Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus

vor 16 Jahren

Ab dem 12. Februar 2009 bespielen 48 Künstlerinnen und Künstler aus 24 deutschen Kunsthochschulen die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Ermöglicht wird dieses Gastspiel durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das zum 19. Mal den Wettbewerb »Kunststudentinnen- und Kunststudenten stellen aus« ausgelobt hat. Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach ist mit Xenia Yvon Lesniewski und Tatiana Urban vertreten.
Die spartenübergreifende künstlerische Nachwuchsschau ist die prominenteste und wichtigste Plattform für die deutschen Kunsthochschulen und ihre Studierenden, bei der Geldpreise von insgesamt 20.000 Euro und zwei Arbeitsstipendien für das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf zu gewinnen sind. Durchgeführt wird der Wettbewerb vom Deutschen Studentenwerk.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung werden am 12. Februar 2009 um 19 Uhr die Preisträgerinnen und Preisträger bekannt gegeben. Die Ausstellung dauert vom 13. Februar bis 15. März 2009.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

www.kunst-wettbewerb.de

Mg 7380

Xenia Yvon Lesniewski:
„Ich rede mit mir selbst, - aber alle können es sehen. Ich habe mich dafür entschieden, mein Herz harte Beats und meinen Kopf abstrakte typographische Bilder und Strukturen produzieren zu lassen. Autobiografische Bruchstücke zwischen Fiktion und Realität vereint zu raumgreifenden Ensembles. Persönliche Visionen zu Kindheit, Eros und Sexus, Krankheit und vor allem Todesangst werden zu rätselhaften Satzgebilden und konstruierten Erinnerungssequenzen verbunden. Großformatige Blätter, Videos oder Selbstinszenierungen - alles ist eins. Komplexe Bildlabyrinthe zwischen Wirklichkeit und Traum. Es gibt nur die eine Wahrheit. Die eigene. Entscheidungen trifft man, weil man sie treffen muss.“

Froschmann

Tatiana Urban:
„In meinen Arbeiten geht es um den Dualismus unseres Naturbezugs, speziell um die Janusköpfigkeit unserer Wildnissehnsucht und um die Fiktion der Naturbeherrschung.
Die vielfältigen Verschmelzungsphantasien
mit der Natur offenbaren die Angst einer Gesellschaft, die nach dem Ursprünglichen verlangt, gleichzeitig aber auf die vollkommene technische Kontrolle der Natur setzt und am Ende doch an der selbst produzierten, unüberwindbaren Naturentfremdung scheitert. Der Schutzanzug als wiederkehrendes Motiv meiner aktuellen Bilderserie „Geliebter Feind“, steht für die innere Haltung dieser phobischen Gesellschaft, die sich in einem seltsam absurden Naturbezug verfangen hat. Es ist eine Besitzergreifung ohne Einverleibung; Natur verliert sich im Zwiespalt von geliebt und gehasst, geschützt und ausgebeutet. So verliert sich auch das Vertrauen in die Natur, wird zum Spielball zwischen Katastrophe und Erhebung, zur einseitigen Affäre zwischen begründeter Ressourcensuche, oberflächlicher Sensationsvermarktung und einer durch die Banalität des Alltags befeuerten Abenteuerlust.“


(Texte: Katalog zur Ausstellung)