i-com: Heft 1/2005

vor 20 Jahren
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Unter dem Titel »Von der Website zum Markeninterface« beschreibt Wolfgang Henseler (Absolvent des Fachbereichs Produktgestaltung und seit 1999 Professor für digitale Medien an der Fakultät für Gestaltung an der FH Pforzheim), wie sich in der Gestaltungspraxis quasi evolutionsgeschichtlich die InternetSEITEN weiterentwickelt haben. Sogenannte Content-Management-Systeme erlauben es, kontinuierlich und dynamisch Inhalte im Internet zur Verfügung zu stellen. Und so geht der Weg von den Webseiten hin zur erlebnisorientierten Marken-Interface Gestaltung. Die neuen Marken-Interfaces engagieren und involvieren die Nutzer in einem sehr viel höheren Maße als es die bisherigen Internetseiten in der Lage waren. So gesehen handelt es sich erkenntnistheoretisch durchaus auch um eine Weiterentwicklung des Offenbacher produktsprachlichen Ansatzes.

In einem zweiten Beitrag bespricht Prof. Bernhard E. Bürdek das jüngst von Heide Hagebölling (Absolventin des Fachbereichs Visuelle Kommunikation und Professorin an der Medienhochschule in Köln) herausgegebene Buch »Interactive Dramaturgies«, das einen ernstzunehmenden Beitrag multimedialer Forschung darstellt. Die dort präsentierten »case studies« aus den Bereichen Multimedia/Interaction/Dramaturgy, Cultural Learning, Museum & media. Media Tecture & Hybrid Spaces, Gaming & Interaktion, Hans@Film & Television, www.Literature & Stories sowie Interaction. Content.Design.com zeigen ein weites Spektrum erfolgreicher einschlägiger Applikationen. Sie zeigen aber auch ein gescheitertes Modell, wie das von James Bradburne initiierte »digitalcraft« Konzept am Frankfurter Museum für Angewandte Kunst, welches aus Gründen von Identitätskonflikten letztlich scheitern musste. Aber auch daraus kann man ja lernen.

Beide Beiträge zeigen, dass multimediale Forschung Not tut, es aber dafür bereits vielversprechende Ansätze an den beiden genannten Hochschulen gibt.