Bilder als Zeugen

Bilder als Zeugen
Zur Ästhetik investigativer Strategien bei Forensic Architecture und in der zeitgenössischen Kunst
Unter dem Titel »Bilder als Zeugen« ist Maria Sittes im Promotionsprogramm der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach entstandene Dissertation im Transcript Verlag erschienen.
In der Kunst lässt sich gegenwärtig eine Tendenz zu investigativen Recherchemethoden beobachten, um staatliche Verbrechen, Korruption und Machtmissbrauch zu rekonstruieren. Dies hat weitreichende Folgen für die Bildsprache: Mit dem aufklärenden Anspruch werden häufig visuelle Effekte der Nachvollziehbarkeit und Glaubwürdigkeit aufgerufen.
In ihrem Buch erläutert Maria Sitte am Beispiel ausgewählter Filme des Kollektivs Forensic Architecture, welchen beglaubigenden Prinzipien ihre Bildästhetik verpflichtet ist. Die Untersuchung zeigt die Vielfalt verifizierender Darstellungsweisen ebenso wie problematische Bildpolitiken auf. Durch die Kontextualisierung mit Werken von Lawrence Abu Hamdan, Mario Pfeifer und Susan Schuppli werden divergente Konzepte investigativ engagierter Kunst erkennbar.
11.09.2025

Maria Sitte ist Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin. Sie realisierte Ausstellungen u.a. an der Hamburger Kunsthalle, im Museum Angewandte Kunst Frankfurt, im Kunstverein Freiburg und in der Schirn Kunsthalle. Sie studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Psychologie an der Universität Trier und promovierte 2023 an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, politisch und sozial engagierte Kunst sowie das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft.