hfg ulm - Modell einer Gestaltungslehre

vor 22 Jahren

Die Podiumsdiskussion am 1.7.2002 wurde als eine historische Debatte zum Design bezeichnet. Ein paar Statements aus den Beiträgen sowie der Diskussion:

  • Max Bill unterhielt einen mittelalterlichen Meister-Schüler-Klassenbetrieb.

  • Der Versuch, Wissenschaft in die Gestaltung zu integrieren, kann als gescheitert angesehen werden. Wissenschaft ist auf die Produktion neuen Wissens ausgerichtet, Gestaltung ist Intervention in der Praxis.

  • Design befindet sich zwischen den Universitäten, TH/FH´s sowie den Kunsthochschulen.

  • Die hfg ulm hat es nicht geschafft, eine Forschungsinstitution für Design zu werden.

  • Die "Entwicklungsgruppen" gehörten zum pädagogischen Konzept der hfg ulm. Ohne "gelebte" Erfahrung im Entwerfen lässt sich keine diskursive Lehre betreiben.

  • Kunst und Design sind grundsätzlich unterschiedliche Diskurswelten. Ersteres zielt auf individuelle Selbstverwirklichung, letzteres auf gesellschaftliche Problemlösung. Man hat an der hfg ulm sehr genau rezipiert, was in der Kultur und der künstlerischen Entwicklung stattgefunden hat.

  • Design entwickelt sich zum Produkt-Management. Visuelle Kommunikation entwickelt sich zum Content-Management.

  • Die hfg ulm hat die Beziehung von Design und Gesellschaft thematisiert.

  • Zur Zeit der hfg ulm befand sich der Entwurfsdiskurs in einem Zustand, wie die Alchemie zur wissenschaftlichen Chemie.

  • Es ging an der hfg ulm nicht um eine Formelfindung, sondern um die Entwicklung eines Diskursniveaus.

  • Für Abraham Moles war die Philosophie eine Tankstelle von Ideen.

  • Die Aufteilung nach Wissensbereichen ist überholt. Heute geht es um Problemstellungen und neue Themen.

  • Design kann nicht nach den Kriterien der Wissenschaft bewertet werden.

  • Im Design geht es nicht um die individuelle Selbstverwirklichung einzelner in komplexen Entwicklungsprojekten.