Art of Engineering Award an Produktgestaltungsstudent

vor 17 Jahren
Steffen reichert
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In diesem Jahr fand zum ersten Mal die Verleihung des Art of Engineering Awards statt. Während der Hannover Messe 2008, der größten Industrieschau der Welt, wurde er feierlich an sieben junge Designer und Künstler vergeben. Ziel des Preises ist herausragende Arbeiten im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Arbeit und Technologieeinsatz auszuzeichnen. Auslober ist die Firma Ferchau, einer der größten deutschen Ingenieursdienstleister.
Den mit 7.500 Euro dotierten zweiten Preis erhielt Steffen Reichert für seine Studie »Responsive Surface Structure«. Reichert ist Student im Fachbereich Produktgestaltung an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach. Nach seinem Diplom Ende 2008 wird Reichert sein Studium im Master of Science in Architecture Studies-Programm am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) im US-amerikanischen Cambridge fortsetzen. Dort wurde ihm auch ein Graduierten-Stipendium verliehen.

Bei »Responsive Surface Structure« handelt es sich um eine komplexe additive und differenzierte Schuppenstruktur, die sich an Wechselwirkungen der Umgebung anpassen kann und dabei ganz ohne elektronische oder mechanische Steuerung auskommt. Jede Schuppe reagiert dabei autark. Vorbild des Prinzips ist der Tannenzapfen, der sich, losgelöst vom Biosystem Baum, immer noch öffnet und schließt (Feuchtigkeits-Wechselwirkungen).

Die Begründung der Fachjury:
„Ohne vorherige Festlegung auf einen bestimmten Anwendungs-Fokus, führt Reicherts Entwicklung vom bionischen Grundgedanken (Forschen im „Labor Natur“) in den Bereich von Energie & Raum. Denn Wirkprinzip und Funktionalität von »Responsive Surface Structure« sollen in den Themenkomplex einer ökologisch orientierten Gebäudeklimatisierung gestellt werden. Die Anwendung zielt in Richtung sich selbst regulierender, ökologisch nachhaltiger Klimatisierungssysteme. Mit Hilfe der neuen Technologie und den Möglichkeiten der Konstruktion wurde neben dem innovativen technischen Ansatz eine neue Formensprache mit hohem ästhetischem Mehrwert umgesetzt. Denn durch die wechselnde Transparenz der Struktur entstehen je nach Luftfeuchtigkeitsgehalt Licht- und Schattenspiele.“

05.05.2008