Frank Schylla - Malerei

vor 22 Jahren
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Im Forum der Frankfurter Sparkasse von 1822 (Töngesgasse 40 in Frankfurt) stellt Frank Schylla - Absolvent der HfG - aus:

Wer sich bildender Kunst nähert, in einem Museum oder einer Galerie zum Beispiel, darf dies - auch heutzutage - durchaus in der Erwartung tun, Ästhetisches, Schönes, dem Auge Wohltuendes vorzufinden. Wenn einem dann, wie derzeit im 1822-Forum der Frankfurter Sparkasse, giftig-grelle Farbbänder entgegenschreien, kann schon ? auf den ersten Blick – die Assoziation an ein "friendly fire" aufkommen. So auch der Titel des 7-teiligen Gemäldezyklus, der den Mittelpunkt der vom 29. April bis 23. Mai in der Töngesgasse 40 gezeigten Ausstellung von Frank Schylla bildet.

Auf den zweiten Blick offenbaren die 50 mal 200 cm großen Bilder jedoch ihre kalt-cleane Ästhetik und Schönheit, eine Ästhetik, die auch dem faszinierenden Bild eines im Gegenlicht startenden Kampfbombers innewohnt.
Der in Darmstadt lebende Künstler, der vor drei Jahren sein Studium an der Hochschule für Gestaltung Offenbach abgeschlossen hat, greift mit "friendly fire" nicht nur den derzeit häufig in der Presse verwendeten Begriff für den versehentlichen Beschuss durch eigene oder befreundete Truppenteile auf, sondern auch das Wortspiel des freundlichen Feuers, das sein Gesicht vom beschützenden, wärmenden Feuer in ein kaltes, bedrohliches verwandelt hat. Die abstrakten, nur scheinbar monochromen Acrylbilder wirken kalt und künstlich; ihre Farbpigmente lassen sich vom menschlichen Auge kaum fixieren. Wie die ebenfalls außerhalb dieser Werkgruppe im Forum gezeigten Großformate handelt es sich um All over-Bilder - Farb- und Strukturräume, in denen bewusst auf eine Komposition verzichtet wird. Jeder einzelne Farbpunkt, aus denen sich seine Bilder zusammensetzen, spielt eine Rolle für das Gesamtbild, so wie das Gesamtbild die Bedeutung des einzelnen Punkts markiert. Es sind die Themen Individuum und Gesellschaft, Räumlichkeit, Strukturen und Organisationen von Ornamenten, Ordnungssysteme und Netzstrukturen, mit denen sich Frank Schylla in seinen Arbeiten immer wieder beschäftigt und ausdrückt. Ein Betrachter, der der Einladung auf Schyllas metaphorische Ebene folgt, könnte sich fragen: "Welches Element, welcher Punkt bin ich?"

Die Ausstellungseröffnung findet am Montag, 28. April, 19 bis 21 Uhr statt.
Zur Eröffnung spricht Frau Dorothee Baer-Bogenschütz.

28. April bis 23. Mai 2003
Montag bis Freitag 9.30 bis 17 Uhr Eintritt frei