Honorarprofessur Werner W. Lorke

vor 20 Jahren
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Diplom-Physiker Werner W. Lorke hat zum Wintersemester 2004 eine Honorarprofessur im Fachbereich Produktgestaltung angetreten.

Professor Werner W. Lorke ist Spezialist auf dem Gebiet der Werkstoffentwicklung in den Bereichen Architektur, chemische Industrie und der Automobilindustrie und Gründer von »iO – Interdisziplinäre Objekte« [www.io-objekte.de].

Er wird als Honorarprofessor fachbereichsübergreifend Vorträge halten bzw. Gastvorträge und Exkursionen initiieren, die an seine bereits vorangegangene Lehrtätigkeit an der HfG mit dem Themenschwerpunkt »Werkstoffe« anknüpfen sollen:

Der Fundus technisch nutzbarer Materialien wächst täglich. Über »Neue Werkstoffe« wird oft schon berichtet, wenn sie sich noch im Laborstadium befinden. Über deren Vorteile und Einsatzpotentiale kursieren all zu oft nur Spekulationen, da Erfahrungen in der Praxis fehlen. Gestalter und technische Anwender sind wichtige Akteure in einem Marktfindungs-Prozess, der aus solchen Neuentwicklungen erst Werkstoffe im technischen und wirtschaftlichen Sinne macht.

Frühzeitiges Bekanntmachen bei "Avantgarde-Anwendern", die Möglichkeiten der Erprobung in Prototypen, Nullserien und Pilotprojekten sind bedeutende Phasen, wenn es um die ökonomisch erfolgreiche Einführung eines Werkstoffes geht. Neue Materialien sind zunächst per se attraktiv. Ihr Einsatz sichert einem Projekt oder Produkt meist zusätzliche Aufmerksamkeit. Über den tatsächlichen Mehrwert entscheidet allerdings die Praxis. Da bei Neuheiten keine Erfahrungen mit Vor- und Nachteilen, mit Akzeptanz und Langlebigkeit vorliegen, sind Anwendungen gefragt, bei denen sich geringe finanzielle Risiken mit grosser Innovationsbereitschaft verbinden. Der Einsatz z.B. in Vorserien, Kunstobjekten, Medieninstallationen, in Bühnenbildern oder auf Messeständen hilft, neue Materialien in Fachkreisen bekannt zu machen, Vorteile und Grenzen zu kommunizieren sowie Bewertungen von potentiellen Nutzern zu erhalten. Diejenigen, die solche Materialien verwenden wollen, müssen mit Forschern und Technikern ins Gespräch kommen, müssen Wünsche und Anforderungen austauschen können.

Die assoziativ kreative Arbeitsweise von Produkt-, Medien- und Grafikgestaltern, von Künstlern und Bühnenbildnern steht dem analytischen Vorgehen der Ingenieure oft diametral gegenüber. Zwischen dem Vorgehen der Materialentwickler und dem Ansatz der Anwender besteht somit Vermittlungsbedarf. Die Vertreter so unterschiedlicher Disziplinen arbeiten mit jeweils anderen Methoden und benutzen nicht das gleiche Vokabular.

Die zunächst für 6 Semester konzipierten Veranstaltungen sollen dazu beitragen, bei den Studierenden ein interdisziplinäres Materialwissen auszubilden. Sie sollen mit den Verfahren und den Begriffen der technischen Materialanwendung bekannt machen und dabei helfen, alte und neue Werkstoffe kreativ und zielgerichtet für die Arbeit im Studium und im späteren Beruf zu nutzen.

Vortragsreihe »Material und Prozess«

Publikationsliste (pdf)
Curriculum Vitae (pdf)
 
sk