Internationalen Filmfestspiele von Cannes

vor 19 Jahren
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Pressemitteilung [16.05.2006]

Der Kurzfilm »Promenade d'après-midi« der HfG-Studentin Claire Walka wird im Rahmen von »Next Generation 2006« gezeigt.

Unter dem Titel »Next Generation 2006« präsentiert German Films im Rahmen des (weltweit bedeuteten und glamourösesten) Filmfestivals in Cannes wieder zehn aktuelle Kurzfilmproduktionen, die im vergangenen Jahr an deutschen Filmhochschulen entstanden sind.
Dem internationalen Fachpublikum wird auch der Film »Promenade d'après-midi« der HfG-Studentin Claire Walka am Sonntag, dem 21. Mai 2006 um 20 Uhr im STAR Kino vorgestellt. Hierin wird ein Regenschirm, eine junge Frau und ihre Schuhe an einem windigen Nachmittag durcheinander gewirbelt. Der poetische Experimentalfilm von Claire Walka beeindruckte z.B. auch die Jury der »Visionale 05« durch die stimmige Zusammensetzung von Schauspiel, Bildern und Musik. "Jeder dieser Bestandteile ist zielsicher und ästhetisch vollkommen eingesetzt."

Der Film entstand im Sommersemester 2005 in dem von Prof. Rotraut Pape geleiteten Filmbereich der HfG in einem Experimentalfilmkurs bei Gunter Deller (Mal Seh'n Kino, Frankfurt).
Die Vorgabe war, einen experimentellen Film zu drehen, der bereits in der Kamera geschnitten werden sollte. Zur Verfügung für den Film stand eine 30 m Rolle 16mm Schwarz-weiss-Film, das entspricht knapp 3 Minuten Material.

Realisiert wurde der Film mit einer »Bolex«, der klassischen Kamera für den Experimentalfilm, mit der man viele filmische Effekte bereits in der Kamera aufnehmen kann. So zum Beispiel Doppelbelichtungen oder Einzelbilder, Zeitlupe und Zeitraffer. Der Film kann auch zurückgekurbelt werden und die Kamera hat außerdem ein Zählwerk, anhand dessen man ganz gezielt eine Anzahl Bilder belichten oder auch schwarz lassen kann, um sie später, nach dem Zurückspulen (erneut) zu belichten. Auch für »promenade d'après-midi« gab es ein detailliertes Storyboard, in dem die einzelnen Einstellungen in Länge und Ausführung genau festgelegt waren.
Obwohl der Film digital überarbeitet wurde, sind fast alle Effekte, z.B. die Doppelbelichtungen, Stopptricksequenzen oder auch die sehr schnellen Schnittfolgen genau so schon in der Kamera aufgenommen worden. Es wurde nicht nachträglich geschnitten.

Gedreht wurde der Film in einer Fussgängerunterführung am Kaiserleikreisel in Offenbach.
Die Musik wurde extra für den Film komponiert und an den Schnitt angepasst.


Die Mitglieder der Jury waren Astrid Kühl (KurzFilmAgentur Hamburg), Anke Leweke (Filmjournalistin, unter anderem für taz, Zeit, Radio Eins) und Heinz Badewitz (Hofer Filmtage).
Insgesamt standen 58 Einreichungen von 19 Hochschulen zur Auswahl.

»Next Generation« ist eine 1997 gegründete Initiative zur Förderung deutscher Kurzfilme. Sie bietet jungen Nachwuchstalenten die Chance, ihre Filme im Rahmen des weltweit bedeutendsten Filmfestivals vorzustellen. Im Anschluss an die Präsentation in Cannes wird die »Next Generation«-Kurzfilmrolle im Rahmen der von German Films organisierten Festivals des Deutschen Films präsentiert, die unter anderem in Madrid, Paris, London, Moskau und New York stattfinden.

nost, 16.05.2006