Aufarbeitung der NS-Geschichte der HfG

vor 11 Jahren
Technische lehranstalt

Auf einer Podiumsdiskussion, die am 22. Mai 2013 anlässlich des 80. Jahrestages der Bücherverbrennung auf dem Schlossplatz an der HfG Offenbach stattfand, wurde unter anderem deutlich, dass die Archivlage zur NS-Geschichte der HfG ungeklärt ist. Noch auf dieser Veranstaltung, auf der die Verstrickungen der Technischen Lehranstalten (Vorgängerinstitution der HfG) mit dem Nazi-Regime ansatzweise beleuchtet werden konnten, beschloss die Hochschule auf Anregung Anton Jakob Weinbergers, einen Historiker die relevanten Archivbestände sichten zu lassen.

Seit Mai 2014 arbeitet der Frankfurter Historiker und Soziologe Dr. Andreas Hansert – im Rahmen eines Werkvertrags mit der HfG Offenbach – an den Vorrecherchen für ein Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der Geschichte der HfG während der NS-Zeit. Auch die Rollen von Hugo Eberhardt, Rudolf Koch und Karl Klingspor sollen in diesem Kontext beleuchtet werden. Es ist geplant, dass erste Ergebnisse im November 2014 vorliegen. Daran anschließend soll überlegt werden, in welchem Umfang die Forschungen weiter geführt und in angemessenem Rahmen publiziert werden können. Bei diesem Projekt kooperieren auch das Haus der Stadtgeschichte, das Klingspor Museum und das Ledermuseum.

Ab diesem Semester befasst sich eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Marc Ries und Prof. Dr. Kai Vöckler mit dem Thema der Bücherverbrennung, die die Möglichkeiten, die NS-Vergangenheit der Institution aufzuarbeiten, in den Fokus rückt. Eine Ringvorlesung soll zudem den Diskurs um die »Kunst des Denkmals« im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus aktualisieren und ist als Vorarbeit für ein Denkmal zur Geschichte der HfG während des Nationalsozialismus zu verstehen.

22.05.14