„3.48 €/min.“ gewinnt Deutschen Kurzfilmpreis in Gold

Kulturstaatsministerin Christina Weiss hat den Film
3.48 €/min. des Frankfurter Filmemachers Michel Klöfkorn in Berlin mit dem Deutschen Kurzfilmpreis in Gold für Animationsfilme ausgezeichnet. Der Preis ist mit einer Prämie von 30.000 Euro verbunden. 3.48 €/min. ist Bestandteil des längeren, gerade entstehenden Projekts Symphonie des Überflusses, das von der Hessischen Filmförderung (HFF) mit 14.000 Euro gefördert wurde.
Klöfkorns Film bediene sich der "Techniken des Produktdesigns und der Werbung, um deren Einfluss in der Konsumgesellschaft deutlich zu machen", heißt es in der Begründung der Jury. "Ein Film, der über den anonymen Akt der anscheinend souveränen Kaufentscheidung in einem Einkaufszentrum erzählt, der auf unterhaltsame Art vor den Illusionen der Konsumgesellschaft warnt und der sich über unseren Konsumzwang lustig macht".
In Symphonie des Überflusses schieben entspannte Kunden ihren Einkaufswagen durch den Supermarkt. Auf einem Ausflugsdampfer ordnen Senioren ihre Tablettensortimente bei Kaffee und Kuchen. Managerinnen in Luxuslimousinen geben sich hinter dem Steuer Yogaübungen hin. Ihre Blicke verraten nichts. Doch um sie herum gerät die bunte Wohlstands-Warenwelt ins Tanzen: Digital animierte Produkte, Mobiltelefone, Autoreifen und Medikamente schweben als undurchdringliche Wolke um die ahnungslosen Konsumenten. Ein Film über den Aufstand der Dinge.
Michel Klöfkorn, Jahrgang 1967, studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach Malerei, Zeichnung und Film. Seit 1997 hat er sich einen Namen als Regisseur von Trick- und Animationsfilmen und von Musikvideos gemacht. Er wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Musikvideopreis Oberhausen 1999 und dem Hessischen Filmpreis 2000.
ug