Landesgartenschau Bad Wildungen: "Paradise found"
Am 28. Mai wird zur Landesgartenschau in Bad Wildungen die Ausstellung mit den Installationen von Simon Schäfer und Christian Tonner eröffnet.
Beide Arbeiten sind Teil des Projekts „Paradise found" und wurden im Rahmen eines Wettbewerbs an der HfG ausgewählt. Die Konzeptidee und Konzeption stammt von dem Bonner Künstler und Dix-Stiftungsprofessor Christoph Loos, der zusammen mit Prof. Wolfgang Luy das Projekt leitet.
Zur Ausstellungseröffnung sprechen:
Hans-Jürgen Kramer
(Geschäftsführer Landesgartenschau 2006 Bad Wildungen GmbH)
Ernst Wegener
(Hess. Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
Dix-Stiftungsprofessor Christoph Loos
(Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main)
Professor Wolfgang Luy
(Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main)
Schirmherr: Udo Corts, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst
ug
23.5.2006
28.05.2006
14.00 Uhr
3. Hessische Landesgartenschau 2006
Eingang Sonnentreppe
34537 Bad Wildungen

"Hortus conclusus"
Thema dieser Gestaltung ist eine kritische Auseinandersetzung mit der antiken Vorstellung vom Paradies als geschlossenem Garten und einem idealen, gesellschaftlichen Verständnis von Sicherheit, in Gestalt eines vollkommen isolierten Raumes. Welches Maß an Sicherheit rechtfertigt welche Einschränkungen der persönlichen Freiheit? Und wie wirken sich solche Einschränkungen auf die menschliche Psyche aus?
Durch die Positionierung auf der Aussichtsterrasse "Kaiserblick" erschließt sich dem Betrachter eine reizvolle perspektivische Wechselbezieung zwischen der "Gummizelle" unter seinen Füßen und der ihn umgebenden Landschaft.
Simon Schäfer

"Die Versorgung ist gesichert"
Diese Installation eröffnet den Einblick auf ein unterirdisches Rohrsystem. Die verschieden farbigen Versorgungsleitungen deuten auf eine Funktion, welche nicht weiter erläutert wird. Zeichenhaft soll auf diese Weise die Vorstellung entstehen, dass die für selbstverständlich angenommene natürliche Umgebung unter Umständen gar nicht natürlich ist.
Es gibt keine Natur, sondern nur eine konstruierte Umgebung. Dieser Eindruck verstärkt sich durch das künstliche Paradies der Landesgartenschau.
Diese Perspektive wird auf den zweiten Blick dadurch wieder gebrochen, dass die Rohre ihren Zweck nicht erfüllen und sich zu einem funktionslosen Ornament reduzieren.
Hinterfragt wird die Annahme von Selbstverständlichkeit und Sicherheit: Wer "sichert"? Und wer ist "gesichert"?
Christian Tonner