Bewegtbildkommunikation

Ein Unternehmen schickt Ihnen eine E-Mail und fragt: „Wir möchten gerne nächste Woche Filmaufnahmen von einem Fachbereichsleiter hier im Unternehmens-Tower, in einem Garten und in seinem Büro machen. Es soll 3-4 Minuten dauern, wir brauchen keine Vertonung da das Ganze in einen Hauptfilm eingebaut wird. Hätten Sie nächste Woche Zeit und können Sie mir bitte ein Angebot machen?“
Die Art der Anfrage lässt daraus schließen, dass die Dame nicht vom Fach ist. Die Recherche ergibt, sie ist Spezialistin Marketing/Kommunikation. So, so. Was müssen Sie konkret erfragen, um in diesem Fall ein adäquates Angebot zu unterbreiten?
Was ist überhaupt erforderlich, um einen Film für ein Unternehmen zu produzieren und zunächst zu kalkulieren. Und wie umzusetzen? Was will der Kunde eigentlich? Welche Zielgruppe, welche Inhalte, Drehorte, Darsteller, Interviews? Welche Dienstleister brauche ich denn noch im Boot, außer mir als Kameramann, Texter, Redakteur, Regisseur, Cutter, Grafiker, Maskenbilderin, Bühnenbauer, Schauspieler, Sprecher. Brauchen wir ein Treatment oder Drehbuch? Einen Produktionsleiter? Aufnahmeleiter? Lichtsetzenden Kameramann? Dolly, Kran, Helikopter? Wie viele Kameras überhaupt? Bei mehreren Kameras eines Events besser eine SNG? (Was ist denn das?) Und welche Technik (HD, SD / Full-HD oder reicht HDV)? Und in der Postproduktion? Wofür soll es denn verwendet werden? Internet, Messen, Kino, Fernsehen? Muss es auf einen Server? In welchem Format? Wie lange rechnet das denn überhaupt? Brauchen wir Musik? Konserve oder soll die komponiert werden? Was kostete denn das? Und die Gema? KSK? Footage?
Eine kleine Einführung in die Grundlagen der Bewegtbildkommunikation. Denn in der Tat beginnt der Film mit Anfrage und Kalkulation. Wenn das abgesegnet ist vom Einkauf – und manchmal ordentlich herunter gehandelt wurde - beginnt der eigentlich kreative Job und die Produktion. Und das muss sich rechnen. „Hollywood“ hätten alle gerne, die Budgets sind oft Micky Mouse. Wie kriegt man das unter einen Hut? Neben der Erläuterung der gar nicht so trockenen Materie, zeige ich Ihnen Filmbeispiele guter und schlechter Produktionen. Denn auch wenn Sie ihr bestes geben, haben Sie es auch noch mit Protagonisten im On und vor allem Ihrem Kunden zu tun. Und die sind manchmal ganz schön beratungsresistent.
Susanne Dessaive, Jahrgang 1966, hat Publizistik, Politik und Jura mit dem Schwerpunkt Medienrecht an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz studiert. Parallel zum Studium arbeitete sie bereits bei verschiedenen Film- und Fernsehproduktionsfirmen und lernte die einzelnen Jobs in diesem Bereich von der Pike auf. Mit Abschluss des Studiums gründete sie medianetcom, ihre eigene Agentur für Bewegtbildkommunikation und Fernsehpressearbeit. Das Dienstleistungsportfolio reicht von der Produktion von Imagefilmen, Footage, Interviews für Wirtschaftsunternehmen, als Sub-Dienstleister für Werbe- und PR-Agentur zum Thema Bewegtbildkommunikation bis zur nationalen und internationalen Fernsehpressearbeit für die Finanz- und Produktkommunikation großer Konzerne. Zu ihren Kunden gehören Unternehmen wie ABB Deutschland, Bayer, Bosch Rexroth, BMW Group, Bridgestone Europe, Toyota Deutschland, KIA Motors Deutschland und Europe, Renault Trucks, Fresenius und Fresenius Medical Care, Rolls Royce, Volkswagen Financial Services, Fraunhofer Institut, IHK Frankfurt, Stadt Frankfurt am Main, die Messe Frankfurt sowie etliche Kunden, denen sie zugesichert hat, sie nicht zu veröffentlichen.
Modul Berufsvorbereitung 654 (VK) / 5514 (PG)*
* Die Teilnahme kann nach Rücksprache auf noch fehlende Leistungsnachweise aus vorherigen Veranstaltungsreihen angerechnet werden.