Martin Lisiewicz

Die Studierenden, Mitarbeiter und Lehrenden der HfG Offenbach nehmen Abschied von Martin Lisiewicz. Er starb im April 2013 im Alter von 23 Jahren. Den Nachruf schreibt Yaschar Scheyda, sein Freund und Kommilitone.
Martin Lisiewicz
30. Oktober 1989 – 19. April 2013
Auf Martin konnte man sich verlassen. Er war ein kritischer Geist, ein junger, zuverlässiger Mann der rationalen Vernunft und in jeder Hinsicht ein Perfektionist. Wenn man auf sein Leben, sein Schaffen oder auch einzelne Momente mit ihm zurückblickt, dann war eben alles "typisch Martin".
Für die einen war er ein sensibler und zugleich lebhafter, gutmütiger Freund. Andere waren beeindruckt von seiner vorbildlichen Genauigkeit und Liebe zum Detail in jedweder Disziplin. Er studierte bei den Professoren Heiner Blum, Klaus Hesse, Eike König und Sascha Lobe.
Sein anspruchsvoller, persönlicher Musikgeschmack, welchen er nie aufdrängen wollte, kam beim aufmerksamen Zuhören seiner bescheidenen, bodenständigen Art nahe und ließ zugleich Einblicke in seine tiefsinnige Denkweise zu.
Als Mensch der Logik und der Struktur kam in seiner Kunst eine ausgeprägte, fundierte Technik-Affinität zur Geltung. Martin hatte Lebensfreude und einen ausgeprägten Sinn für Humor. Und er war auf der Suche nach Neuem.
In seiner Amtszeit als Finanzreferent des Allgemeinen Studierenden Ausschuss funktionierten die Geschäfte wegen seiner akkuraten Art und Weise derart reibungslos, dass es gar nicht auffiel, was er wirklich bewirkt hat. Die Einrichtung eines studentischen Raums in der rechten Schlosskapelle wurde von den Studierenden, Lehrenden und allen anderen HfG-Angehörigen mit Begeisterung aufgenommen.
Die „Kapelle“ beeindruckt seit dem Wintersemester 2012/13 mit einer Vielzahl von Vorträgen und Veranstaltungen und einem funktionierenden, laufenden Betrieb. Dass Martin im Hintergrund maßgebend den Grundstein dafür gelegt hat, durch erfolgreiche Verhandlungen mit der Hochschule, vorbildliche Kalkulationen und auch persönlichen Einsatz im Aufbau des neuen Mittelpunkts der Hochschule – das war kaum jemandem bekannt. Denn er stellte sich dabei nie in den Vordergrund –„typisch Martin“ eben.
Kurz vor der Übernahme des AStA-Vorstands an der HfG und zudem am Tag seiner Vordiploms-Präsentation wurde Martin Lisiewicz tot in seiner Wohnung in Offenbach aufgefunden.
Wir sind Zeugen eines tragischen Verlustes für die Eltern und Angehörigen, für die Freunde und Bekannten und auch diejenigen, welche seine Bekanntschaft leider nie werden machen können.
Yaschar Scheyda
Nun trauert die Hochschule ein weiteres Mal: Margret Mattern, Studentin im 2. Semester am Fachbereich Visuelle Kommunikation, verstorben am 26. April 2013. Ein Nachruf folgt.