
Ort
Passage Walter
Moonwalk
Emerson Martus
One photo explores anonimity.
Ort
Koffer Roth
Persona
Jihyun Choi
Untersuchung des nach außen gezeigten Gesichtes, das ein Individuum als Reaktion auf soziale Anforderungen hervorbringt.
Ort
Apotheke zum Löwen
Vereint
Sabrina Bock
Material experience is a study for Costume Design about different materials. How can one create a structure that is created by the material itself? How can a deformation be generated without dismantleing the material? The starting point were three different materials that approached me through their different surfaces. Each of these costumes was created from a whole piece of the respective material. Through the formation of a conical structure at different points of the material, the objects emerged. By adding holes, different entrances were created, which made it possible to put them on / wear the objects in different ways and thus creat new structures over and over again.
Ort
Schwanen Apotheke
change in state
Tessa Bode, Sabrina Bock
In diesem Augenblick bin ich selbstsicher und nun verunsichert. Gerade lachte ich noch, jetzt bin ich genervt und just in diesem Moment tiefenentspannt. Momentan ist mir wohlig warm, im nächsten Moment fiere ich. Zustandsveränderungen – wie Molekularverbindungen verändert sich auch mein innerer Zustand ständig. Kleidungsexperimente als Gedankenspiel versuchen zu zeigen: Was wäre, wenn sich unsere Kleidung unseren Inneren Zuständen anpassen würde? Was wäre, wenn auf einmal sichtbar wird, was sonst im Verborgenen bleibt? Was wäre, wenn abrupt sichtbar wird, wie sich unsere Umwelt und Gesellschaft auf uns auswirkt?
Ort
Schuh Pauthner
Tagebuch der Veränderungen
Sabrina Bock
»Tagebuch der Veränderungen« zeigt den Beginn der Veränderungen eines Kleidungs-Objektes bestehend aus zahlreichen kleinen Luftballons. Jeden Tag wird ein Foto aufgenommen, um die Veränderungen, so klein und unscheinbar sie auch sind, zu dokumentieren. Eine Reise ins ungewisse beginnt: Was bleibt am Ende?
Ort
KP Ochs, Berliner Straße
Date
Hannah von Eiff
Als ich einmal die Wahrheit sagte, wurde ich sehr
verlegen und verbesserte mich, indem ich log __ Peter Handke
Die Selbstbetrachtung hat immer ein Gegenüber.
Aber wer bin ich ohne das Außen und was
hat mein Geschlecht damit zu tun?
Ort
KP Ochs, Bieberer Straße
Transformation
Viviane Niebling
Mich interessieren die vielfältigen Beziehungen zwischen Kleidung (Textil) und Körper: Kleidung als Symbol soziokultureller Identität (persönliche und gesellschaftliche Identität). Anhand eines klassischen Herrenanzugs habe ich das sich stets wandelnde Bild des Menschen und seines Körper durch Kleidung untersucht und bin der Frage nachgegangen, welche und ob Kleidung als Kennzeichnung für Geschlechtsidentität und geschlechtsspezifischer Rollenverteilung steht. Wie verschieben oder lösen sich Stereotypen auf und wo liegen die Schnittstellen in der Kleidung?
Ort
KOMM Center
Nü Shu
Chengtian Luo
In einem Musikvideo erzählt eine chinesische Frau die Geschichte ihres Kostüms in zeitgenössischem und historischem Kontext.
Ort
KOMM Center
Second Hand
Nadine Wagner
Ort
Jeans Express
Drache
Chengtian Luo
Ort
Briefmarken Nickl