Absolventin des Fachbereichs Produktgestaltung erlangt Professur

Andrea Krajewski ist zur Professorin an der FH Darmstadt, Bereich Media System Design, berufen worden.
Prof. Andrea Krajewski studierte Grafik- und Produktdesign an der HfG Offenbach. Seit 1992 ist sie in Forschung und Entwicklung in dem Gebiet des Human Computer Relationship Design tätig. Sie ist Mitbegründerin des seit 1994 agierenden Designbüros 360°, das sich in interdisziplinären Teams ganzheitlichen Designansätzen und -strategien zu den Themen Marke, Kundenbeziehung und Innovationsmanegement in Hard- und Software widmet.
Nach einer Vertretungsprofessur im WS 02/03 nimmt sie seit SS03 eine Professur an der FH Darmstadt an den Fachbereichen »Gestaltung und Media« wahr. Schwerpunkt ihrer Lehrtätigkeit ist die Gestaltung interaktiver Medien mit dem komplexen Themenspektrum medialer Ausdrucksformen bis hin zu nutzerorientierten Prozessen.
Andrea Krajewski ist Autorin von Essays, Vor-trägen und Seminaren zu Themen wie Edes Human Computer Relationship Design, Online Branding, Usability und Management von Designprojekten.
Was mich gerade so treibt:
»In der Lehre und Designpraxis bin ich stark beeinflusst vom >Offenbacher Ansatz<.
Mit dem Hintergrund meiner Professur in Darmstadt beschäftige mich mit einer zeitgemäßen Interpretation der Methodologie und der gedanklichen Ansätze, sowie dem Transfer in den Bereich der interaktiven Medien, die, ähnlich der Produktgestaltung einen beachtlichen Anteil an Prozessgestaltung erfordern. Beeinflusst wird diese Auseinandersetzung einerseits durch die Erfahrungen mit Kunden und Nutzern interaktiver Anwendungen in der Spanne zwischen Usability und Markenerfahrung. Andererseits bieten die beiden unter-schiedlichen Fachbereiche Gestaltung und Media, an denen ich in Darmstadt lehre, ein interessantes Feld diskursiver Auseinandersetzung mit dem Thema Design und Designmethodologien. Während sich der durch zahlreiche Preise der Studenten bekannte Fachbereich Gestaltung auf der Darmstädter Mathildenhöhe primär mit Designfragen beschäftigt, ist der Studiengang msd (Media System Design) im Fachbereich Media am Campus Dieburg ein interdisziplinärer Raum, in dem Design, Informatik und Wirtschaft im Curriculum aufeinandertreffen. Neben dieser Auseinandersetzung mit Methoden und sozio-kulturell sowie technologisch bestimmten und sich verändernden Qualitätsaspekten im Design spielt die Frage nach dem Objekt der Gestaltung eine nicht unwesentliche Rolle. Im Bereich der interaktiven Medien beginnt Design hier wirklich sehr spannend und sehr abstrakt zu werden. Gleichzeitig eröffnet sich dem Designer die Chance, in einen viel direkteren Dialog mit dem Nutzer zu treten. Ich spreche in diesem Zusammenhang von der Beziehungsgestaltung zwischen Software/System und dem Nutzer. Hier hilft das visuell ausgelegte produktsprachliche Modell zunächst nicht weiter und viele Designer flüchten sich daher in den Bereich interaktiver Medien, in das so genannte Screen-Design. Tatsächlich geht es aber auch in der Prozess- und Verhaltensgestaltung um Zeichen und Wahrnehmungsmöglichkeiten des
Nutzers. Während ich studierte war eines der gestalterischen Themen die zunehmende Miniaturisierung der Dinge - heute ist es das Verschmelzen von Hard- und Software sowie das komplette Verschwinden von Dingen, deren Nutzung dennoch gestaltet werden muss. Spannend - oder?«