»Fashiontype«

Schrift und Typografie spielen seit einigen Jahrzehnten eine besondere Rolle in der Mode. Grafiker, Künstler und Modeschaffende haben sie mittlerweile als selbstverständliches Ausdrucksmittel in ihr Repertoire aufgenommen. Das war nicht immer so. Ursprünglich fungierte Schrift als Besitzmarkierung oder als Zeichen sozialer Zugehörigkeit; seit den 60er Jahren entwickelte sich das T-Shirt durch Beschriftung zu einem populären Trägermedium sozialkritischer oder belustigender Botschaften. Lange schon werten Initialen, wie LV (Louis Vuitton) oder GG (Gucci) Modeartikel des hochpreisigen Luxussegments auf. In den 70er Jahren beschrifteten Punks und Rocker ihre Jacken, auch die Anti-Pershing T-Shirts der Modedesignerin Katherine Hamnett, Anfang der 80er Jahre, wurden stilbildend. Heute regiert das Celebrity-Shirt: Britney Spears verkündet per Shirt medienwirksam ihre Schwangerschaft, Paris Hilton bezieht im Brad-Pitt-Angelina-Jolie-Medienkrieg auf einem T-Shirt Stellung und der Rapper Puff Daddy wirbt per »Vote or Die« auf seiner Brust für die Teilnahme an den US-Präsidentschaftswahlen.
Das Projekt Typografie und Mode wurde Ende 2005 ins Leben gerufen. Unter der Leitung von Prof. Heike Selmer erarbeiteten Studierende der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach (Fachbereiche Produktgestaltung und Visuelle Kommunikation) das Konzept für die Ausstellung. Nach umfassenden Recherchearbeiten in verschiedenen Modeepochen, Nischen der Jugend- und Alltagskultur und in der Kunst- und Grafikszene, hat sich eine Vielzahl interessanter Themengebiete für die Ausstellung herauskristallisiert. Beleuchtet werden die Exponate im zeitgeschichtlichen und gesellschaftlich-politischem Kontext. Arbeiten von Studierenden der HfG ergänzen die Ausstellung.
Fashiontype
Ausstellung vom 23. Februar bis 9. April 2007
Eröffnung am Freitag, 23. Februar, 19 Uhr
Klingspormuseum, Herrnstraße 80, Offenbach am Main
kkk
20.2.2007