Ausstellung 152°

vor 16 Jahren
Einladung

152°
Wendelin Weishaupt

Eröffnung:
Freitag, 3. April 2009, 20 Uhr

Dauer der Ausstellung:
4. - 26. April 2009

Öffnungszeiten: freitags 17 - 20 Uhr, samstags + sonntags 14 - 17 Uhr

gez. | raum für urheber
Leonhardsplatz 22
70182 Stuttgart
Kontakt: Anna Schaible, Alec Barth
Telefon: 0176-21717930

www.gez.name

www.bildhauerein.de

Der Frankfurter Bildhauer Wendelin Weishaupt (Jahrgang 1978) hat schon mehrere Arbeiten erschaffen, die sich unter dem Oberthema „Fenster“ zusammenfassen lassen. Ausgangspunkt dabei ist die Form oder die Idee eines Fensters, etwas das Fenster, durch das John F. Kennedy erschossen wurde oder die Form eines Cockpit-Fensters, dass nur noch dekoratives Element ist, da Hilfsinstrumente wie Höhenmesser und Radar das Sehen übernommen haben. Das eigentliche, endgültige Werk liefert ebenso nur einen Verweis auf die ursprüngliche Form. Der Installation 152° liegt die Idee eines Panoptikums zugrunde, hinzu kommt die Leidenschaft für ein neu entdecktes Material: Karamell.
Um eine siebeneckige, 260 cm hohe Säule, die komplett aus Karamell gegossen wurde und sich in der Raummitte befindet, sind einzelne quadratische Module angeordnet. Diese bestehen jeweils aus einem weißen Holzrahmen, in den eine Karamellscheibe eingelassen wurde. Einige dieser 70 x 70 cm großen Elemente wurden mit schwarzer Folie umwickelt und damit so verfremdet, dass sich der Betrachter schemenhaft darin spiegelt und durch die mit Blicken nicht zu durchdringende Oberfläche ein starker Kontrast zu den Fenstern hergestellt wird. So entsteht das Bild einer Fassade. Durch die Karamellfenster und Lücken in der „Fassadenkonstruktion“ kann der Betrachter an manchen Stellen einen Blick auf die mittig stehende Säule werfen – entgegen der ursprünglichen Anordnung eines Panoptikums, bei dem von einem Punkt im Zentrum aus alles zu sehen ist – und befindet sich, wenn man die Fenster des Ausstellungsraumes mit einbezieht, auf einer dieser Fenster-Ebenen.
Jede Karamell-Scheibe ist durch den Prozess des Zucker-Schmelzens in ihrer Gestaltung ganz einzigartig, gelb bis braun gefärbt, Schaum oder Luftblasen mit eingeschlossen, erinnert das Karamell an die Beschaffenheit von Bernstein.
Durch das besondere Material, das die sinnliche Erfahrung noch verstärkt, erklärt sich der Installations- und Ausstellungstitel: Bei 152° wird Zucker zu Karamell, ein Prozess, den der Künstler seit einigen Monaten nur allzu gut kennt.
Die Metamorphose des Materials im Herstellungsprozess setzt sich in der Ausstellungssituation fort. Durch Temperatur und Luftfeuchtigkeit ändert sich ständig die Beschaffenheit des Materials.

Biographie

1978 geboren in Frankfurt am Main
1999-2003 Studium der Kunstpädagogik, Sinologie, Soziologie und Germanistik an der Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt
seit 2003 Studium der Bildhauerei und Fotografie an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main

Ausstellungen

2004
Focus on, Alte Saline, Hallein

2007
Paradise Found, Museum für Europäische Gartenkunst, Schloss und Park, Benrath
Helberger 23, Frankfurt am Main
10 jahre gutleut, gutleut 15 ausstellungsraum, Frankfurt am Main

2008
Zig-Zag, gutleut 15 ausstellungsraum, Frankfurt am Main
Star Alliance, Neuer Kunstverein, Gießen
grauzonen, SIKS, Frankfurt am Main

2009
152°, gez. – Raum für Urheber, Stuttgart