eröffnet am Samstag, den 18.2., drei Einzelausstellungen

»Fahrradhalle«, Luisenstr. 51
Silke Andrea Schmidt, Absolventin der HfG, inszeniert in einer schonungslosen Rauminstallation mit dem Titel »Kunst ist kein Luxus« das Tier - als Ware und industrielles Produkt - und den Beziehungsverlust des Menschen zu seiner natürlichen Umgebung. Orchideen erwachsen inmitten von Industriefuttermittel aus Trockenerbsenmassen, von der Künstlerin in Opposition gesetzt zu Kalbsbeinen und Hundeknöchelchen in Begleitung einer passionshaft anmutenden Fotostrecke toter und lebendiger Tiere an der Autobahn. Der Rundgang wird so für den Betrachter zum Opfergang durch eine namenlose Grabstätte, deren tröstende Orchideenreinheit zugleich hoffnungsvoll von den christlichen Insignien des Abendlandes überhöht wird.

»portikussi«, Luisenstr. 51
zeigt die aktuelle Werkreihe von dem HfG-Studenten Jos Diegel, mit dem Titel »Der Neuen Welt«.
Seine derzeitigen Arbeiten beschränken sich auf die Person im Bildraum. In der Beschäftigung mit dem Medium Malerei entwickelt Diegel eine eigenes Konzept, das er durch die Farben Rot, Weiß, Blau visualisiert und mit allgegenwärtigen Logos und Zeichen ideologisiert. Die Verbildlichung seiner Auseinandersetzung stellt der Künstler zunächst durch Malerei dar, erweitert sie aber mit Wandkompositionen, Installationen und Fundstücken, wodurch ungeahnte Formen und Räume entstehen. Zu seinen Arbeitsmaterialien gehören neben den klassischen Malutensilien auch Papier, Zeitungen, Wachs und andere Stoffe.

Galerie Thomas Hühsam, Frankfurter Str. 61
»Nach dem Sturm« heißt die programmatische Ausstellung von Uli Reuhl.
Die Schau präsentiert seine aktuellen "Reuhlografien", die er in einem Ätzverfahren auf flache Kunststoffschaumblöcke aufbringt und in mehreren Schichten bemalt. Nach einem Sturm ist alles durcheinander. Chaos ist der neue Zustand, der Blickwinkel des Menschen sucht Versatzstücke der sichtbaren Welt aus der Zeit vor dem Sturm. Ein Versuch, die Fragmente zu rekonstruieren, misslingt. Reuhl setzt die Betrachtenden an die Schwelle der Wahrnehmung. Er zeigt uns unsere Unfähigkeit, die Welt in all ihren Einzelheiten zu überblicken und ruft uns ins Gedächtnis, dass wir, die wir die ideale Landschaft sehen wollen, kaum in der Lage sind, das wahrzunehmen, was sich vor unseren Augen befindet.
Alle drei Schauen sind vom 20. Februar bis einschließlich 31. März zu sehen.
Parallel-Vernissagen am 18.2. um 19 Uhr.
nost
Öffnungszeiten:
Fahrradhalle und portikussi: Freitags 15-21 Uhr und nach Vereinbarung unter 069/824487. Beide Ausstellungsräume sind barrierefrei für Rollstuhlfahrer.
Galerie Thomas Hühsam: Montag-Freitag 15-20 Uhr und nach Vereinbarung unter 069/810044.