Lift

Lift
10. bis 30. November 2012
Eröffnung am 9. November um 19 Uhr
Maria Anisimowa, Mira Bussemer, Wolfgang Luy, Emilia Neumann, Lutz Pillong, Sven Prothmann, Simone Schulz, Sarah Schweizer, Dennis Siering, Thomas Weyand, Malte Zenses
Öffnungszeiten
Di-Fr 17 bis 20 Uhr, Sa 12 bis 18 Uhr
Galerie der HBKsaar
Keplerstr. 3-5, 66117 Saarbrücken
Lift ist die zweite Runde eines Austauschprojekts zwischen Saarbrücken und Offenbach. Die Klasse von Prof. Georg Winter der Hochschule der Bildenden Künste Saar und das Lehrgebiet Bildhauerei bei Prof. Wolfgang Luy der Hochschule für Gestaltung Offenbach unterhalten seit Januar 2012 einen Dialog, aus dem nun in Antwort auf einen sommerlichen Aufenthalt der Saarbrücker in Offenbach (hfg-offenbach.de/drive_by) eine zweite beidseitig kontaminierte Ausstellung resultiert.
»Auf der Wasserkuppe gab es zunächst gar nichts. Alexander Lippisch und Gottlob Espenlaub, die ersten so genannten „Rhönindianer“, die das ganze Jahr auf dem Berg wohnten, hausten zunächst in einem Kleiderschrank, der in einem Zelt stand, in dem sie Flugapparate bastelten. Für ausgewogene Ernährung, Hygiene und Körperpflege war keine Zeit und kein Bedarf, die Vorteile der zivilisatorischen Entwicklung wurden nicht genutzt. Sie ernährten sich nur von Erbswurst und tranken Quellwasser. Im Winter lag meterhoch Schnee, der periodisch auftretende starke Nebel behinderte die Erprobung der Flugapparate ebenso wie die ständig auftretende Mäuseplage. Nach dem Bau einer Baracke verbesserte sich die Wohnsituation, 1920 blieben schon fünf Leute den Winter über auf der Wasserkuppe, und die „Luftpolizei“ gründete eine Außenstation mit zwei Polizisten und einem Koch, die jedoch von den „Rhönindianern“, die keine Zeit mit dem Lernen von Namen verschwenden wollten, nur mit „1“, „2“ und „3“ angeredet wurden; einer dieser Luftpolizisten, Max Kegel, wurde selber Segelflieger und, da er unfreiwillig ein Gewitter zum Höhengewinn nutzte, unter dem Namen „Gewittermaxe“ berühmt. Auch mit neuen Materialien wurde experimentiert. Die Zelle der FS-3 von Ferdinand Schulz war zum Beispiel nur aus Tannenbäumen und Türscharnieren gefertigt, die Bespannung bestand aus alten Armee-Bettbezügen und die Steuerung erfolgte nur über zwei Tischtennisschlägern ähnliche Ruderklappen an den Tragflächenenden – obwohl mit diesem Fluggerät zahlreiche Rekorde erflogen werden konnten, behielt es seinen Spitznamen Besenstiel“.«
05.11.12